Frieden stiften auf dem Pausenplatz
In Rüeggisingen in Emmen gehört dies zur gelebten und geschätzten Schulhauskultur. 14 Schüler/-innen der Primarstufe, die jeweils für ein Jahr als Peacemaker gewählt und ausgebildet werden, setzen sich erfolgreich für diese Ziele ein.Ein nasskalter Novembermorgen in Emmen bei Luzern; im Schulhaus Rüeggisingen ertönt die Pausenglocke, aus allen Schulzimmern strömen die Kinder der Basis- und Primarstufen über die Gänge auf den Pausenhof. Dort schwatzen, spielen und drehen sie Runden. Das Treiben der vielen Kinder ist angenehm ruhig. Mit auf dem Pausenhof sind 14 Peacemaker, welche vor Kurzem ihre eineinhalbtägige Ausbildung abgeschlossen haben. Ihre Aufgabe ist es bei Streitigkeiten zu schlichten. Sie tun dies nach dem 5-Schritte-Modell, das auf die gewaltfreie Kommunikation zurückgeht: Zunächst den Konfliktparteien zuhören, was aus ihrer Sicht passiert ist. Um sicher zu sein, dass alles richtig verstanden wurde, das Gesagte wiederholen. Dann, die von der Konfliktsituation ausgelösten Gefühle ansprechen. Schliesslich eine Lösung suchen, die von allen akzeptiert wird, und diese in einer Abmachung festhalten. Heute gibt es für die Peacemaker nur wenig Anlass einzugreifen. «Peacemaker zu sein, ist cool»Um die Möglichkeiten der Schüler/-innen zur Partizipation am Schulleben zusätzlich zu fördern, wird zurzeit ein Schülerrat ins Leben gerufen. In diesem Gremium sind neben den Peacemakern auch Kinder der Basisstufe vertreten. «Damit diese Programme funktionieren, müssen sie von der ganzen Schule getragen werden», meint Daniel Rüedi und Katharina Neff ergänzt: «Das leitende Projektteam benötigt Ausdauer und muss seine Begeisterung für das Projekt weitergeben können.» Beide leiten das Programm an der Schule seit einigen Jahren. Verschiedene externe und interne Evaluationen beweisen, dass das Programm im Schulhaus Rüeggisingen erfolgreich funktioniert und zu einem wichtigen Bestandteil der Schulhauskultur geworden ist. Und Daniel aus der 6. Klasse meint ganz einfach und trotz Wetter: «Peacemaker zu sein, ist cool». |