​​Eine Klasse legt einen Waldlehrpfad an​

Lernen fürs Leben durch eigenständige Projektführung

​​«Sie (die Schülerinnen und Schüler) waren wirklich die treibende Kraft», Laurie Vuagniaux, Lehrerin, Bulle.​

Kurzbeschrieb

Dieses Praxisbeispiel beschreibt, wie eine Klasse des zweiten Zyklus einen Lehrpfad im Wald in der Nähe ihrer Schule entworfen und umgesetzt hat. Schautafeln informieren die Spaziergängerinnen und Spaziergänger nun über die Pflanzen- und Tierwelt des Waldes, die vorkommenden Baumarten, die Holznutzung sowie über waldfreundliches Verhalten. Neben jeder Schautafel befindet sich ein Spiel für Kinder. Dies verleiht dem Pfad einen spielerischen Charakter. Die Schülerinnen und Schüler haben alles organisiert und umgesetzt: die Recherche der Informationen, die Produktion der Holzschilder, die Entwürfe und die Herstellung der Spiele und die Kontaktaufnahme mit externen Personen für die Beratung und Unterstützung. 

Bildungsziele

Mobilisierung der Klasse für ein gemeinsames Projekt

Die Schülerinnen und Schüler üben sich in der Zusammenarbeit und stärken ihre Kommunikationsfähigkeiten.

Förderung der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler

Die Schülerinnen und Schüler lernen selbstorganisiert zu arbeiten.  

Bewältigung von Herausforderungen

Die Schülerinnen und Schüler lernen mit Herausforderungen umzugehen und finden alternative und kreative Lösungen. 

Umgang mit Emotionen

Die Schülerinnen und Schüler üben mit Zeitdruck und negativen Emotionen umzugehen. 

Erwerb von lehrplanbedingten Kenntnissen und Fähigkeiten nach Fächern
  • Deutsch: Texte mit verständlichen und korrekten Sätzen verfassen, Informationen für die Zielgruppe (Familien) zugänglich machen, auf die Länge und den verfügbaren Platz auf den Schildern achten. 
  • Überfachliche Kompetenzen: Zusammenarbeit, Lösungen aushandeln, demokratisch abstimmen.  

  • TTG: Mit Holz arbeiten.  

  • ICT: Recherche im Internet, Texte am Computer bearbeiten, E-Mails an externe Personen schreiben und versenden. 

  • NMG: Kenntnisse über Fauna, Flora, das Ökosystem des Waldes, Berufe im Wald und Respekt vor der Natur erwerben, sowie historische Entwicklungen der Gemeinde kennenlernen.  

Besondere Stärken

Aktive Beteiligung der Schülerinnen und Schüler 

Ausgehend von dem Wunsch der Lehrperson, einen Lehrpfad im Wald anzulegen, entwickeln die Schülerinnen und Schüler selbständig ein ganzes Projekt. Sie erledigen die Formalitäten allein, beantragen Genehmigungen, verwalten Aufgaben und Fristen. Die Lehrperson vertraut ihren Schülerinnen und Schülern, indem sie ihre Ideen unterstützt.

Der Stolz, etwas selbst gemacht zu haben 

Die Schülerinnen und Schüler sind durch das Projekt motiviert und engagiert. Sie haben Freude daran, den Pfad einzurichten und ihn den Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde zu zeigen.  

Zusammenarbeit unter den Schülerinnen und Schüler und mit externen Personen 

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten teamorientiert. Sie lernen, dass man gemeinsam stärker ist. Die gute Zusammenarbeit mit den Personen ausserhalb der Schule ist bereichernd. Die externe Unterstützung zeugt von Vertrauen und ermutigt die Schülerinnen und Schüler zusätzlich.  

Lernen, handeln und mit Emotionen umgehen

Die Arbeit auf Projektbasis bringt mehrere wichtige Lehren mit sich:  

  • realistisch sein und sich eingestehen, dass man nicht alles machen kann (z. B. Brücken in Bäumen bauen).  
  • lernen, mit positiven und negativen Gefühlen im Verlauf eines Projektes umzugehen. 

  • lernen, dass es hilft, wenn andere die eigene Arbeit respektieren.  

  • lernen zu aktzeptieren, wenn man bei der Abstimmung in der Klasse nicht als Verantwortliche oder Verantwortlicher ausgewählt wird. 

  • lernen, dass es in einem Team Vorgesetzte gibt und diese akzeptiert werden müssen.

  • sich bewusst werden, dass es im Projektmanagement wichtig ist, die Verantwortlichkeiten aufzuteilen. 

Planung und Durchführung

Vorbereitung im Vorfeld

​Bei der Vorbereitung im Vorfeld geht es darum, sich eine ausreichend klare Vorstellung von dem Projekt zu machen und einen Projektplan zu erstellen. Man muss herauszufinden, ob das Projekt durchführbar ist. Gespräche zwischen der Lehrperson und der Gemeinde, sowie der lokalen Forstwirtschaft sind zu führen. 

​Vorbereitung der Aktivität mit den Schülerinnen und Schülern

​Bei einer Diskussion in der Klasse bringt die Lehrperson die Idee eines Lehrpfades ins Spiel. Eine klasseninterne Abstimmung entscheidet über die Durchführung des Projektes. ​Bevor ein solches Projekt begonnen wird, sollten die Schülerinnen und Schüler über ICT-Grundfertigkeiten verfügen, um Schreib- und Recherchearbeiten am Computer auszuführen.  

​Während der Aktivität

​Wer macht was? 
​Die Klasse beschliesst, Verantwortliche für die verschiedenen Aufgaben zu benennen. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen argumentieren, warum man sie wählen sollte. Zuvor leitet die Lehrperson sie an, ihre Argumentation zu finden: «Ihr solltet mich wählen, weil ich anderen gut zuhören kann, weil ich eure Ideen berücksichtigen werde oder weil ich in stressigen Situationen Ruhe bewahre.» Die Verantwortlichen werden durch eine Abstimmung gewählt. 

​​Bis wann? 
​Eine Tabelle mit Fristen wird erstellt und an die Wand des Klassenzimmers gehängt. Die Schülerinnen und Schüler werden sie regelmässig einsehen, um sich an die Aufgaben zu erinnern und zu bestimmen, welche Schritte als nächstes folgen. Die Tabelle dient als eine Art Projektboard, welches für alle sichtbar ist. ​
Alle zu erledigenden Aufgaben werden fortlaufend auf Pos-It’s geschrieben. Die zu erledigenden Post-its werden in die Kolonne «zu erledigen» geklebt. Jedes Mal, wenn jemand eine Aufgabe in Angriff nimmt, verschieben die Projektmanager bzw. -managerinnen das Post-it in die Kolonne «in Arbeit». Wenn die Arbeit beendet ist, wird das Post-it in die Kolonne «erledigt» geklebt. Diese visuelle Form der Darstellung des Projektfortschritts ist sehr vorteilhaft, da die Schülerinnen und Schüler feststellen, dass das Projekt voranschreitet. 

Darf man diesen Pfad bauen? 
​Die Lehrperson informiert die Klasse über die Gespräche mit den verantwortlichen Behörden und teilt den Schülerinnen und Schüler die Kontakte mit. Es sind schlussendlich die Schülerinnen und Schüler selbst, die mit den externen Personen kommunizieren.  

​Welche Themen werden wir behandeln? 
​Die Klasse führt eine Diskussion darüber, welche Themen auf dem Lehrpfad behandelt werden, welche Informationen über den Wald gesucht werden sollen und wie man diese Informationen erhalten kann. Das Internet ist eine Informationsquelle, aber nicht die einzige. Der Einbezug von Fachleuten, wie zum Beispiel Wildhüterinnen oder Wildhütern ist empfehlenswert.   

​Wie werden Texte verfasst? 
​Die Texte für die Schilder werden am Computer mit der Anwendung Teams verfasst. So sieht die Lehrperson in Echtzeit, was die Schülerinnen und Schüler schreiben, und kann ihnen direktes Feedback geben. 

​Wie kann man auch Kinder auf den Pfad locken? 
​Ausgehend von den Erfahrungen der Schulklasse aus Bulle, werden Informationsschilder im Alltag oft übersehen. Deshalb sind kreative Ideen gefragt, um Waldbesuchende für den Lernpfad zu gewinnen. Die Klasse aus Bulle hat sich für physische Spiele entschieden, wobei aus vielen gesammelten Spielideen eine Auswahl getroffen wurde. Die Lehrperson unterstützt das Auswahlverfahren, indem sie darauf hinweist, welche Ideen tatsächlich realisierbar sind.

​Themen der Schilder und zugehörige Spiele ​Themen der Schilder und zugehörige Spiele

​Welche Bauten darf man auf dem Pfad errichten? 
​Im Laufe des Projekts besucht der/die Gemeindeverantwortliche die Klasse und wird von den für das Projekt verantwortlichen Schülerinnen und Schüler über die Projektideen informiert. Aufgrund des Feedbacks der Fachperson werden die Ideen angepasst oder sogar verworfen und neue kreiert.  

​Wie kann man die Schilder vor Regen schützen? 
​Bevor die Schilder nach und nach im Werkraum hergestellt werden, werden in der Klasse Skizzen angefertigt. Die Schulklasse aus Bulle hat die Erfahrung gemacht, die Schilder mit einem Dach zu versehen, damit die Wasserfestigkeit garantiert ist. Doch wie lässt sich dieses Dach realisieren? Die Klasse kontaktierte ein Schindelmacher, welcher ausserdem die die Schindeln spendete. Die Schülerinnen und Schüler befestigten diese mithilfe eines Holztackers, und bemalten das Konstrukt mit spezieller witterungsbeständiger Farbe. Trotzdem musste eine Plexiglasplatte an dem Schild angebracht werden, um die Wasserdichtigkeit zu gewährleisten. 

​Wie richtet man den Pfad im Wald ein?  
​Zwölfjährige haben weder die Kraft noch das Werkzeug, um grosse Pfähle einzuschlagen oder Schilder daran zu befestigen. In diesem Beispiel hat die Klasse die Gemeinde kontaktiert. Drei Gemeindearbeiter haben zusammen mit den Schülerinnen und Schülern den Pfad eingerichtet.  

​Wie wird der neue Pfad im Wald promotet? 
​Am Ende des Projekts stellt sich die Frage, wie der neue Pfad kommuniziert werden soll. Eine Möglichkeit besteht darin, einen Artikel in der Lokal-Zeitung zu schreiben.  

​Wie wird der Lehrpfad eingeweiht? 
​In der Klasse wird ein Einweihungstag organisiert. Empfehlenswert ist, dass die Schülerinnen und Schüler Interessierte in Gruppen durch den Pfad führen und die Entstehungsgeschichte präsentieren.  

​Nach der Aktivität

Nach Beendigung der Erstellung des Lernpfades ist der Unterhalt der Aktivität zu organisieren. Die Erfahrung aus Bulle hat gezeigt, dass bereits nach kurzer Zeit, Teile des Lernpfades zerstört wurden. In der Klasse sind Lösungen zu suchen, wie mit Beschädigungen umzugehen ist.

Organisation

​​Mitglieder

​Welche Rolle spielt die Lehrperson?

​Die Lehrperson hält sich im Hintergrund und überlässt den Schülerinnen und Schülern so weit wie möglich die Abwicklung des Projekts. Sie beaufsichtigt sie aus der Ferne, sorgt für ein gutes Einvernehmen und dafür, dass die Fristen eingehalten werden.
​Ihre Rolle besteht vor allem darin anzuleiten, bei jedem Schritt neu zu fokussieren, die übersprudelnden Ideen der Schülerinnen und Schüler zu sammeln, ihnen bei der Auswahl zu helfen und nicht umsetzbare Ideen zu unterdrücken. 
​Sie beruhigt durch ihre Anwesenheit, vor allem bei der Kontaktaufnahme (Telefon, Gegenlesen von E-Mails, Gespräche mit Personen von der Gemeinde usw.). 

​Welche Rollen haben die Schülerinnen und Schüler?

​Die Schülerinnen und Schüler führen das Projekt mit grösstmöglicher Selbstständigkeit durch. Sie müssen Kontakte knüpfen, die nächsten Schritte besprechen, die Informationen des festhalten, Schilder und Spiele gestalten, Informationen recherchieren und die Texte für den Pfad verfassen usw.

​Wie werden die Verantwortlichkeiten unter den Schüler/innen aufgeteilt?
  • ​Zwei Projektleitende, die Ideen sammeln und festhalten und versuchen, das gesamte Projekt zu überblicken (Verwaltung des Zeitplans, Verteilung der Aufgaben, Überblick über die zu erledigenden Aufgaben usw.). 
  • ​Zwei Rechtschreibverantwortliche, die die Schilder durchgehen, um die Texte zu korrigieren, bevor die Lehrerin sie noch einmal überprüft. 

  • ​Zwei IT-Beauftragte, die für den gesamten Teil des Projekts verantwortlich sind, in dem Computer eingesetzt werden, und die anderen Schülerinnen und Schüler unterstützen, die weniger gut mit Computern umgehen können. 

  • ​Zwei Kommunikationsverantwortliche, die E-Mails an die Gemeinde oder an Vereine schicken (Anträge auf Genehmigungen, Anträge auf finanzielle Unterstützung). 

​Der Umstand, dass zwei Personen die Verantwortung übernehmen, ist für die Schülerinnen und Schüler beruhigender, da sie sich absprechen und gegenseitig unterstützen können.  

Material  

​Computer

​Der Computer ist unerlässlich für die Informationssuche, den E-Mail-Verkehr (Genehmigungsanträge, Mittelbeschaffung) und das gemeinsame Verfassen von Postern in der Teams-Anwendung. 

​Was muss man kaufen?

​Alle Materialien, die im Wald aufgestellt werden, müssen gekauft werden. Pfosten und Schilder sind teuer; finanzielle und materielle Unterstützung ist erforderlich. Die Schindeln wurden vom Schindelmacher gestiftet, die Holzklötze vom Holzfäller. Eine Holzbauunternehmung half kostenlos bei einigen Posten.  

  • Lehrschilder: Pfosten, Holzplatten, Plexiglas, Schindeln, Holztacker, regenfeste Farbe ​Spiele: Pflöcke, Reifen, Holzklötze, Müllsäcke 

​Bemerkung: Über das Material wird je nach Projektfortschritt entschieden. Würde dasselbe Projekt von einer anderen Klasse durchgeführt, erforderte es wahrscheinlich andere Materialien. 

​Was sind die Auswahlkriterien für das Material? 

​Es wird Material bevorzugt, das im Wald verrottet. Plastik wird weitestgehend vermieden. Allerdings musste eine Plexiglasplatte für die Schilder verwendet werden, damit sie dem Regen so lange wie möglich standhalten.
​Auch an der Station mit einem Mülleimer war es den Schülerinnen und Schülern wichtig, die Spaziergängerinnen und Spaziergänger für den Respekt gegenüber der Natur zu sensibilisieren. Sie stellten nämlich fest, dass es in diesem Wald keine Mülleimer gibt und die Menschen ihren Müll überall hinwerfen.  

​​Räume  

​Klassenzimmer oder Werkraum für die Konstruktion der Schilder und einiger Spiele, bei denen Holz gebohrt oder geschraubt werden muss. Wenn die Werkzeuge der Schule für die Dicke des Holzes nicht geeignet sind, kann eine externe Person helfen (z. B. eine Holzbauunternehmung). 

​Externe Beteiligung 

​Die Gemeinde Bulle

​Um einen Lehrpfad im Wald einzurichten, ist die Genehmigung der Gemeinde erforderlich, da der Wald ihr gehört. Diese Genehmigung muss im Voraus erteilt werden. Eine verantwortliche Person von der Gemeinde trifft sich mindestens einmal mit der Klasse. Gemeindearbeiter/innen helfen beim Anlegen des Pfades. 

​Der Wildhüter

​Er begleitet die Klasse an zwei Tagen im Wald. Er nimmt sich Zeit für die Schülerinnen und Schüler der Klasse, um ihnen Informationen über den Wald zu geben. 

​Pro Junior

Finanzielle Unterstützung von Pro Junior

Pädagogische Methoden

​​Durchführung eines Projekts

​Durant environ cinq mois, la classe mène un projet de sentier didactique en forêt. Aber wie können die Ideen in Taten umgesetzt werden?
Die Projektübersicht ist ein nützliches Werkzeug, das den Schülerinnen und Schülern bei der Durchführung eines Projekts hilft. Das Erklärvideo zeigt die einzelnen Schritte auf anschauliche Weise.
Video: ResponsAbilita empowered by Free. Fair. Future.

​Kooperative Gruppenarbeit
  • ​Die Gruppen wechseln in jeder Lektion, um den Blick auf das Thema zu variieren und neue Inputs zu erhalten. Keine Aufgabe wird individuell durchgeführt.
  • Die Lösungen werden in Kooperation gefunden. Um allfällige Herausforderungen zu meistern, insbesondere bei der Bearbeitung des Holzes, muss die Klasse neue Wege finden.

  • Die Schülerinnen und Schüler entwickeln und realisieren gemeinsam Spiele, pour accompagner le sentir.

​Gesprächsaustausch 

​Regelmässige Gespräche über den Fortschritt des Projekts. Entscheidungen werden per Abstimmung getroffen.  

​Wahl, Kandidaturen (éducation à la citoyenneté)

​Acht Verantwortliche, die aus dem Kreis der Kandidaten unter den Schülerinnen und Schülern gewählt werden.

Draussen Unterrichten

​Zwei Tage im Wald mit einem Wildhüter. 

​Mündliche Präsentation 
  • ​Gegenüber dem Gemeindevorsteher 

  • ​Bei der Einweihung des Pfades

  • Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre mündlichen Sprachfähigkeiten und lernen, sich auf unterschiedliche Zuhörer einzulassen.

Beurteilung

​​Das Projekt und die Produktionen der Schülerinnen und Schüler wurden nicht bewertet. 

​Da die Schülerinnen und Schüler in Gruppen arbeiten, ist es schwierig, eine individuelle Note zu vergeben. Ausserdem wollte die Lehrerin keinen Leistungsdruck aufbauen. Ein weiterer Grund war, dass sie selbst das Endergebnis nicht vorhersehen konnte.  

​Das Projekt endete mit dem Ende des Schuljahres. Daher ist es schwierig, Wissens- und Kompetenzeffekte zu messen. Es ist jedoch offensichtlich, dass die Beziehungen zwischen den Schüler/innen stärker geworden sind. Die ohnehin schon gute Klassendynamik hat sich noch verbessert.  

​Die Lehrerin ist auch der Meinung, dass das Projekt deshalb so gut funktioniert hat, weil die meisten Impulse von den Schülerinnen und Schülern kamen.  

​Dieses Projekt hat viel Energie und Zeit gekostet, brachte Herausforderungen und Enttäuschungen (Zerstörung der Spiele) mit sich. Trotz allem würde sich die Lehrerin wieder in das Abenteuer stürzen. Vielleicht näher an der Schule, wo ein Blick auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler möglich ist. 

Herausforderungen für den/die Befragte/n

  • ​​Kommunizieren mit argumentativ begründeten Entscheidungen, da manche Entscheidungen einige Schülerinnen und Schüler schnell verletzen können (Wahl der Verantwortlichen).  
  • ​Eine recht klare Vorstellung vom Ende haben. Immer einen Rahmen setzen, nicht umsetzbare Ideen unterdrücken. 
  • ​Im Voraus an die benötigten Werkzeuge denken, aber auch die Einrichtung des Pfades im Auge behalten, weil bedacht werden muss, dass die Schülerinnen und Schüler noch nie einen Pfahl in den Boden geschlagen haben und die Schilder sehr schwer sind. 
  • ​Sich trauen, trotz vieler Unbekannter loszulegen. Die Verunsicherung, die im Laufe des Projekts zunimmt, akzeptieren. 
  • ​Sich technischen Herausforderungen stellen (witterungsbeständige Schilder, Holzdicke).  
  • ​Fristen einhalten und mit dem Druck umgehen, der mit dem Vertrauen beteiligter Personen (z.B. der Gemeinde) einhergeht. Da das Ende des Schuljahres näher rückte, mussten einige Ideen verworfen und dafür gesorgt werden, dass die Schülerinnen und Schüler dies akzeptierten.  
  • ​Die Enttäuschung der Schülerinnen und Schüler über die von anderen Personen zerbrochenen Materialien zur Kenntnis nehmen. Der Pfad blieb trotz der vielen aufgewendeten Zeit und Energie nur zwei Tage intakt. 

Einfach umzusetzen

  • ​​Dieses Praxisbeispiel kann ab der Primarschule überall leicht angewandt werden. Es erfordert jedoch eine gute Voraussicht in Bezug auf die einzuholenden Genehmigungen und die zu beschaffende Ausrüstung. Auch der Ort, an dem der Pfad errichtet werden soll, muss im Vorfeld festgelegt werden (im Wald, in der Umgebung der Schule usw.). 
  • ​Die Frage, die man sich bei jedem Schritt stellen sollte, lautet: «Ist das machbar?» in Bezug auf Fristen, Genehmigungen, Stabilität der Materialien, Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler usw. 
  • Die bereits vorhandene Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Teamarbeit kann ebenfalls ein Anreiz sein, sich auf ein solches Projekt einzulassen. Die Erfahrung der Lehrkraft ist nicht ausschlaggebend. Die Lehrerin, die dieses Projekt leitete, führte es in ihrem zweiten Unterrichtsjahr durch.  
  • ​Sich mit Kolleginnen und Kollegen zu umgeben, die man um Rat fragen oder von denen man sich eine externe Meinung einholen kann, kann ebenfalls das Selbstvertrauen stärken, um sich auf ein solches Projekt einzulassen. 
  • ​Ein Projekt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern zu managen, setzt die Bereitschaft voraus, das Projekt neu auszurichten und auf die Bedingungen und Entscheidungen einzustellen, die nach Abstimmung in der Klasse getroffen werden.​ 

Dokumente zum Download

Themendossier Wald
Arbeitsmaterialien, ResponsAbilita empowered by Free. Fair. Future.

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In Kürze

Schlüsselwörter
​​Wald, Selbstständigkeit, Partizipation, ​Projektmanagement​
Typ
In der Klasse
Schulstufe
​​Etablissement primaire de Bulle, site de la Léchère​
Anzahl der Klassen
1
Anzahl der Kinder
21
Ort
​​Bulle
Kanton
Zeitlicher Aufwand
Kurzfristig
Dauer
​5 Monate.​
Vorbereitungszeit
​​Etwa 8–10 Stunden: Überlegungen zum Projekt und Gespräch mit der Gemeinde​
Kosten

CHF: ca. 500.- für den Kauf von Material  
Finanzielle Unterstützung durch Pro Junior
Material und Arbeitsstunden wurden kostenlos bereitgestellt.