Teilnahme am politischen Diskurs passiert nicht von selbst
Dr. Conradin Cramer ist Erziehungsdirektor des Kanton Basel-Stadt und seit 2018 Stiftungsratspräsident von éducation21.
Drei Fragen an Stiftungsratspräsident Dr. Conradin Cramer
éducation21 engagiert sich seit zehn Jahren für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Ihre Arbeit als Kompetenzzentrum für BNE bleibt auch in Zukunft unersetzlich. Stiftungsratspräsident Dr. Conradin Cramer ordnet ein und gibt einen Ausblick auf die Strategie 2025-2028.
2023 feierte éducation21 zehn Jahre Engagement für BNE. Wo stehen wir heute?
Seit zehn Jahren unterstützen wir Lehrpersonen in der ganzen Schweiz, BNE-Inhalte erfolgreich und in Einklang mit den Lehrplänen zu vermitteln. Diese Arbeit ist heute mehr denn je unersetzlich für die Schulen und Lehrerinnen und Lehrer. BNE hilft dabei, komplexe Fragen einzuordnen und brennende, aktuelle Themen aus der Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. éducation21 kann ausserdem auf aktuelle Entwicklungen rasch reagieren und passendes Material zusammenstellen. Neue innovative Ideen und eine gute Vernetzung helfen, BNE im Schweizer Bildungssystem noch weiter zu etablieren. éducation21 unterstützt dies kontinuierlich mit ihrer Arbeit. Das ist auch in Zukunft zentral.
Warum braucht es BNE überhaupt?
Indem wir bei den Schülerinnen und Schülern ein eigenständiges soziales, ökologisches und wirtschaftliches Urteilsvermögen fördern, stärken wir ihre künftige Teilnahme am politischen Diskurs und die Übernahme von Verantwortung. Das passiert nicht von selbst oder einfach so. Es geschieht über eine Auseinandersetzung mit aktuellen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen, auch in der Schule. BNE ermöglicht den Schulen dafür einen unideologischen und sachlichen Ansatz.
Der Stiftungsrat hat 2023 die Strategie für die Jahre 2025-2028 verabschiedet. Was sind die wichtigsten Punkte?
Wir unterstützen die Kantone, BNE in den Lehr- und Bildungsplänen der Sekundarstufe II einzubringen, möchten das Schulnetz21 als wichtigste Verbindung zu den Schulen stärken sowie Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke von éducation21 weiterentwickeln. Diese Verknüpfung von Akteurinnen und Akteure stellt eine besondere Stärke von éducation21 dar und bringt dank fachlicher, kommunikativer und finanzieller Synergien mehr Effizienz, Sichtbarkeit und Praxisnutzen. Weiter haben wir es uns zum Ziel gesetzt, zusammen mit den finanzierenden Bundesstellen die Governance noch besser zu regeln Und wir wollen bei unseren Zielgruppen laufend institutionalisiert Feedback einholen, um den Praxisbezug sicherzustellen. éducation21 soll schliesslich weiterhin ihre führende Rolle in der Koordination und in der Fachexpertise als Kompetenzzentrum für BNE wahrnehmen.