Biodiversität und Urbanisierung
Wilde Orchideen rund ums Gymnasium
Kurzbeschrieb
Das in diesem Praxisbeispiel vorgestellte Projekt ist Teil einer übergeordneten Auseinandersetzung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit der Frage, wie soziale und ökologische Herausforderungen miteinander in Einklang gebracht werden können. Konkret wird diese Fragestellung am Beispiel des Zusammenlebens von Schülerinnen und Schülern und Pflanzen in einem begrenzten Raum aufgegriffen. Das Projekt stärkt die Kommunikation und den Dialog und fördert das systemische Denken im Umgang mit komplexen Nachhaltigkeitsfragen. Dies geschieht sowohl innerhalb des Gymnasiums als auch im Austausch mit lokalen Akteurinnen und Akteuren.
Ausgangspunkt ist ein konkreter lokaler Kontext: das Projekt zur Erweiterung des Gymnasiums und die geplanten Bauarbeiten für eine Tramlinie in der Nähe. Diese bevorstehende Veränderung des Umfelds bringt die Schülerinnen und Schüler dazu, sich folgende Fragen zu stellen: Welche Auswirkungen hat diese territoriale Veränderung auf die Fauna und Flora rund um das Gymnasium? Und wie verändert die Urbanisierung die unmittelbare Umgebung? Eine Klasse bestimmt in der Folge die Pflanzenarten auf verschiedenen Parzellen. Danach kartografieren sie die Verteilung dieser Arten auf den Parzellen und entdecken dabei seltene wilde Orchideen.
Das Sichtbarmachen der lokalen Biodiversität ermöglicht einen Dialog über die Schule hinaus und führt zur Bildung einer interdisziplinären und generationenübergreifenden Reflexionsgruppe, in der mehrere Akteure der Region vertreten sind. So ist die Schülerschaft an den Diskussionen über die Gestaltung der Grünflächen im Rahmen der Erweiterung ihres Schulareals beteiligt.
Bildungsziele
- Allgemeines Ziel des Projekts
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Gelerntes soll durch konkrete, greifbare Erfahrungen verankert werden. Dafür wird ein Outdoor-Projekt entwickelt, das durch eine in der Region verankerte Aktivität die Wiederverbindung mit der Natur und das Engagement der Teilnehmenden fördert.
- Fachliche Lernziele
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- Geografie: Ein Verständnis für die verschiedenen Ebenen eines Territoriums entwickeln; kartografische Kompetenzen erwerben; den Umgang mit einem in der Berufswelt verwendeten geografischen Informationssystem (GIS) erlernen
- Biologie: Bestimmungsschlüssel verwenden; Pflanzenarten erfassen und erkennen; abklären, inwiefern sie Indikatoren für bestimmte Lebensräume sind, und daraus Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand des Raumes ziehen
- Übergreifende Lernziele / Projektmanagement
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- Sich koordinieren; die Arbeit aufteilen; zusammenarbeiten; kollektive Intelligenz nutzen; sich bewusst werden, dass andere Menschen und Beiträge aus anderen Fächern hinzugezogen werden müssen
- Mit verschiedenen privaten und öffentlichen Akteuren einen Dialog führen; die eigenen Kommunikationsfähigkeiten pflegen und sorgfältig mit den Arbeitsergebnissen umgehen
- Sich mit der Komplexität der Nachhaltigkeit auseinandersetzen; Zusammenhänge aufzeigen; Hindernisse überwinden; Herausforderungen für das eigene zukünftige Leben antizipieren
Besondere Stärken
- Örtliche Verankerung
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Das Gymnasium liegt in einer Mischzone an der Grenze zwischen Stadt und Land, in der Nähe von Autobahn, Feldern und Wäldern. Trotzdem steht den Schülerinnen und Schülern aber nur eine begrenzte Fläche im Freien zur Verfügung, die zudem grösstenteils betoniert ist. Vor diesem Hintergrund entwickeln sich Überlegungen auf verschiedenen Ebenen (lokal, regional, national) zum Stellenwert der Biodiversität in einer Mischzone, aber auch zum Lebensraum der Schülerinnen und Schüler sowie zur Bedeutung, die diese den Grünflächen beimessen. Die geplante Erweiterung des Schulgebäudes, kombiniert mit dem Wunsch, die lokale Biodiversität zu bewahren, macht ein Spannungsfeld deutlich: Wie kann man den Platz der Natur stärken, ohne die ohnehin begrenzten Grünflächen zu verkleinern, die der Schülerschaft zur Verfügung stehen? Diese Problematik bildet der Ausgangspunkt für einen regelmässigen und konstruktiven Dialog mit den verschiedenen Akteuren in der Umgebung des Gymnasiums.
- Transversaler Ansatz
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Die Schlüsselfrage bezüglich der Biodiversität rund um das Gymnasium wird transversal und fächerübergreifend (Biologie, Chemie, Geografie, Kartografie usw.) von Personen aus verschiedenen Bereichen (Lehrkräfte, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universitätsprofessor) behandelt.
- Aktive Partizipation der Schüler/innen
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Die Schülerinnen und Schüler sind Akteure des Projekts: Sie suchen sich ihren eigenen Weg und entscheiden selbst, wie sie sich organisieren und das Projekt verwalten wollen. Dabei nutzen sie ihre Kreativität und schlagen neuartige Lösungen vor. Die Lehrpersonen leiten sie an, stellen ihnen Ressourcen zur Verfügung, achten darauf, dass bestimmte Probleme sichtbar werden, oder ziehen externes Fachwissen hinzu. Über die Biodiversitätskommission (siehe Organisation) können die Schülerinnen und Schüler tatsächlich Einfluss auf die Entscheidungen bezüglich der Gestaltung des zukünftigen Gebäudes und der Grünflächen nehmen. Dies entspricht dem Wunsch der Schulleitung, ihnen eine Stimme zu geben. Ihre Motivation und ihr Engagement nehmen zu, je sichtbarer die Ergebnisse werden und je mehr sie erkennen, dass die Beiträge aller Beteiligten wichtig sind.
- Die Kraft der Veränderung
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Die Schülerinnen und Schüler werden in einen Entscheidungsprozess einbezogen, der ihre unmittelbare und konkrete Umgebung betrifft. Dieses Projekt verändert ihre Sichtweise auf ihren Lebensraum grundlegend: Sie sind sich des Reichtums der Biodiversität in ihrer Umgebung bewusst und achten nun viel stärker auf deren Entwicklung. Ein solches Projekt sensibilisiert aber auch die Entscheidungsträger/innen (hier die Bauleitung und die Gemeinde) für die Problematik der Biodiversität.
- Gelebte Nachhaltigkeit
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Wie kann die Biodiversität angesichts unvermeidlicher baulicher Massnahmen erhalten bleiben? Die Schüler/innen stellen fest, dass Fauna und Flora in einem begrenzten Raum mit den Menschen koexistieren. Sie identifizieren die Herausforderungen, denken über verschiedene Perspektiven nach und schlagen Lösungen vor. Dabei beschränkt sich ihr Engagement nicht auf die Analyse: Sie beteiligen sich auch im weiteren Verlauf, suchen den Dialog und berichten darüber, was funktioniert.
Die Erfahrungen in diesem Projekt machen auch den grundlegenden Zusammenhang zwischen Natur und Wohlbefinden deutlich: Grünflächen helfen mit, die Ängste junger Menschen zu vermindern, ihre kognitiven Fähigkeiten zu fördern und ihre Verbindung zur Tier- und Pflanzenwelt zu stärken.
Planung und Durchführung
Im Vorfeld
- Fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Biologie und Geografie etablieren
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Die Arbeiten wurden von den Lehrerinnen für Biologie und Geografie gemeinsam geplant, um die Aktivitäten mit den Schülerinnen und Schülern auf einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten konzentrieren zu können. Im Laufe des Projekts wurden verschiedene Themen fächerspezifisch behandelt und Verbindungen zu anderen Fragestellungen hergestellt, wobei darauf geachtet wird, das Wissen fächerübergreifend zu ergänzen und zu bereichern.
- Die Wahl der Klasse als weiteres strategisches Element
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Das Projekt kann zwar mit jeder Klasse durchgeführt werden, ist im konkreten Fall aber bei einer Wahlfachklasse für Biologie und Chemie auf das grösste Interesse gestossen. Diese Klasse hat auch mehr Lektionen in den Fächern, die für das Projekt relevant sind.
- Begleitelemente und Materialien erarbeiten
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Die Lehrerinnen erarbeiteten verschiedene Anwendungsprotokolle und Leitfäden, um den Schülerinnen und Schülern den Umgang mit den für das Projekt erforderlichen Tools zu erleichtern.
- Messbänder (Rollmeter) zur Abgrenzung der Parzellen im Aussenbereich
- Bestimmungsschlüssel (im Internet verfügbar)
- Geografisches Informationssystem (GIS) für die Kartografie (im Internet verfügbar)
Während der Aktivität
Die Projektetappen werden von den Schüler/innen festgelegt.

- Aufnahme der Pflanzenarten (Biologie)
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Die Schülerinnen und Schüler gehen im Biologieunterricht regelmässig nach draussen. Um eine Bestandsaufnahme der Vegetation an einem bestimmten Ort durchführen zu können, muss zunächst das Gebiet in ein Quadratmeter grosse Parzellen unterteilt werden. Danach werden die Versuchsflächen ausgewählt und angeordnet. Anschliessend werden die Pflanzenarten Mithilfe mehr oder weniger detaillierter Bestimmungsschlüsseln identifiziert (bestimmt) und die gefundenen Individuen gezählt. Diese sehr ausführlichen Erhebungen werden auf grosse Blätter übertragen, auf denen die Parzellen abgebildet sind. Die Ergebnisse werden danach im Unterricht analysiert und diskutiert.
Im konkreten Fall werden bei diesen Arbeiten seltene Arten beobachtet. Die Lehrinnen bitten in der Folge um eine vertieftere Analyse durch Fachpersonen, die auch raumplanerische Aspekte berücksichtigen.
- Kartografie (Geographie)
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Im Geografieunterricht werden die bei der Aufnahme der Pflanzenarten gesammelten Daten mit dem Tool QGIS auf Online-Karten übertragen. Die Schülerinnen und Schüler werden im Vorfeld darüber instruiert, wie normgerechte, lesbare und verständliche Karten erstellt werden. Diese Karten werden dann in den Korridoren des Gymnasiums ausgestellt.
Das Projekt bietet die Gelegenheit, über die Gründe für die Verlängerung der Tramlinie nachzudenken und diese somit in einen grösseren Zusammenhang zu stellen, der sich aus der Entwicklung des Kantons und des Ballungsraums sowie der Rolle der Stadt ergibt. Einige Lektionen sind deshalb der Raumplanung und der Urbanisierung gewidmet.
- Kommunikation
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Zum einen geht es darum, die gesammelten Daten lesbar zu machen und die Ergebnisse in einer angemessenen und ansprechenden Form zu vermitteln. Die Daten belegen nämlich eine sehr vielfältige Biodiversität in einem Gebiet, das auf den ersten Blick wie eine einfache Wiese aussieht. Zum andern werden die erhobenen Daten verwendet, um Gemeinde, Grundstückseigentümer und Bauleitung davon zu überzeugen, dass eine gemeinsame Lösung zur Erhaltung der Biodiversität gefunden werden muss.
Verlängerung und Nachverfolgung
Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. In der nächsten Etappe sollen seltene und gefährdete wilde Orchideen entlang der Tramlinie umgepflanzt werden. Die Lehrerinnen und die wissenschaftliche Mediatorin der Organisation S’enforester prüfen derzeit, wie das Umpflanzen zeitlich organisiert werden kann. Da die beteiligten Schülerinnen und Schüler aktuell das dritte Schuljahr des Gymnasiums besuchen, kann das Projekt eventuell von anderen Klassen weitergeführt werden.
Als Verlängerung ist vorstellbar, das Projekt auf andere Pflanzenarten auszurichten, weitere Parzellen zu erfassen, über die Gestaltung anderer Flächen rund um das Gymnasium nachzudenken oder eine umfassende Kartografie zu erstellen, die von Jahr zu Jahr ergänzt werden kann.
Organisation
- Zwei Lehrerinnen
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Im konkreten Fall arbeiten eine Biologielehrerin und eine Geografielehrerin eng zusammen, was auch erfordert, ihre Grenzen und Kompetenzen gegenseitig anzuerkennen und sich gegenseitig zu helfen. Sie werden bei ihren Arbeiten von der Schulleitung unterstützt, insbesondere gegenüber externen Projektbeteiligten. Phasenweise schliessen sich ihnen weitere Kolleginnen und Kollegen an.
- Die interinstitutionelle Biodiversitätskommission
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Diese Arbeitsgruppe beschäftigt sich im Vorfeld mit den Grünflächen im Zusammenhang mit der Erweiterung des Schulgebäudes und der Neugestaltung des Pausenplatzes. Sie bringt die am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, die Schulleitung, die Bauleitung, die Grundstückseigentümer und die Gemeinde regelmässig zusammen. Ihre Aufgabe ist es, einen Bauplan zu erstellen, der die biologische Vielfalt auf dem Gelände des Gymnasiums bewahrt.
Externe Intervention
Ob schulexternes Fachwissen in Anspruch genommen werden soll, hängt von der Spezialisierung jeder einzelnen Lehrkraft ab. Sich auf externes Fachwissen stützen zu können, ist ein Pluspunkt.
- S’enforester
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Diese kantonale Stelle unterstützt die Waadtländer Schulen bei der Umsetzung von Outdoor-Projekten, die lokal verankert, fächerübergreifend und langfristig angelegt sind und einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgen, etwa durch Feldforschung, Analyse der Ergebnisse und Reflexion der Daten. Zudem sollen die Projekte eine aktive Beteiligung der Schülerschaft sowie der lokalen Gemeinschaft ermöglichen. Sie bietet den Projektteams verschiedene Instrumente an und leiht sie ihnen aus.
Für die Koordination von S’enforester ist Eprouvette, das Labor für Wissenschaft und Gesellschaft der Universität Lausanne, zuständig. Seine Aufgabe ist der Aufbau eines Netzwerks zur Unterstützung von pädagogischen Projekten, die von Lehrkräften getragen werden. Dazu bringt es die Lehrkräfte mit Forschenden der UNIL oder mit privaten Unternehmen in Kontakt. Im konkreten Fall sind n+p und Professor Vittoz beteiligt.
Die wissenschaftliche Mediatorin von L'Éprouvette stellt eine wissenschaftliche Begleitung sicher (methodischer Rahmen und wissenschaftliche Validität, wissenschaftliche Veranstaltungen oder Exkursionen, Beratung und Validierung des Berichts der Schülerinnen und Schüler).
- Prof. Pascal Vittoz
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Der Biologe der Universität Lausanne begleitet die Klasse bei mehreren Exkursionen. Er zeigt, wie man Pflanzen bestimmt, wie man diese Etappe vorbereitet und mit methodischer Strenge durchführt. Anschliessend validiert er die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler und stellt sicher, dass ihr Bericht fundiert ist.
- n+p
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Das Unternehmen n+p nimmt eine Bestandsaufnahme der Arten vor und verfasst einen Fachbericht als Ergänzung zum Bericht der Schülerinnen und Schüler. Zudem schlägt es Anpassungen der Erweiterungspläne des Gymnasiums vor, die Rücksicht nehmen auf die Erhaltung der natürlichen Lebensräume.
- Die Gemeinde
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Die Gemeinde ist am Projekt interessiert und unterstützt die geplante Umpflanzung von Orchideen auf kommunalen Grundstücken. Sie nimmt an den Sitzungen der Biodiversitätskommission teil.
Budget und Finanzierung
Die Kosten werden vom Gymnasium und der Cellule durabilité des Kantons Waadt übernommen (nur für öffentliche Schulen des Kantons).
Pädagogische Methoden
- Bestimmungsschlüssel: ein Hilfsmittel zur Identifizierung von Lebewesen und Pflanzenarten, das eine Abfolge von Fragen zu bestimmten Merkmalen eines Lebewesens oder einer Pflanze umfasst, anhand derer eine schrittweise Identifizierung möglich ist.
- Kartografie: kartografische Darstellung der Verteilung der Pflanzenarten rund um das Gymnasium
- Projektpädagogik: Lösung eines konkreten Problems (Biodiversität und Urbanisierung in Einklang bringen) durch die Umsetzung eines Projekts
- Fallstudie: Analyse einer komplexen Situation anhand eines realen Falls, den die Schülerinnen und Schüler erlebt haben, und Einleiten von konkreten Massnahmen zur Lösung des Problems
- Diskussion: Austausch von Informationen oder Standpunkten zu einem Thema oder einem zu lösenden Problem
Beurteilung
Summative Evaluation
Im Fach Biologie wurde das Wissen der Schülerinnen und Schüler anhand eines von ihnen verfassten Berichts bewertet (gefundene Pflanzenarten, Argumentation zu den verschiedenen Fragestellungen).
Im Fach Geografie erstellten die Schülerinnen und Schüler eine Karte und eine Kartenanalyse. Sie identifizierten die räumliche Verteilung der Arten und schlossen daraus, in welchen Lebensräumen welche Arten häufiger vorkommen. Diese Form der Evaluation entspricht der Art von Endprodukten, die in der Berufswelt erwartet werden. Im Nachhinein sind die Lehrerinnen der Meinung, dass eine fächerübergreifende Evaluation mit einer einzigen, gemeinsam abgesprochenen Benotung sinnvoll gewesen wäre.
Formative Evaluation
Die übergreifenden Lernziele wurden nicht formell geprüft, sondern durch Beobachtung (Art und Weise, wie die Schüler/innen im Team arbeiten, Vielfalt der Diskussionen und Überlegungen zur Komplexität der Nachhaltigkeit usw.).
Herausforderungen für den/die Befragte/n
In der Klasse
- Missverständnisse zwischen den Schülerinnen und Schüler
- Eintragungen, die vergessen gingen, oder IT-Bugs
Die beiden Lehrerinnen gingen pädagogisch mit solchen Situationen um und regten die Schülerinnen und Schüler dazu an, selbst nach Lösungen zu suchen: «Welche Lösung findest du für dieses Problem? Wie kann man vermeiden, dass es in Zukunft wieder auftritt?»
Interne Koordination
- Für die Aufnahme der Arten sind die Jahreszeit und der Standort entscheidend. Es muss sichergestellt werden, dass die Hauswartung die Parzellen während eines bestimmten Zeitraums nicht mäht.
- Es muss noch geklärt werden, ob und wo die Orchideen umgepflanzt werden können.
Zeitmanagement
- Eine Exkursion muss aufgrund der Wetterbedingungen verschoben werden und stellt das ganze Programm auf den Kopf.
- Die Agenda der externen Personen unterscheidet sich von jener der Schule, was Flexibilität erfordert.
- Es dauert eine Weile, bis die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit den Instrumenten (Bestimmungsschlüssel, GIS) beherrschen.
- Trotz Motivation fehlt es an Energie und Zeit
Einfach umzusetzen ?
Einige Punkte sind entscheidend für das Management eines so umfassenden Projekts:
- Von Anfang an für eine gute Umgebung sorgen: ein Team von Kolleg/innen haben, auf die man sich verlassen kann; mehrere Personen am Projektmanagement beteiligen, sich die Unterstützung der Schulleitung sichern.
- Sich auf den Kontext stützen: von den Besonderheiten der Schule ausgehen (Lage, Einrichtungen), das Projekt in die aktuellen Gegebenheiten einbetten (Bauarbeiten, Erweiterung) und lokale Akteur/innen mobilisieren.
- Von Anfang an das Ziel im Blick behalten: Vorausplanen, wie das Projekt genutzt werden kann, wissen, wie man es auf Gemeindeebene sichtbar machen kann, überlegen, wie das Projekt innerhalb der Institution und unter Fachpersonen aufgenommen wird.
- Das erforderliche Fachwissen vorausplanen: über das relevante Fachwissen verfügen oder Zugang zu den spezifischen Kompetenzen der involvierten Fächer haben (Werkzeuge zur Artenbestimmung, kartografische Instrumente).
- Das Projekt langfristig ausrichten: idealerweise über mehrere Jahre hinweg, wobei Klassen langfristig begleitet werden, um die Gruppendynamik und die Beziehungen zwischen den Schülerinnen und Schülern zu stärken. Ein Start bereits im ersten Jahr des Gymnasiums ist ein grosser Vorteil für die weitere Entwicklung.