Von der Idee zur Tat

Foto: Matthias Luggen, Text: Myriam Brotschi Aguiar

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Ziel: eine Wirtschaft ohne Wenn und Aber

Die Themen Kreislaufwirtschaft und natürliche Ressourcen sind untrennbar verknüpft: Das Anerkennen der begrenzten Ressourcen und der daraus resultierende sorgfältige Umgang mit ihnen sind die wichtigsten Treiber der Kreis­ laufwirtschaft.

Wenn die Menschen von klein auf lernen, dass Erleben wichtiger ist als Besitzen. Wenn wir stolz darauf sind, dass alles wiederverwertet werden kann und wir tief in uns wissen, dass wir nicht auf die Schönheit und die Wunder der Natur verzichten wollen und auch nicht können: dann sind das die besten Voraussetzungen, um im Klimaschutz so schnell wie möglich messbare Erfolge zu erzielen. Es ist auch dieses Bewusstsein, das notwendig ist, um die Prinzipien und Ideen der Kreislaufwirtschaft in der Gesellschaft und damit in der Politik und Wirtschaft zu verankern.

Damit die Kreislaufwirtschaft funktioniert, braucht es:

  • Anbieter, die ihre Produkte auf alles, was Mensch und Natur schadet, durchleuchten, ihr Angebot überdenken oder neu denken.
  • Politikerinnen und Politiker, die sämtliche Gesetze, Vorgaben und Regeln unter dem Licht des Klimaschutzes betrachten und entsprechend anpassen.
  • Konsumentinnen und Konsumenten, die ihr Kaufverhalten verändern.

Es tut sich vieles. So ist mit dem Wachsen der Abfallberge zum Beispiel das Bewusstsein für Recycling angestiegen. Abfall vermeiden oder Abfall recyceln ist gut, reicht aber nicht aus. Das gemeinsame Ziel muss sein, den Konsum zu reduzieren und/oder den Waren ein längeres Leben zu geben. Auf der Konsumentenebene gibt es hier bereits viele funktionierende Initiativen und Anstrengungen. Sie lassen sich unter den folgenden Begriffen zusammenfassen:

1.    Teilen (to share): Mehrere nutzen dasselbe Produkt, die Nutzungsintensität wird so erhöht. Ein bekanntes Beispiel ist: Mobility Carsharing.
2.    Wiederverwenden (to reuse): Produkte – Kleider, Möbel, Haushalt- und Sportartikel – werden verschenkt oder weiterverkauft. Dazu gehören Secondhandläden oder Brockenhäuser.
3.    Reparieren (to repair): Durch eine gekonnte Reparatur wird die Lebensdauer verlängert. Wichtige Initiative in diesem Bereich: Repair-Cafés, wo man defekte Dinge gemeinsam mit Reparaturprofis reparieren kann.
4.    Wiederaufbereiten (to upcycle): Veraltete oder defekte Produkte werden überholt, mit neuen Komponenten ergänzt und wieder funktionstüchtig gemacht.
5.    Kompostieren (to rot): mit Grünabfall der Erde etwas zurückgeben.

One man’s trash is another man’s treasure

Auch in den Bereichen Lebensmittel und Landwirtschaft gibt es bereits erprobte Kreislaufmodelle, die echte Win-win-Situationen kreieren. Da ist beispielsweise die Schweizer Marktführerin für Gartenerden, die für Blumen, Gemüse und Kräuter verwendet werden. Sie produziert aus Nebenprodukten der Forst- und Landwirtschaft (Sägemehl, Baumrinden und Landerde) wertvolle Gartenerde. Diese Nebenprodukte wurden früher ungenutzt deponiert oder verbrannt. Oder das Zürcher Unternehmen, das zertifizierte Biopilze produziert und dafür Weizenkleie einsetzt, die in der Getreidemühle als Abfall anfällt. Das nach dem Abernten übrig gebliebene Pilzsubstrat geben die Pilzzüchter wiederum an regionale Bauernbetriebe weiter, die dieses als Dünger verwenden.

Weiterführende Informationen

Themendossier Kreislaufwirtschaft

Ausserschulische Bildungsaktivität Abfall und Konsum, Zyklus 1–3

Wurmkomposter bauen

Informationsveranstaltung Umweltberufe

 

 

 
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