Brückenschlag zur Berufswelt

BNE als lebenslange Begleiterin: Auch nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit kann und soll Bildung für Nachhaltige Entwicklung Teil der Ausbildung sein. éducation21 setzt sich seit 2019 verstärkt dafür ein, BNE auf Sekundarstufe II zu etablieren. Es zeigen sich erste Erfolge – dank neuer Partnerschaften und neuer Plattformen.

«BNE hört nicht mit der Volkschule auf», sagt Joël Wahli, Leiter des Bereichs Grundlagen und Verankerung bei éducation21. «Auch danach sollen die BNE-Kompetenzen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefördert werden. So kann die Brücke zur Berufswelt geschlagen werden.»

Wahli sieht die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II als besonders empfänglich für die thematischen Zugänge und Ansätze von BNE, denn sie betreffen direkt den Alltag der Jugendlichen.

«Sie geben erstmals selbstverdientes Geld aus, planen Maturareisen, partizipieren an Bewegungen wie den Klimastreik oder ‘Jugend debattiert’», so Wahli. «Um für die Herausforderungen in ihrem Leben gewappnet zu sein, kann BNE ihnen nachhaltige Lösungen und Handlungsmöglichkeiten anbieten.»

BNE hört nicht mit der Volkschule auf

 
Entscheidend sei die Kontinuität: In der Volksschule werde bereits sehr gute Arbeit geleistet. «Die Entwicklung von BNE-Kompetenzen muss aber im Gymnasium, in der Berufsbildung und an Fachmittelschulen kontinuierlich fortgesetzt werden.»

Neue Partnerinnen und Partner
Ein wichtiger erster Schritt hierzu ist es, BNE unter allen Akteuren der Sekundarstufe II bekannter zu machen. éducation21 konnte hierbei 2019 mehrere Fortschritte erzielen. So vereinbarten die Stiftung und das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) eine Partnerschaft.

«Das EHB ist sehr gut in der Berufsbildung verankert», erläutert Barbara Meili, éducation21-Projektverantwortliche Berufsbildung. «Die Partnerschaft eröffnet Möglichkeiten beispielsweise zur Integration von BNE in die Aus- und Weiterbildung der Berufsbildungsverantwortlichen oder in die Berufsentwicklung.»
 

So vereinbarten die Stiftung und das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) eine Partnerschaft

 
Auf Stufe allgemeinbildende Mittelschulen kooperiert éducation21 verstärkt mit Fachagenturen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK). Mit dem Schweizerischen Zentrum für Mittelschule (ZEM CES) und dem Institut für Externe Schulevaluation auf Sekundarstufe II (ifes) findet ein regelmässiger Austausch statt. So werden Synergien und die spezifischen Kompetenzen der Institute besser genutzt.

Neue Plattformen
Parallel zur Netzwerkarbeit fördert éducation21 die Sichtbarkeit von BNE über neu erschlossene mediale Plattformen. Erreicht wurde dies etwa durch redaktionelle Partnerschaften mit dem Verband Berufsbildung Schweiz (BCH) und dem Verein Schweizerischer Gymnasiallehreinnen und Gymnasiallehrer (VSG).

Für die Akteure der Berufsbildung bereitet éducation21 zudem neu viermal jährlich einen Newsletter auf. Zudem wurde 2019 eine Sonderausgabe zur Berufsbildung des BNE-Praxismagazins «ventuno» publiziert.

«Mit den neuen Publikationskanälen machen wir BNE stärker sichtbar», sagt Lea Steinle, Verantwortliche Mittelschulen. Es gehe darum, die Auseinandersetzung mit diesem fächerübergreifenden Bildungsansatz bei allen Beteiligten zu fördern und Verständnis dafür zu entwickeln.

«Indem wir zum Beispiel über konkrete BNE-Praxisbeispiele berichten, zeigen wir auf, was in Schulen und im Unterricht bereits passiert», sagt Lea Steinle. «Dies kann für Lehrpersonen und Schulleitende eine grosse Inspiration sein.»