Gesundheitsförderung

Grundlage des heutigen Verständnisses von Gesundheitsförderung ist die Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation, welche Gesundheit ganzheitlich versteht: «Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen».

Gesundheitsförderung zielt auf die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung, indem sie Resilienz und Gesundheitskapital der einzelnen Individuen stärkt. Sie betrachtet Gesundheit als ein Menschenrecht, weswegen soziale Gerechtigkeit in der Gesundheitsförderung ein zentraler Wert ist. Gesundheitsförderung wird in diesem Sinne als gesellschaftlicher Lernprozess verstanden, welcher sich auf der Ebene von Individuen, Gruppen und Organisationen manifestiert. 

Kompetenzen

Die Entwicklung von psycho-sozialen Kompetenzen, wie sie in der Gesundheitsförderung zentral sind, wirken präventiv, indem sie die Chancen auf eine gesunde Entwicklung verbessern, sei diese körperlich, geistig oder sozial. Diese sog. «Lebenskompetenzen» beinhalten eine Antwort auf die Herausforderungen des Lebens, die Entwicklung von einem gesunden und positiven Verhalten sich selbst gegenüber sowie mit seinen Mitmenschen und der Umwelt. Die WHO bezeichnet sie als Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaft für Selbstwahrnehmung und Empathie, Umgang mit Gefühlen und Stress, kreatives und kritisches Denken, Entscheidungs- und Problemlösefertigkeit, Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit.

Bezug zu BNE

Mit einem systemischen Blick betrachtet, tragen beiden Konzepte Gesundheitsförderung und BNE gegenseitig zu dem jeweils anderen bei. Menschen benötigen eine nachhaltige Umwelt (ein stabiles Öko-System und eine sorgfältige Verwendung vorhandener Naturressourcen sowie soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit), um in guter Gesundheit zu leben; auf der anderen Seite braucht es gesunde und handlungsfähige Menschen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in unserer Gesellschaft leisten. Gesundheitsrelevante Fragestellungen sind dem Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung inhärent und stehen in einem systemischen Kontext.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Gesundheitsförderung: viel versprechende Verbindungen (PDF)

BNE im Lehrplan 21

Gesundheit im Lehrplan 21

«Gesundheit» ist im Lehrplan 21 als fächerübergreifendes Thema unter der Leitidee Nachhaltige Entwicklung gesetzt. Im Zentrum dieses Themas steht die zunehmende Mitverantwortungsübernahme der Schüler/-innen für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Bezüge zu Gesundheitsförderung sich im Lehrplan 21 für den 1. und 2. Zyklus v.a. im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» (v.a. NMG.1) sowie im 3. Zyklus im Fachbereich «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt» (v.a. WAH.4). Bei den einzelnen Kompetenzen finden sich z.T. ausgewiesene Querverweise zu BNE. Eine umfassende Analyse findet sich im Dokument der PH FHNW «Gesundheitsbildung und Prävention im Lehrplan 21» (PDF).

Gesundheit im Plan d'études romand PER

Gesundheit im Piano di studio del Ticino