Klima

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Hitzerekorde, Hitzewellen, das Schmelzen des Eises und die Auswirkungen von Wetterereignissen (Überschwemmungen, Brände, Dürren) betreffen jeden, überall auf der Welt. Meteorolog/innen und Klimatolog/innen erklären, informieren und warnen seit Jahrzehnten davor, dass diese Gefahren uns alle betreffen. Deshalb gehört das Thema Klima in die Schule, und zwar auf allen Stufen. Es bietet die Möglichkeit, verschiedene BNE-Kompetenzen zu trainieren, die in direktem Zusammenhang mit dem ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Alltag der Lernenden stehen.

BNE-Relevanz

Die BNE-Relevanz und das Hintergrundwissen sind auch als Download verfügbar: Klima.

éducation21 erleichtert Lehrpersonen und Bildungseinrichtungen den Zugang zu BNE. Das bedeutet unter anderem, sich der natürlichen und sozialen Dringlichkeiten des Themas bewusst zu werden. Damit einher geht die Frage, welche Bedeutung es im konkreten Alltag der Lernenden hat.
Die folgenden Überlegungen basieren auf dem Hintergrundwissen.

1. BNE-Kompetenzen

Das Thema Klima kann aus unzähligen Blickwinkeln betrachtet werden und sich auf Unmengen von Zah-len, Statistiken oder Sachanalysen stützen. Die Schwierigkeit der Interpretation der Datenmenge widerspiegelt dabei die Komplexität der Thematik. Deshalb gilt es, zukünftige Generationen darauf vorzubereiten, wie sie fundierte Entscheidungen treffen und Urteile fällen können. BNE-Kompetenzen bilden das Fundament. Fachliches Wissen hilft dabei, verschiedenen BNE-Kompetenzen im Unterricht und ausserhalb des Unterrichts zu fördern. Eine zentrale Kompetenz ist das systemische Denken, d. h. die Fähigkeit, die Verbindungen zwischen den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Elementen eines Systems sowie ihre Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zu betrachten. Das Thema Klima unterstützt das Training dieser Kompetenz, da es unter anderem die Funktionsweise der Ökosysteme, unser Konsumverhalten und unse-re Gesundheit thematisiert. Rollenspiele, Diskussionen und das Erschaffen von Visionen ermöglichen einen Perspektivenwechsel, d. h. andere Standpunkte als den eigenen zu berücksichtigen. Aber sie verlangen auch vorausschauendes Denken und Handeln, d. h. im Sinne des Vorsorgeprinzips in die Zukunft zu blicken, das kritisch und konstruktiv Denken, d. h. kritisch und innovativ über das aktuelle Wissen hinauszugehen, Verantwortung zu übernehmen und Handlungsspielräume zu nutzen.

2. BNE-Fragen

BNE-Fragen zeichnen sich durch ihre Komplexität aus. Das bedeutet, dass die Antworten weder richtig noch falsch sind, sondern diskutiert werden müssen. Diese Fragen können daher als Grundlage für Diskussionen, Aktivitäten, Projekte oder Ähnliches in der Klasse oder in der Schule dienen. Der Rückgriff auf die Vorstellungen der Lernenden hilft dabei, um z. B. einen Prozess einzuleiten oder abzuschliessen oder den zurückgelegten Weg, die gemachten Lernerfahrungen und die ausgeübten BNE-Kompetenzen zu beurteilen. Die Folgenden BNE-Fragen helfen bei der Diskussion über das Klima: Inwiefern beeinflusst unser tägliches Konsumverhalten das Klima bei uns und am anderen Ende der Welt? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem grossräumigen und langfristigen Klima und dem lokalen und kurzfristigen Wetter? Wie gelingt das Berechnen der Kosten der Auswirkungen des Klimawandels auf individueller Ebene, auf der Ebene eines Landes oder auf der Ebene des Planeten? Wer profitiert am meisten vom Klimawandel? Wer verliert am meisten? Helfen technologische Lösungen beim Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels? Können sich alle gleichermassen an den Klimawandel anpassen? Gehört das Klima jemandem? Könnte Biomimikry eine Inspirationsquelle sein, um kurz-, mittel- oder langfristige Lösungen für den Klimawandel zu finden?

3. Umsetzung im Unterricht

Eine Verbindung zwischen dem eigenen Alltag, d.h. eigenen Entscheidungen in Bezug auf Konsum, Verkehrsmittel und Ernährung, und deren Auswirkungen auf das Klima herzustellen, ist nicht immer einfach, gerade für jüngere Schülerinnen und Schüler. Auch wenn die Zusammenhänge nach einigem Nachdenken im Grossen und Ganzen verständlich sind, liegt die Hauptschwierigkeit in der zeitlichen Abfolge zwischen kurzfristigen Handlungen und ihren langfristigen Auswirkungen: Wie kann man den Zusammenhang zwischen dem Kauf von Erdbeeren im Winter, der Bestellung von am anderen Ende der Welt hergestellten Billigkleidung, dem Erwerb des neuesten Smartphones und dem Klimawandel herstellen? Wie kann ich nicht nur intellektuell verstehen, was auf dem Spiel steht, sondern auch verstehen und einsehen, dass sich meine heutigen Bemühungen mitunter erst in mehreren Generationen bemerkbar machen werden? Der Rückgriff auf einen interdisziplinären Ansatz trägt zweifellos zum Verständnis bei, indem er sich auf verschiedenste Kenntnisse und Konzepte stützt. In der Allgemeinbildung empfiehlt sich zum Beispiel die Erstellung eines Rasters, in dem die fünf Perspektiven der nachhaltigen Entwicklung im Fokus stehen. Wörterwolke «Klima»: Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung Quelle: éducation21 Im Unterricht können die Lernenden Begriffe entsprechend ihrer Argumentation in die Wörterwolke einfügen. So entsteht bezogen auf das Klima ein erstes Bewusstsein der Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung. Ausgehend von diesem systemischen Denken entwickeln und diskutieren die Lernenden komplexe Fragen oder Handlungsvorschläge. Dadurch fördern sie entsprechende Verhaltensänderungen auf individueller Ebene, in der Klasse oder in der Schule. Die Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht sind vielfältig: Vergleichen der jahreszeitlichen Temperaturkurven an einem Ort zu mehreren Zeitpunkten, idealerweise seit Beginn der Messungen. Bildanalysen von der Veränderung der Alpengletscher und Vergleich mit den entsprechenden Temperaturkurven. Überlebensstrategien der Lebewesen in den extremen Klimazonen der Erde untersuchen und überlegen, wie der Mensch sich diese Strategien zu Nutze machen könnte (Biomimikry). Einen typischen Tag eines Schülers oder einer Schülerin analysieren und Handlungsmöglichkeiten zum Schutz oder zur Verbesserung des Klimas aufzeigen. Eine Klimagruppe in der Klasse bilden und Klimaschutzziele festlegen: Schulweg optimieren (Wahl der Verkehrsmittel und der Wege), Vorschläge für die Mensamenüs, die Beleuchtung und Belüftung im Schulhaus erarbeiten. Zentrale Begriffe rund um das Klima und Wetter verstehen. Analyse von Presseartikeln, Beiträgen in sozialen Netzwerken und Fernsehberichten, um die dargestellten Herausforderungen, die Standpunkte der Journalisten und Journalistinnen, die Vollständigkeit der Standpunkte, ihre Herkunft, potenzielle Fake-News und dergleichen zu identifizieren. Entwicklung eines Rollenspiels auf der Grundlage eines für die Klasse relevanten Projekts (Entwicklung eines Pedibus, Anlegen und Pflegen eines Schulgartens, Organisation eines Schullaufs oder einer Schulreise, Organisation eines Tausch- oder Secondhandladens). Analyse von Parteiprogrammen mit Fokus auf das Thema Klima. Die vielen ungefilterten Informationen bezüglich des Klimawandels lösen bei vielen Lernenden Öko-Angst aus. Dementsprechend wichtig ist die Rolle der Lehrperson. An ihr liegt es, die Ängste zu erkennen, ernst zu nehmen und die Betroffenen an Fachleute weiterzuleiten. Die Lernenden sollen erkennen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein und nicht für alles verantwortlich sind.

4. Umsetzung in der Schule

Das Schulareal ermöglicht, Theorie und Praxis zu verbinden, die Kohärenz zwischen dem Gelernten und dem Erlebten herzustellen und Ideen oder Projekte umzusetzen, die aus den Überlegungen der gesamten Schulgemeinschaft hervorgegangen sind. Verschiedene Projekte und Aktionen zum Klimaschutz können so auf Schulebene durchgeführt werden und dienen als Erfahrung für das spätere Erwachsenenleben. Die folgenden Vorschläge stellen eine Inspirationsquelle dar: Bildung einer Klimakommission (Schulleitung, Lehrkräfte, Lernende, Hausmeister, Küchenpersonal, Gartenpersonal) auf Schulebene mit dem Ziel, durch verschiedene konkrete Massnahmen CO2-neutral zu werden: Gebäudeisolation, Mensaessen, Verkehrsmittel, Architektur, Lager und Ausflüge, Infrastruktur, Einkauf von Verbrauchsmaterial. Zusammentragen, welche klimaschutzfreundlichen Urlaubsziele (Ziel, Nähe, Thema, Transportmittel, Aktivitäten) die Lernenden privat erlebt haben und diese an den Wänden der Schule, in einem Ideentagebuch oder ähnlichem ausstellen (Peer-Simulation). Organisation eines interdisziplinären Klimafestivals: Wie wird das Klima in Literatur, Geschichte, Geografie, Hauswirtschaft, Sport, bildender Kunst, Naturwissenschaften, Musik, Allgemeinbildung und Religion behandelt? Sketche, Ausstellungen, Rollenspiele, Lernpfade und dergleichen realisieren und sie öffentlich präsentieren.

publiziert am 15.12.2023

1. Zyklus

Bezüge zum Lehrplan Die Schülerinnen und Schüler können... NMG 2.2 ... die Bedeutung von Sonne, Luft, Wasser, Boden und Steinen für Lebewesen erkennen, darüber nachdenken und Zusammenhänge erklären. NMG 2.6 ... Einflüsse des Menschen auf die Natur einschätzen und über eine nachhaltige Entwicklung nachdenken. NMG 5.3 ... Bedeutung und Folgen technischer Entwicklungen für Mensch und Umwelt einschätzen. NMG 7.4 ... Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Lebensweisen und Lebensräumen von Menschen wahrnehmen, einschätzen und sich als Teil der einen Welt einordnen. NMG 11.3 ... Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten.
Unterrichtsmaterial
	Faktenblätter und Unterrichtsmaterial zum Klimawandel, Klimaschutz und zur Klimapolitik Diese Materialsammlung ermöglicht eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Klima im Sinne einer BNE.
Lernmedien
	Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist «Es gibt immer mehr Lebewesen auf der Erde, und jedes Lebewesen macht jeden Tag warme Luft. Sie wissen wahrscheinlich nicht, dass durch die warme Luft bei uns das Eis schmilzt...». Der kleine Eisbär will auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen und schreibt allen Lebewesen einen Brief.
	Du bist nicht allein, kleiner Aletschfloh - BNE-Lernlandschaft Wie bringe ich den Kindern des Zyklus 1 die Problematik des Klimawandels in der Schweiz näher? Die Lerneinheit gleichnamigen Bilderbuch bietet methodisch und inhaltlich vielfältige Zugänge, sowie verschiedene Unterfragen und wird parallel zum Bilderbuch bearbeitet.
	Aletschfloh - Unterrichtseinheit In Verbindung zum Bilderbuch «Du bist nicht allein, kleiner Aletschfloh» hat die BNE-Fabrik eine Unterrichtseinheit zum Klimawandel und dem eigenen Lebensraum im Umfang von 11-13 Lektionen entwickelt. Die Problematik des Aletschflohs, dessen zu Hause wegschmilzt, wird in der Lerneinheit durch entdeckende und mehrperspektivische Zugänge aufgegriffen.
	Du bist nicht allein, kleiner Aletschfloh Den ganz Kleinen anhand des Aletschgletschers den Klimawandel erklären, ist das Ziel dieses ansprechenden Bilderbuches. Es gelingt ganz gut, das komplexe Thema auf dieses Alter runterzubrechen, auch dank der Hauptakteure in der Geschichte:
	Globi und die Energie Globi lernt die Geschwister Tara und Eneri kennen, die von ihrer Heimatinsel Kiribati fliehen mussten, weil dort der Meeresspiegel immer weiter ansteigt. Dafür verantwortlich ist der sorglose Umgang mit Energie.
	Klimagarten – Gartenklima Mit einfach durchzuführenden und aussagekräftigen Experimenten loten die Schülerinnen und Schüler die Wechselwirkungen zwischen Garten und Klima aus. So wird das abstrakte Themenfeld Klimawandel, Klimaschutz, Klimaanpassung mit etwas verknüpft, das die Lebenswelt von Kindern direkt berührt.
	Kleiner Daumen - grosse Wirkung Was machen ein König und sein Daumen in einem Unterrichtsmaterial über Klimaschutz? Sie sind die Hauptfiguren der Rahmengeschichte und begleiten die Kinder durch die Themenbausteine Ernährung, Konsum, Mobilität und Abfall.
	Kinderrechte 2018 - «Klimawandel» Das Thema der diesjährigen Materialien zum Kinderrechtstag ist der Klimawandel. Für den 1. Zyklus stehen drei Arbeitsblätter zur Verfügung: Das erste widmet sich dem Verhalten bei Hitzetagen. Die anderen zwei umfassen ein Ökologie-Memory zum Auschneiden, welches die Kinder animiert, über den Zusammenhang von alltäglichen Handlungen und der Klimaerwärmung nachzudenken.
Praxisbeispiel
	Wetter und Klima auf dem Sternenberg und weltweit Die Schüler/innen der Gesamtschule Sternenberg werden zu Wetter- und Klimaprofis Während zweier Wochen beschäftigte sich unsere Gesamtschule Sternenberg mit dem Thema «Wetter und Klima, auf dem Sternenberg und weltweit». Es wurden Wolkenbilder studiert und Wettervorhersagen gemacht, Barometer aus „Konfigläsern“ gebastelt und experimentiert etc.
	Umwelttag Mettmenstetten Abfall, Recycling, Wasser, Energie und Klima Die Schule vereinbarte an einer Schulkonferenz einen verbindlichen Umwelt-Themenkanon vom Kindergarten bis zur 6. Klasse. Gleichzeitig legten sie für die Umsetzung dieser Themen ein gemeinsames Zeitgefäss fest: Der jährliche Umwelttag. An diesem Tag gestalten alle Lehrpersonen ihren Unterricht entlang der vereinbarten Themen. Zur Entlastung können sie bei den Themen Abfall/Recycling und Energie/Klima von den PUSCH-Lektionen (Praktischer Umweltschutz Schweiz) profitieren.
Ausserschulische Angebote
	Klima-Energie-Erlebnistage (Ökozentrum) Klima- und Energie-Erlebnis statt grauer Theorie! Ein Erlebnistag lädt Schüler/-innen ein, das faszinierende Thema Energie altersgerecht zu entdecken und einen Bezug zum Klimawandel herzustellen.
	Energie und Klima (PUSCH) Im Umweltunterricht von PUSCH wird der eigene Energieverbrauch und dessen Auswirkungen auf das Klima vertieft behandelt. Es wird erfahren, woher unsere Energie kommt, wofür wie viel Energie benötigt wird und wie jeder selber dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bremsen.
	Energie und Klimapioniere (Stiftung myclimate) Das Bildungsangebot vermittelt in einer Doppellektion über Experimente und eigenen Erfahrungen Grundlagenwissen zum Thema Klima oder Energie. Mit dieser Grundlage setzt die Klassen anschliessend selbstständig ein Projekt um. Dabei wird eine nachhaltigkeitsrelevante Fragestellung der Lebenswelt der SuS partizipativ umgesetzt.
	Klimaschule (myblueplanet) Mit dem Bildungsprogramm "Klimaschule" will myblueplanet die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in einem Schulentwicklungprojekt verankern. Unter dem Motto "keine Solarzelle ohne Bildung" initiiert und begleitet das Projektteam den Bau von Solaranlagen an Schulen.

2. Zyklus

Bezüge zum Lehrplan Die Schülerinnen und Schüler können... NMG 2.2 ... die Bedeutung von Sonne, Luft, Wasser, Boden und Steinen für Lebewesen erkennen, darüber nachdenken und Zusammenhänge erklären. NMG 2.6 ... Einflüsse des Menschen auf die Natur einschätzen und über eine nachhaltige Entwicklung nachdenken. NMG 5.3 ... Bedeutung und Folgen technischer Entwicklungen für Mensch und Umwelt einschätzen. NMG 7.4 ... Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Lebensweisen und Lebensräumen von Menschen wahrnehmen, einschätzen und sich als Teil der einen Welt einordnen. NMG 11.3 ... Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten.
Unterrichtsmaterial
	Faktenblätter und Unterrichtsmaterial zum Klimawandel, Klimaschutz und zur Klimapolitik Diese Materialsammlung ermöglicht eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Klima im Sinne einer BNE.
Filme
	Invention of Less Die Polarbärin zeigt mit ihrer Erfindung auf, dass es manchmal nicht viel braucht, um etwas Neues anzustossen. Aber es braucht Mut und einen Plan, wie das Ganze in die Tat umgesetzt werden kann. Der Film soll dazu animieren, selbstwirksam zu werden und eigenen Ideen und Lösungsvorschlägen nachzugehen.
Lernmedien
	BNE-Fabrik: Unterrichtseinheit Hitzetage Was kann ich tun, wenn die Temperaturen immer mehr steigen? Die Lernplattform »BNE-Fabrik« bietet zu aktuellen Themen der Nachhaltigen Entwicklung direkt einsetzbare Unterrichtseinheiten für den 2. (ab 5. Klasse) und 3. Zyklus. Jede Sequenz enthält eine Übersicht zum Ablauf, Lehrplanbezüge, einen didaktischen Kommentar für Lehrpersonen, Arbeitsblätter, Links zu den benötigten Medienbeiträgen (Zeitungsartikel, Videobeiträge, Radiosendungen...) und einen Beurteilungsvorschlag.
	In Zukunft hitzefrei? Das Jugendbuch zum Klimawandel Das Lesebuch für die 5.-9. Klasse soll helfen zu verstehen, wie es heute um das Klima steht und wie wir dahin gekommen sind. Wo unsere Fehler bisher gelegen haben, welche Gründe hinter dem langen Zögern stehen und wie die Bausteine einer zukünftigen Lösung aussehen könnten.
	Global Warning Critical temperature save your planet! «Global Warning» ist ein Gesellschaftsspiel, bei dem die Spieler/innen für die durch die Klimaerwärmung verursachten Umweltprobleme Lösungen finden müssen. Die Spielkarten präsentieren reale Umweltprobleme aus den Bereichen Wasser, Klima/Energie, Landwirtschaft und Abfall, deren Ursachen sowie mögliche Massnahmen zu deren Verminderung.
	Globi und die Energie Globi lernt die Geschwister Tara und Eneri kennen, die von ihrer Heimatinsel Kiribati fliehen mussten, weil dort der Meeresspiegel immer weiter ansteigt. Dafür verantwortlich ist der sorglose Umgang mit Energie.
	Verkehr(t)! Mit Hilfe des Unterrichtsmittels untersuchen die Schüler/-innen in einem ersten Schritt ihr eigenes Mobilitätsverhalten und fragen bei anderen nach, warum sie wann, wie unterwegs sind.
	Klimagarten – Gartenklima Mit einfach durchzuführenden und aussagekräftigen Experimenten loten die Schülerinnen und Schüler die Wechselwirkungen zwischen Garten und Klima aus. So wird das abstrakte Themenfeld Klimawandel, Klimaschutz, Klimaanpassung mit etwas verknüpft, das die Lebenswelt von Kindern direkt berührt.
	Krimi, Killer & Konsum Klimaschutz mit eigenen Ideen! Kurze Hintergrundtexte, zahlreiche Links, alltagsnahe Themenzugänge und vielfältige Anregungen vermitteln praxisnah, wie sich Schülerinnen und Schüler für bewussten Konsum, aktiven Klimaschutz und globale Gerechtigkeit engagieren können.
Ausserschulische Angebote
	Klima-Energie-Erlebnistage (Ökolzentrum) Klima- und Energie-Erlebnis statt grauer Theorie! Ein Erlebnistag lädt Schüler/-innen ein, das faszinierende Thema Energie altersgerecht zu entdecken und einen Bezug zum Klimawandel herzustellen.
	LERNfeld (GLOBE Schweiz) Schulklassen erforschen Aspekte des Klimawandels und der Biodiversität auf einem schulnahen Bauernbetrieb gemeinsam mit der Lehrperson, mit Jungforschenden und mit Bauernfamilien. Die verschiedenen Akteure diskutieren die Resultate der Untersuchungen miteinander und besprechen, wie die Erkenntnisse gewinnbringend genutzt werden können.
	Energie und Klima (PUSCH) Im Umweltunterricht von PUSCH wird der eigene Energieverbrauch und dessen Auswirkungen auf das Klima vertieft behandelt. Es wird erfahren, woher unsere Energie kommt, wofür wie viel Energie benötigt wird und wie jeder selber dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bremsen.
	Energie und Klimapioniere 2.0 (Stiftung myclimate) «Energie-​ und Klimapioniere» bietet Schüler/-innen der 5. bis 9. Klasse die Möglichkeit, die Themenwelt Klima und Energie handlungs-​ und lösungsorientiert zu erarbeiten. Im Rahmen eines Projekttages für mindestens zwei Klassen einer Schule wird zuerst in einem spielerischen Postenlauf Wissen zu Klima und Energie aufgebaut.
	Klimaschule (myblueplanet) Mit dem Bildungsprogramm "Klimaschule" will myblueplanet die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in einem Schulentwicklungprojekt verankern. Unter dem Motto "keine Solarzelle ohne Bildung" initiiert und begleitet das Projektteam den Bau von Solaranlagen an Schulen.

3. Zyklus

Bezüge zum Lehrplan Die Schülerinnen und Schüler können... NT 1.3 ... die Nachhaltigkeit naturwissenschaftlich-technischer Anwendungen diskutieren. NT 9.2 ... Wechselwirkungen innerhalb und zwischen terrestrischen Ökosystemen erkennen und charakterisieren. NT 9.3 ... Einflüsse des Menschen auf regionale Ökosysteme erkennen und einschätzen. WAH 3.2 ... Folgen des Konsums analysieren. RZG 1.2 ... Wetter und Klima analysieren. ERG 2.1 ... Werte und Normen erläutern, prüfen und vertreten. ERG 5.6 ... Anliegen einbringen, Konflikte wahrnehmen und mögliche Lösungen suchen.
Unterrichtsmaterial
	Faktenblätter und Unterrichtsmaterial zum Klimawandel, Klimaschutz und zur Klimapolitik Diese Materialsammlung ermöglicht eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Klima im Sinne einer BNE.
Filme
	Invention of Less Die Polarbärin zeigt mit ihrer Erfindung auf, dass es manchmal nicht viel braucht, um etwas Neues anzustossen. Aber es braucht Mut und einen Plan, wie das Ganze in die Tat umgesetzt werden kann. Der Film soll dazu animieren, selbstwirksam zu werden und eigenen Ideen und Lösungsvorschlägen nachzugehen.
	One Word «We are not drowning. We are fighting.» Die Republik der Marshallinseln ist ein Inselstaat im Pazifischen Ozean, der aus zwei fast parallel verlaufenden Inselketten mit insgesamt 29 Atollen, rund 1225 grösseren und kleineren Inseln sowie 870 Riffen besteht. Der grösste Teil der Marshallinseln liegt weniger als 1,8 Meter über dem Meeresspiegel. Wegen dem Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels sagen negative Prognosen die Unbewohnbarkeit der Inseln bis zum Jahr 2050 voraus.
	Wärmer als das Klima «Plus chauds que le climat » ist ein Film über die Klimabewegung von Jugendlichen in der Schweiz. Exemplarisch werden fünf junge, politisch aktive Gymnasiasten/innen aus Biel portraitiert, die über ein Jahr lang von einem Filmteam begleitet werden. Sie verbreiten ihre Botschaften an geplanten Demonstrationen. Durch die Corona-Pandemie verliert die Klimabewegung an Aufmerksamkeit und muss sich neu orientieren. Diese spezielle Situation wirkt sich auch auf die Jugendlichen aus und verändert ihre Aussagen im Film.
	Hands on! Aktiv gegen Klimawandel Der Film porträtiert drei junge Frauen aus Norwegen, Kenia und Kanada, die sich in ihrer Heimat für Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Er stellt ihre Initiativen vor und macht ihre Motive für ihr Engagement deutlich. Die drei Frauen zeigen, wie man mit Protest, Bildung und lokalen Netzwerken gegen Umweltzerstörung, die Folgen des Klimawandels oder für den Ausstieg aus der Ölförderung kämpfen kann.
	Kiss The Ground «Kiss The Ground» zeigt auf, dass unsere Böden das Potenzial haben, das Klima der Erde und deren Ökosysteme wieder zu stabilisieren oder gar wiederherzustellen. Der Film klärt über den Treibhauseffekt und vor allem über die Funktion und den Kreislauf von Kohlenstoff in der Atmosphäre auf. Woody Harrelson (Schauspieler und Umweltaktivist) geht in Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren aus Land- und Viehwirtschaft, Naturwissenschaften, Umweltverbänden oder aus der Film- und Medienbranche den Fragen nach, wie die Kohlenstoffreduktion in der Atmosphäre und die Speicherung von Kohlenstoff im Boden gelingen kann.
	ThuleTuvalu Zwei Orte an den Rändern dieser Erde geraten aufgrund des Klimawandels in die Schlagzeilen: Thule in Grönland, dem nördlichsten Ort der Erde, weil dort das Eis immer mehr abschmilzt, und Tuvalu, weil dieser Inselstaat im Pazifik als eines der ersten Länder im ansteigenden Meer zu versinken droht.
	Danke für den Regen Der kenianische Kleinbauer Kisilu Musya dokumentiert in einem Videotagebuch über fünf Jahre die Auswirkungen der häufiger werdenden Extremwetterereignisse, die ihn und seine Familie existenziell bedrohen. Er ist zutiefst davon überzeugt, dass eine lokale Anpassung an den Klimawandel notwendig und möglich ist und versucht unermüdlich, sein Umfeld von seinen Ideen zu begeistern.
Lernmedien
	changemaker – Zeit, dass sich was dreht Die globale Klimakrise Im Unterrichtsmedium werden komplexe Sachverhalte zu Klimawandel, Klimagerechtigkeit und Klimapolitik verständlich und dennoch in ihrer Komplexität vermittelt. Zudem werden auch konkrete Lösungsansätze angeführt, um der Klimakrise zu begegnen. Das Wissen wird durch Experimente, Übungen in der Klasse, Anregungen zum eigenen Handeln und Diskussionen erfahrbar gemacht.
	Klimaneutral und sozial gerecht Wege in die Gesellschaft der Zukunft Das Lernmedium beeinhaltet vier Module. Zu jedem dieser vier Module gibt es zahlreiche Aufgaben mit guten Materialien und spannenden Methoden. Die Schülerinnen und Schüler bauen einerseits Sachwissen auf und andererseits  setzen sie sich damit auseinander, wie die heutige Politik mit diesen gesellschaftsrelevanten Fragestellungen umgeht. Dabei sind sie gefordert, sich eine eigene Meinung zu bilden.
	Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun? Unterrichtsmaterial ab Klasse 8 Mit diversen Instrumenten erfahren die Lernenden, mit welcher Ernährungsweise sie ihre eigene CO2-Bilanz verbessern können. Sie  werden aber dazu auch motiviert, sich gesellschaftlich zu engagieren.
	Escape Climate Change Interaktives Spiel zum Thema Klimaschutz Escape Climat Change ist ein interaktives Spiel, welches die komplexe Thematik des Klimawandels in einen spielerischen Wettlauf gegen die Zeit verpackt. Das Konzept basiert auf der Idee der «Escape Games», bei denen es einer Kleingruppe gelingen muss, im Rahmen einer vorgegebenen Zeitspanne ein komplexes Rätsel zu lösen.
	StadtklimaArchitekt Die grafisch und funktional simpel gehaltene Drag-and-Drop Simulation (für Computer oder Tablet) kann in 15 Minuten durchgespielt werden. Die Spielenden agieren während des Durchlaufs reaktiv; das heisst, Probleme entstehen und sollen anschliessend wieder gelöst werden. Die Schüler/innen werden animiert, sich mit komplexen Aufgaben und Herausforderungen der Stadtentwicklung sowie der Stadtplanung in drei unterschiedlichen Klimazonen auseinanderzusetzen.
	BNE-Fabrik: Unterrichtseinheit Hitzetage Was kann ich tun, wenn die Temperaturen immer mehr steigen? Die Lernplattform »BNE-Fabrik« bietet zu aktuellen Themen der Nachhaltigen Entwicklung direkt einsetzbare Unterrichtseinheiten für den 2. (ab 5. Klasse) und 3. Zyklus. Jede Sequenz enthält eine Übersicht zum Ablauf, Lehrplanbezüge, einen didaktischen Kommentar für Lehrpersonen, Arbeitsblätter, Links zu den benötigten Medienbeiträgen (Zeitungsartikel, Videobeiträge, Radiosendungen...) und einen Beurteilungsvorschlag.
	In Zukunft hitzefrei? Das Jugendbuch zum Klimawandel Das Lesebuch für die 5.-9. Klasse soll helfen zu verstehen, wie es heute um das Klima steht und wie wir dahin gekommen sind. Wo unsere Fehler bisher gelegen haben, welche Gründe hinter dem langen Zögern stehen und wie die Bausteine einer zukünftigen Lösung aussehen könnten.
	Klimawandel und Landsysteme - Zusammenfassung für Lehrende Die Landnutzung ist für etwa 23% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Insbesondere die aktuell vorherrschende Landwirtschaft trägt also zum Klimawandel bei, ist aber gleichzeitig sehr anfällig auf dessen Folgen. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, hat der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) den Sonderbericht «Klimawandel und Landsysteme» erstellt.
	Unser Essen und das Klima Das Mittagessen in der Mensa, ein Besuch im Restaurant, das gemeinsame Kochen mit Freund/-innen oder das schnelle Brötchen zwischendurch – Essen ist allgegenwärtig. Aber woher kommen unsere Nahrungsmittel? Welche Wege legen sie zurück, bevor sie auf unserem Teller landen? Was bedeutet das für die Umwelt? Und wie sieht unsere Ernährung in Zukunft aus? Auf diese und weitere Fragen zum Zusammenhang von Ernährung und Klimawandel gehen die 12 Karten ein.
	Verkehr(t)! Mit Hilfe des Unterrichtsmittels untersuchen die Schüler/-innen in einem ersten Schritt ihr eigenes Mobilitätsverhalten und fragen bei anderen nach, warum sie wann, wie unterwegs sind.
	EnviroTool – Bergsport und Klimawandel Mit dem Unterrichtsmaterial können die Auswirkungen des Klimawandels in den Bergen untersucht werden. Schmelzende Gletscher, auftauender Permafrost, Wetterextreme, verminderter Schneefall sowie deren Ursachen und Folgen auf die Biodiversität und Aktivitäten der Menschen in den Bergen sind einige Themen, die besprochen werden.
	Klimaflucht Das Heft bringt zwei Themen zusammen, die zusammengehören, aber selten gemeinsam betrachtet werden: Klimawandel und Flucht. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Lebensbedingungen von Menschen? Was hat mein Leben mit den Fluchtgründen anderer zu tun?
	Klimagarten – Gartenklima Mit einfach durchzuführenden und aussagekräftigen Experimenten loten die Schülerinnen und Schüler die Wechselwirkungen zwischen Garten und Klima aus. So wird das abstrakte Themenfeld Klimawandel, Klimaschutz, Klimaanpassung mit etwas verknüpft, das die Lebenswelt von Kindern direkt berührt.
Praxisbeispiele
	Wir müssen dort handeln, wo wir sind! 10’300kw/h in 5 Tagen eingespart – Eine Schule macht sich gemeinsam auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft Die Wissenschaft sagt klar: Wir müssen handeln! Basierend auf dieser Beobachtung entschieden sich die Schüler/-innen der neunten Klasse der CO de la Veveyse nach reiflicher Überlegung in ihrer Schule etwas zu verändern. Sie beschlossen im Januar 2019 für die gesamte Schule eine «Niedrigenergiewoche» zu organisieren. Sie erarbeiteten Massnahmen, die in der Schule und Zuhause umgesetzt werden konnten.
Ausserschulische Angebote
	Klimaworkshop Wie können wir das Leben geniessen ohne das Klima zu belasten? Mit Fakten, CO₂ hören, Smoothies vom Velomixer, debattieren über Gerechtigkeit, Sound vom Lautsprecher betrieben durch Velostrom… Exponate, Medientechnik und Vermittlungsmaterial werden mit dem Veloanhänger mitgebracht. Die Technik läuft zu 100% mit erneuerbarer Energie aus Eigenproduktion. Das Besondere dabei ist, dass das wertvollstes Stück weder etwas wiegt noch CO₂ ausstösst: Der Dialog mit den Teilnehmenden.
	Klima-Energie-Erlebnistage (Ökolzentrum) Klima- und Energie-Erlebnis statt grauer Theorie! Ein Erlebnistag lädt Schüler/-innen ein, das faszinierende Thema Energie altersgerecht zu entdecken und einen Bezug zum Klimawandel herzustellen.
	LERNfeld (GLOBE Schweiz) Schulklassen erforschen Aspekte des Klimawandels und der Biodiversität auf einem schulnahen Bauernbetrieb gemeinsam mit der Lehrperson, mit Jungforschenden und mit Bauernfamilien. Die verschiedenen Akteure diskutieren die Resultate der Untersuchungen miteinander und besprechen, wie die Erkenntnisse gewinnbringend genutzt werden können.
	Energie und Klima (PUSCH) Im Umweltunterricht von PUSCH wird der eigene Energieverbrauch und dessen Auswirkungen auf das Klima vertieft behandelt. Es wird erfahren, woher unsere Energie kommt, wofür wie viel Energie benötigt wird und wie jeder selber dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bremsen.
	Energie und Klimapioniere 2.0 (Stiftung myclimate) «Energie-​ und Klimapioniere» bietet Schüler/-innen der 5. bis 9. Klasse die Möglichkeit, die Themenwelt Klima und Energie handlungs-​ und lösungsorientiert zu erarbeiten. Im Rahmen eines Projekttages für mindestens zwei Klassen einer Schule wird zuerst in einem spielerischen Postenlauf Wissen zu Klima und Energie aufgebaut.
	Klimaschule (myblueplanet) Mit dem Bildungsprogramm "Klimaschule" will myblueplanet die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in einem Schulentwicklungprojekt verankern. Unter dem Motto "keine Solarzelle ohne Bildung" initiiert und begleitet das Projektteam den Bau von Solaranlagen an Schulen.
	Klimagespräche (Fastenaktion, HEKS) Mit den KlimaGesprächen wollen HEKS und Fastenaktion Jugendliche ermutigen, eine klimafreundliche Zukunft mitzugestalten. Die KlimaGespräche zeigen die Auswirkungen unseres Lebensstils auf das Klima, und unterstützen dabei, eigene Handlungsmöglichkeiten zu erkennen.

Sek II

Bezüge zum Lehrplan Berufliche Grundbildung: Rahmenlehrplan ABU (pdf) Lernbereich Gesellschaft: Aspekte Ethik, Ökologie, Politik, Technologie und Wirtschaft Berufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan für die BM (pdf) Schwerpunktbereich: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht, Mathematik Ergänzungsbereich: Technik und Umwelt, Wirtschaft und Recht, Geschichte und Politik Maturitätsschulen: EDK-Rahmenlehrplan (pdf) Fächer: Geografie, Wirtschaft/Recht, Geschichte, Philosophie, Biologie, Sport, Psychologie, Sprachen Fachmittelschule (FMS): Rahmenlehrplan für FMS (pdf) Zweiter Lernbereich: Naturwissenschaften, Mathematik Dritter Lernbereich: Geistes- und Sozialwissenschaften Fünfter Lernbereich: Sport
Unterrichtsmaterial
	Faktenblätter und Unterrichtsmaterial zum Klimawandel, Klimaschutz und zur Klimapolitik Diese Materialsammlung ermöglicht eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema Klima im Sinne einer BNE.
Filme
	Wärmer als das Klima «Plus chauds que le climat » ist ein Film über die Klimabewegung von Jugendlichen in der Schweiz. Exemplarisch werden fünf junge, politisch aktive Gymnasiasten/innen aus Biel portraitiert, die über ein Jahr lang von einem Filmteam begleitet werden. Sie verbreiten ihre Botschaften an geplanten Demonstrationen. Durch die Corona-Pandemie verliert die Klimabewegung an Aufmerksamkeit und muss sich neu orientieren. Diese spezielle Situation wirkt sich auch auf die Jugendlichen aus und verändert ihre Aussagen im Film.
	Hands on! Aktiv gegen Klimawandel Der Film porträtiert drei junge Frauen aus Norwegen, Kenia und Kanada, die sich in ihrer Heimat für Umwelt- und Klimaschutz engagieren. Er stellt ihre Initiativen vor und macht ihre Motive für ihr Engagement deutlich. Die drei Frauen zeigen, wie man mit Protest, Bildung und lokalen Netzwerken gegen Umweltzerstörung, die Folgen des Klimawandels oder für den Ausstieg aus der Ölförderung kämpfen kann.
	Kiss The Ground «Kiss The Ground» zeigt auf, dass unsere Böden das Potenzial haben, das Klima der Erde und deren Ökosysteme wieder zu stabilisieren oder gar wiederherzustellen. Der Film klärt über den Treibhauseffekt und vor allem über die Funktion und den Kreislauf von Kohlenstoff in der Atmosphäre auf. Woody Harrelson (Schauspieler und Umweltaktivist) geht in Gesprächen mit Akteurinnen und Akteuren aus Land- und Viehwirtschaft, Naturwissenschaften, Umweltverbänden oder aus der Film- und Medienbranche den Fragen nach, wie die Kohlenstoffreduktion in der Atmosphäre und die Speicherung von Kohlenstoff im Boden gelingen kann.
	Danke für den Regen Der kenianische Kleinbauer Kisilu Musya dokumentiert in einem Videotagebuch über fünf Jahre die Auswirkungen der häufiger werdenden Extremwetterereignisse, die ihn und seine Familie existenziell bedrohen. Er ist zutiefst davon überzeugt, dass eine lokale Anpassung an den Klimawandel notwendig und möglich ist und versucht unermüdlich, sein Umfeld von seinen Ideen zu begeistern.
	ThuleTuvalu Zwei Orte an den Rändern dieser Erde geraten aufgrund des Klimawandels in die Schlagzeilen: Thule in Grönland, dem nördlichsten Ort der Erde, weil dort das Eis immer mehr abschmilzt, und Tuvalu, weil dieser Inselstaat im Pazifik als eines der ersten Länder im ansteigenden Meer zu versinken droht.
Lernmedien
	Klimawandel und Landwirtschaft (PDF) Unser Ernährungssystem und die Landwirtschaft stehen vor komplexen Herausforderungen. Die Schüler/innen erwerben nötiges Grundlagewissen, um diese Komplexität zu verstehen und Aussagen und Argumente diskutieren zu können.
	Klimaspiel (App) Mit dem Klimaspiel (App) erstellt die Klasse einen fiktiven Gesetzesentwurf. Alle Lernenden übernehmen Rollen und vertreten deren Interessen in den Verhandlungen zu den Zielen der Agenda 2030 (Verkehr, Energie, Landwirtschaft, etc.). Am Ende wird der Entwurf in der Klasse reflektiert und besprochen.
	Klimaneutral und sozial gerecht Wege in die Gesellschaft der Zukunft Das Lernmedium beeinhaltet vier Module. Zu jedem dieser vier Module gibt es zahlreiche Aufgaben mit guten Materialien und spannenden Methoden. Die Schülerinnen und Schüler bauen einerseits Sachwissen auf und andererseits  setzen sie sich damit auseinander, wie die heutige Politik mit diesen gesellschaftsrelevanten Fragestellungen umgeht. Dabei sind sie gefordert, sich eine eigene Meinung zu bilden.
	StadtklimaArchitekt Die grafisch und funktional simpel gehaltene Drag-and-Drop Simulation (für Computer oder Tablet) kann in 15 Minuten durchgespielt werden. Die Spielenden agieren während des Durchlaufs reaktiv; das heisst, Probleme entstehen und sollen anschliessend wieder gelöst werden. Die Schüler/innen werden animiert, sich mit komplexen Aufgaben und Herausforderungen der Stadtentwicklung sowie der Stadtplanung in drei unterschiedlichen Klimazonen auseinanderzusetzen.
	Escape Climate Change Interaktives Spiel zum Thema Klimaschutz Escape Climat Change ist ein interaktives Spiel, welches die komplexe Thematik des Klimawandels in einen spielerischen Wettlauf gegen die Zeit verpackt. Das Konzept basiert auf der Idee der «Escape Games», bei denen es einer Kleingruppe gelingen muss, im Rahmen einer vorgegebenen Zeitspanne ein komplexes Rätsel zu lösen.
	Klima. Krise. Kinder. Philosophieren über Nachhaltigkeit und Fridays for Future Das kleine Buch ist sehr textlastig. Trotzdem finden sich wertvolle Anregungen für den BNE-Unterricht. Wichtige Stichworte sind dabei «Leben nach Mass», «Gesunde Ernährung», «Tiere schützen»,  «Nachhaltigkeit und Klimaethik im 21. Jahrhundert».
	Klimawandel und Landsysteme - Zusammenfassung für Lehrende Die Landnutzung ist für etwa 23% aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Insbesondere die aktuell vorherrschende Landwirtschaft trägt also zum Klimawandel bei, ist aber gleichzeitig sehr anfällig auf dessen Folgen. Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, hat der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) den Sonderbericht «Klimawandel und Landsysteme» erstellt.
	Unser Essen und das Klima Das Mittagessen in der Mensa, ein Besuch im Restaurant, das gemeinsame Kochen mit Freund/-innen oder das schnelle Brötchen zwischendurch – Essen ist allgegenwärtig. Aber woher kommen unsere Nahrungsmittel? Welche Wege legen sie zurück, bevor sie auf unserem Teller landen? Was bedeutet das für die Umwelt? Und wie sieht unsere Ernährung in Zukunft aus? Auf diese und weitere Fragen zum Zusammenhang von Ernährung und Klimawandel gehen die 12 Karten ein.
	Was hat unser Essen mit dem Klima zu tun? Mit diversen Instrumenten erfahren die Lernenden, mit welcher Ernährungsweise sie ihre eigene CO2-Bilanz verbessern können. Sie  werden aber dazu auch motiviert, sich gesellschaftlich zu engagieren.
	Klimaflucht Das Heft bringt zwei Themen zusammen, die zusammengehören, aber selten gemeinsam betrachtet werden: Klimawandel und Flucht. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Lebensbedingungen von Menschen? Was hat mein Leben mit den Fluchtgründen anderer zu tun?
	Critical Literacy am Beispiel von Nachrichten zum Klimawandel In öffentlichen Diskussionen werden immer wieder Unkenntnis oder sogar grundsätzliche Zweifel am Klimawandel deutlich. Lernende sind eingeladen, hier der Frage um den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel nachzugehen und die wissenschaftlichen Grundlagen von Klimapolitik im Sinne von Critical Literacy zu bewerten
	EnviroTool – Bergsport und Klimawandel Mit dem Unterrichtsmaterial können die Auswirkungen des Klimawandels in den Bergen untersucht werden. Schmelzende Gletscher, auftauender Permafrost, Wetterextreme, verminderter Schneefall sowie deren Ursachen und Folgen auf die Biodiversität und Aktivitäten der Menschen in den Bergen sind einige Themen, die besprochen werden.
	Arktis - Schutzgebiet oder industrielle Nutzung ohne Grenzen? Die Arktis ist in grosser Gefahr. Nirgendwo sind die Folgen der globalen Erwärmung so spürbar wie hier. Doch nicht alle sehen die Veränderungen als bedrohlich an. Der Rückgang des Eises macht es auch leichter, die vermuteten Schätze der Arktis auszubeuten.
Praxisbeispiele
	Wieso nachhaltig Reisen? Das eigene Reiseverhalten reflektieren und gemeinsam Handlungs- möglichkeiten erarbeiten Ist nachhaltiges Reisen überhaupt möglich? Wie verpflege ich mich nachhaltig? Wie kann man die negativen Auswirkungen des Fliegens vermindern? Oder: Was sind die Folgen des Klimawandels für den Tourismus? Angehende Informatiker/innen EFZ und Multimediaelektroniker/innen (MME) im dritten Lehrjahr beschäftigten sich im ABU-Unterricht während drei Lektionen mit solchen und anderen Fragen rund ums Thema «Nachhaltiges Reisen».
	Wissen inspiriert zum Handeln, Handeln schafft Wissen Gemeinsam engagieren sich die Schüler/innen für soziale Projekte Schulübergreifend und mit Lehrpersonen wurden Klimakonferenzen abgehalten und da- zwischen in Arbeitsgruppen konkrete Massnahmen für den Klimaschutz an den Schulen ausgearbeitet. Die Vorschläge wie ein Flugverbot oder ein veganes Mensa-Menü werden aktuell von den Schulleitungen geprüft und danach nach Möglichkeit umgesetzt.
Ausserschulische Angebote
	Energie und Klima (PUSCH) Im Umweltunterricht von PUSCH wird der eigene Energieverbrauch und dessen Auswirkungen auf das Klima vertieft behandelt. Es wird erfahren, woher unsere Energie kommt, wofür wie viel Energie benötigt wird und wie jeder selber dazu beitragen kann, den Klimawandel zu bremsen.
	Klimaworkshop (Reizvoll GmbH) Wie können wir das Leben geniessen ohne das Klima zu belasten? Mit Fakten, CO₂ hören, Smoothies vom Velomixer, debattieren über Gerechtigkeit, Sound vom Lautsprecher betrieben durch Velostrom… Exponate, Medientechnik und Vermittlungsmaterial werden mit dem Veloanhänger mitgebracht. Die Technik läuft zu 100% mit erneuerbarer Energie aus Eigenproduktion. Das Besondere dabei ist, dass das wertvollstes Stück weder etwas wiegt noch CO₂ ausstösst: Der Dialog mit den Teilnehmenden.
	Klimagespräche (Fastenaktion, HEKS) Mit den KlimaGesprächen wollen HEKS und Fastenaktion Jugendliche ermutigen, eine klimafreundliche Zukunft mitzugestalten. Die KlimaGespräche zeigen die Auswirkungen unseres Lebensstils auf das Klima, und unterstützen dabei, eigene Handlungsmöglichkeiten zu erkennen.
	LERNfeld (GLOBE Schweiz) Schulklassen erforschen Aspekte des Klimawandels und der Biodiversität auf einem schulnahen Bauernbetrieb gemeinsam mit der Lehrperson, mit Jungforschenden und mit Bauernfamilien. Die verschiedenen Akteure diskutieren die Resultate der Untersuchungen miteinander und besprechen, wie die Erkenntnisse gewinnbringend genutzt werden können.
	Klimaschule (myblueplanet) Mit dem Bildungsprogramm "Klimaschule" will myblueplanet die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in einem Schulentwicklungprojekt verankern. Unter dem Motto "keine Solarzelle ohne Bildung" initiiert und begleitet das Projektteam den Bau von Solaranlagen an Schulen.
	Shape Your Trip (myclimate) Wo zieht man die Grenze zwischen Unsinn und Nachhaltigkeit beim Reisen? Wie lassen sich Spass, Komfort und viele weitere Bedürfnisse mit Umweltschutz vereinbaren? Und wer zahlt eigentlich für den ganzen CO2-Ausstoss? Die Stiftung myclimate möchte mit diesen Impulslektionen die Schüler/innen befähigen, Handlungsoptionen für mehr Nachhaltigkeit beim Reisen zu erkennen und gemäss ihrer Reiseplanung umzusetzen.

Hintergrundwissen

BNE hilft, die Komplexität eines Themas aus nachhaltiger Perspektive besser zu verstehen. Eine inhaltliche Grundlage erweist sich dafür als unabdingbar. Die folgenden Texte bieten dafür einen Überblick über ausgewählte Aspekte des Themas.

1. Klima und nachhaltige Entwicklung

Wir erleben jeden Tag Phänomene oder konsumieren Medienbeiträge, die Ereignisse oder politische Konflikte behandeln, die zum Klimawandel gehören. Durch den Klimawandel verändern sich die Lebensräume aller Lebewesen, somit auch das gesellschaftliche Miteinander. Ganze Bevölkerungsgruppen müssen aufgrund von Phänomenen wie Dürren, starken Regenfällen, Überschwemmungen, steigenden Meeresspiegeln, Küstenerosion, schmelzendem Eis und Permafrost, grossen Erdrutschen, Schlammlawinen, Giga-Feuern usw. vorübergehend oder dauerhaft aus ihrem Lebensraum fliehen. Dass wir Menschen massgeblich für die Ursachen und Wirkungen des Klimawandels verantwortlich sind, zeigt sich sowohl auf lokaler wie auch auf globaler Ebene deutlich. Als Beispiele dienen hier unter anderem anderem die Ökosysteme, die menschliche Gesundheit, die biologische Vielfalt, soziale Ungleichheiten und die Infrastruktur. Möchten wir in eine klimafreundliche Zukunft gehen, sollten wir die sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen erfüllen, ohne die Belastbarkeitsgrenze natürlicher Ökosysteme zu überschreiten. Forscher des IPCC haben seit Jahrzehnten anhand Tausender wissenschaftlicher Studien zum Klimawandel Daten gesammelt und zusammengestellt. Ausgehend davon haben sie Politikerinnen und Politiker auf die Ergebnisse und damit auf die klimabedingten Auswirkungen auf unsere Zukunft aufmerksam gemacht. Die Menge an Fakten lässt keinen Zweifel daran, dass auf allen Ebenen gehandelt werden muss, einschliesslich der Bildung und Ausbildung. Unabhängig von der Schulstufe scheint die Auseinandersetzung mit dem Klima im Rahmen einer zukunftsorientierten Bildung von grundlegender Bedeutung zu sein. Dazu gehört auch, an unserer gegenwärtigen und zukünftigen Lebensweise zu arbeiten. Das bedeutet beispielsweise, den Umgang mit dem Ungewissen zu erlernen und durch Antizipation nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln. Auch die Beschäftigung mit Zeiträumen ist sinnvoll: Wir müssen lernen, uns kurzfristig anzupassen und gleichzeitig langfristig grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Letzen Endes basieren all diese Ansätze sowohl auf persönlichen als auch auf kollektiven Handlungen. Dadurch werden sie Teil einer interdisziplinären, systemischen und pragmatischen BNE. Das im Rahmen des Projekts CCESO II entwickelte Modell "Integrated Climate Risk Management" beinhaltet die verschiedenen Aspekte des Klimawandels, des Klimaschutzes und der Klimapolitik. Diese stehen in den Lehr-Lern-Sequenzen im Fokus. Quelle: Integrales Klimarisiko-Management (CCESO II; Probst & Gubler 2019) Das Modell bietet einen ganzheitlichen Ansatz bezüglich Ursachen und Folgen des Klimawandels: Alle Bereiche des Klimasystems sowie die sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse werden berücksichtigt. Die Felder Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaft werden integriert und ganzheitlich vernetzt. Bezüge zum systemischen Ansatz, zum angestrebten Wissen und zum emanzipatorischen und transformativen Wissen werden in einen umfassenden Ansatz für die Bildung für nachhaltige Entwicklung eingebunden. Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen können, dass verschiedene Akteure und Akteurinnen auf unterschiedlichen Ebenen an der Diskussion und Aushandlung von Massnahmen zur Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels und seiner Folgen beteiligt sind. Es gilt, Synergien zu nutzen und widersprüchliche Ziele zu erkennen, diese zu diskutieren und umfassende Lösungen zu erarbeiten. Es wird deutlich, dass umfassende Transformationen erdacht und umgesetzt werden müssen und dass die verschiedenen Umsetzungsebenen (gesellschaftlich, räumlich, sektoral und strategisch) zu diesem Zweck berücksichtigt werden müssen. Das Erfassen, Denken und Entwickeln von Einstellungen und Handlungsweisen im Kontext von Klimawandel, Klimaschutz und Klimapolitik vereint alle Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, Raum (von der lokalen bis zur globalen Ebene) und Zeit (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft). Zudem fördert das Thema Klimawandel auf vielfältige Weise die Kompetenzen, die durch die Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgebaut werden (siehe auch "Verständnis BNE" auf der Website von éducation21: Interdisziplinäre, multiperspektivische Ansätze und damit einhergehend Perspektivenwechsel. Systemisches Denken und die Konfrontation mit komplexen Systemen. Vorausschauendes, kritisches und konstruktives Denken und Handeln, das auf dem Dialog mit anderen beruht. Reflexion über die eigenen und fremden Werte und Einstellungen. Partizipation, Engagement und Verantwortung, um über die eigenen Handlungsmöglichkeiten, die Wahl zwischen verschiedenen Optionen und deren tatsächliche Umsetzung nachzudenken. Alle diese Elemente einer Bildung für nachhaltige Entwicklung stimmen mit den Zielen der BNE im Lehrplan überein: Bildung für nachhaltige Entwicklung im Lehrplan21.

2. Klima und Wetter

Einige Menschen wundern sich über Kälterekorde mitten in der Zeit der globalen Erwärmung. Hier muss aufgepasst werden: Wetter und Klima sind nicht dasselbe, Meteorologie ist nicht Klimatologie. Die Meteorologie sagt das Wetter kurzfristig (in einer Stunde, einem Tag oder einer Woche) für örtlich begrenzte Orte (Stadt, Region, Land) voraus und bietet Karten zu Temperatur, Niederschlag, Sonnenschein, Windrichtung und Windstärke an. Diese Daten werden aus Informationen zusammengestellt, die von Wetterstationen am Boden, Wetterballons, Satelliten, Druckbarometern, Bojen im Meer und Sensoren an Flugzeugen gesammelt werden. Sie werden in Computersysteme eingespeist, die Wettervorhersagen ermöglichen. Die Klimatologie stützt sich auf die gleiche Art von Daten, verarbeitet sie aber über einen längeren Analysezeitraum und für Regionen, die manchmal grösser oder, im Gegenteil, mikroklimatisch sind. Vereinbarungsgemäss beträgt der Betrachtungszeitraum mindestens 30 Jahre, was die Betrachtung von Durchschnittswerten, die Feststellung von Trends und den Vergleich mit jahreszeitlichen Normalwerten ermöglicht. Die Klimatologie stützt sich auch auf die Analyse des Eises, der Böden und der darin enthaltenen Pollen sowie auf die Dendrochronologie (Analyse der Jahresringe von Bäumen), um die wichtigsten Entwicklungen des Klimas auf der Erde über Jahrhunderte, -tausende oder -millionen zu interpretieren. Die Klimatologie bezieht auch Parameter wie die von der Sonne ausgestrahlte Energiemenge, die Zusammensetzung der Atmosphäre, die Menge an Polareis, den Zustand der Vegetation oder die Kontinentaldrift mit ein. Sie ermöglicht zunächst, das typische Klima einer Region im Vergleich zu anderen zu charakterisieren, das heisst, räumliche Vergleiche anzustellen. Darüber hinaus untersucht sie die zeitliche Entwicklung des Klimas, indem sie einerseits das Klima der Vergangenheit rekonstruiert und andererseits das in der Zukunft erwartete Klima auf der Grundlage verschiedener Szenarien modelliert, insbesondere in Bezug auf die Treibhausgasemissionen der Zukunft. Es werden verschiedene Klimatypen unterschieden, z. B. subtropisch trocken oder feucht, mediterran, gemässigt ozeanisch oder kontinental, subarktisch, polar. Mikroklimata bezeichnen einen feineren Massstab, den eines Bergtals, einer Höhle, einer Stadt oder einer Wohnung. Diese sind es, die wir wahrnehmen.

3. Der Klimawandel

Weil die Konzentration mehrerer Treibhausgase in der Atmosphäre zunimmt, steigt die Temperatur. Dazu gehören neben CO2 Methan, Distickstoffmonoxid und synthetisch fluorierte Gase vom Typ FCKW und HFC. Diese Gase neigen dazu, sich in der Atmosphäre anzusammeln, da es sehr lange dauert (je nach Gas ungefähr ein Jahrhundert), bis diese Moleküle von den Ozeanen oder über die Photosynthese umgewandelt werden. Deshalb ist es nicht möglich, in den nächsten Jahrzehnten zu den vorindustriellen Temperaturen zurückzukehren. In der Erdgeschichte unterlag das Klima sehr vielen langsamen oder schnellen, aber über mehrere Jahrtausende andauernden Schwankungen. Diese lassen sich auf die Veränderungen der Erdumlaufbahn, die Kontinentaldrift (das Öffnen/Schliessen der Ozeane setzt mehr oder weniger grosse Menge CO2 frei), Vulkanausbrüche und Meteoriteneinschläge zurückführen. Heute setzen wir Menschen durch unsere Aktivitäten grosse Mengen an Treibhausgasen frei, die das natürliche Gleichgewicht stören und innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten auf das Klima einwirken. Sie verändern die Funktionsweise der Ökosysteme und der bio-geophysikalischen Kreisläufe der Erde grundlegend, was Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen dazu veranlasst hat, ein neues geologisches Zeitalter, das Anthropozän, zu definieren. Seit dem Ende der letzten Eiszeit (vor etwas mehr als 10 000 Jahren) ist die Temperatur auf der Erde ziemlich stabil geblieben, im Durchschnitt etwa 15,1°C. An diese Temperatur haben sich sowohl die heutigen Ökosysteme als auch wir Menschen angepasst. In diesem weitgehend stabilen Klima entwickelten sich zwei grundlegende Lebensformen: die Landwirtschaft und die Städte, wobei sich letztere dank der Landwirtschaft entwickeln konnten. Die globale Temperatur im Zeitraum 2011 bis 2020 war 1,1°C höher als im Zeitraum 1850-1900. Dabei fiel die Erwärmung auf den Kontinenten (+1,6°C) stärker aus als über den Ozeanen (+0,9°C). Das Tempo der Erwärmung in den letzten 50 Jahren ist seit mindestens 2000 Jahren beispiellos. Quelle: theshiftproject.org

4. Die Auswirkungen des Klimawandels

Laut dem 6. Sachstandsbericht des IPCC (2023) sind die grössten Gefahren Hitzewellen, extreme Niederschläge, Dürren, das Schmelzen der Kryosphäre, Veränderungen im Verhalten vieler Arten, der Verlust der biologischen Vielfalt an Land und in den Ozeanen und Fehlfunktionen von Ökosystemen. Das Leben von uns Menschen auf diesem Planeten vor diesen Gefahren zu schützen, wird immer komplexer und kostspieliger. 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen leben unter Bedingungen, die eine hohe Anfälligkeit für die Folgen der globalen Erwärmung aufweisen. Die durchschnittlichen Pro-Kopf-Emissionen von Treibhausgasen variieren stark von Land zu Land und hängen von der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Lebensstil des jeweiligen Landes ab. Die Auswirkungen des Klimawandels gehen aber über politische Grenzen hinaus, sie haben globale Auswirkungen und treffen unterschiedliche Regionen unabhängig von ihren jeweiligen Emissionen. Einige Länder sind stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, obschon sie keine grosse Verantwortung dafür tragen. Gerade diese Länder zeigen die eklatanten Ungleichheiten, da diesen Ländern häufig finanzielle und technische Mittel fehlen, um mit dieser Situation umzugehen. Der Temperaturanstieg wirkt sich auf die Ökosysteme aus, von denen einige kurz vor dem Punkt ohne Wiederkehr stehen (Gletscherschmelze, Auftauen von Permafrostböden). Die Ernährungssicherheit und der Zugang zu Wasser sind nicht mehr gewährleistet, die Gesundheitsprobleme nehmen dementsprechend zu, die Sterblichkeitsraten und die Zahl der Krankheiten steigen. Traumata durch Extremereignisse, der Verlust der Lebensgrundlage und der Kultur führen bei immer mehr Menschen zu Problemen mit der psychischen Gesundheit. In der Schweiz führen die Auswirkungen des Klimawandels zu mehr tropischen Tagen, trockenen Sommern, starken Niederschlägen und schneearmen Wintern.

5. Klimapolitik in der Schweiz und weltweit

Der IPCC fordert… … eine radikale, schnelle und nachhaltige Senkung der Treibhausgasemissionen. … ein ressourcenschonenderes Verhalten zur Erreichung von CO2-Neutralität (Suffizienz). …, dass die Politik die Begriffe Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und faire Übergangsprozesse einbezieht, um ehrgeizige Anpassungsmassnahmen zu ermöglichen. … eine Änderung des Lebensstils in Betracht zu ziehen: Wohlbefinden ist anzustreben und die Senkung unserer Emissionen positiv zu bewerten. Dabei soll auf eine strafende Ökologie verzichtet werden. … Fatalismus zu vermeiden und auch im Kleinen Gutes zu tun: Jede Handlung zählt. Bezüglich der Massnahmen besteht aber ein wichtiger Unterschied: Auf der einen Seite gibt es Massnahmen zur Abschwächung, die den Klimawandel durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen begrenzen. Auf der anderen Seite gibt es Massnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Schweiz strebt durch verschiedene Massnahmen bis 2050 Klimaneutralität an. Dazu gehören unter anderem der Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen, bessere Gebäudeisolierung, Unterstützung von Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben, die klimaschonende Technologien einsetzen, Verringerung der Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten, die hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen bestehen. In der Schweiz kommen zu den Abschwächungsmassnahmen noch Anpassungsmassnahmen hinzu. Sie sind national, kantonal oder lokal und spezifischer für verschiedene Sektoren wie die Forstwirtschaft, Landwirtschaft, menschliche Gesundheit, das Wasser- und Umweltmanagement, die Raumentwicklung, das Management von Naturgefahren, aber auch die Energieerzeugung, den Tourismus, die Tiergesundheit und den Finanzsektor. Zur Erinnerung: In der Schweiz werden zwei Drittel der Treibhausgasemissionen im Ausland über die Produkte verbucht, die wir importieren: Lebensmittel, Kleidung, Autos, elektronische Geräte und so weiter. Auch für diese Emissionen sind wir als Konsumenten in der Schweiz verantwortlich. Dazu kommt noch das restliche Drittel, die inländischen Emissionen, die die Schweiz bis 2050 auf 0 reduzieren möchte.

6. Der Klimawandel heute auf einen Blick

Die französische Regierung schlägt diese Darstellung zur Illustration des 6. IPCC-Syntheseberichts (2023) vor: Quelle: ecologie.gouv.fr

7. Aktueller Stand und Trends

Die weltweiten Treibhausgasemissionen steigen weiter an und sind hauptsächlich auf die Nutzung fossiler Brennstoffe (Öl, Kohle und Gas) sowie auf die Abholzung von Wäldern zurückzuführen. Hinzu kommen die nicht nachhaltige Nutzung von Energie und Land sowie nicht nachhaltige Lebens-, Konsum- und Produktionsweisen. Von 1850 bis 2019 haben wir Menschen 2400 Gt CO2 ausgestossen, davon 42% zwischen 1990 und 2019. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erreichte 2019 mit 410 ppm den höchsten Wert seit mindestens 2 Millionen Jahren. Was Methan (1866 ppb) und Lachgas (332 ppb) betrifft, so übersteigen ihre Konzentrationen bei weitem die natürliche Variabilität von Eiszeiten und Zwischeneiszeiten in den letzten 800.000 Jahren. Der Meeresspiegel ist zwischen 1901 und 2018 um 20 cm angestiegen. Von einer Rate von 1,3 mm/Jahr zwischen 1901 und 1971 hat sich der Anstieg auf +3,7 mm/Jahr im Zeitraum 2006-2018 beschleunigt. Folglich ist der Pegel seit 1900 schneller gestiegen als in jedem Jahrhundert der letzten 3000 Jahre. In den Ozeanen führt der Klimawandel ebenfalls zu einem Rückgang des Sauerstoffgehalts und einem Anstieg des Säuregrades des Wassers. Die natürlichen Kohlenstoffsenken werden ihre Fähigkeit, CO2 zu absorbieren, verringern, was den Klimawandel weiter verstärkt. Weitere Treibhausgasemissionen (THG) werden zu einer stärkeren globalen Erwärmung führen, und es ist wahrscheinlich, dass die Schwelle von +1,5°C noch vor 2050 erreicht wird. Starke, schnelle und nachhaltige Reduktionen der Treibhausgasemissionen (konkret: Stabilisierung der Temperaturen unter +2°C Erwärmung) würden zu messbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre und zu einer spürbaren Verlangsamung der globalen Erwärmung innerhalb von etwa zwei Jahrzehnten führen. Die Anpassungsansätze sind in allen Sektoren und überall vorangekommen, mit unterschiedlicher Wirksamkeit, aber mit Lücken, die sich beim derzeitigen Umsetzungstempo weiter vergrößern werden. Es gibt zahlreiche Anpassungsstrategien: Änderung der landwirtschaftlichen Praktiken, nachhaltige Landbewirtschaftung, Renaturierung und Begrünung von Städten, aber auch Entwicklung von Klimadienstleistungen und Verbesserung des sozialen Schutzes. Diese ermöglichen es, die Anfälligkeit der Bevölkerung zu verringern. Viele Ökosysteme erreichen ihre Anpassungsgrenze bereits bei +1,5°C, wie Korallenriffe, einige tropische Wälder, Küstenfeuchtgebiete sowie Polar- und Gebirgsökosysteme. Das derzeitige Niveau der vorwiegend öffentlichen Investitionen in den Klimaschutz ist sehr unzureichend und wird noch immer von der Finanzierung fossiler Energieträger weit übertroffen. Infolgedessen führt uns der aktuelle Pfad der Treibhausgasemissionen auf eine globale Erwärmung von weit über +2°C zu. Nur durch eine schnelle Trendwende (also einen Rückgang der jährlichen Treibhausgasemissionen) kann das gesetzte Ziel, die Erwärmung auf unter +2°C zu begrenzen, erreicht werden. Quelle: bonpote.com

8. Quellen

Le monde: Comment le changement climatique va bouleverser l’humanité Publication du 6e rapport de synthèse du GIEC Bon Pote: Rapport de synthèse du GIEC: chaque dixième de degré compte Bon Pote: Climat: les 12 excuses de l’inaction, et comment y répondre The shift Project: Climat: Synthèse vulgarisée du 6ème rapport du GIEC The shift Project: Synthèse du sixième rapport de synthèse du GIEC Klimaszenarien für die Schweiz GLOBE: GLOBE-SWISS: Éducation au climat CCESO National Centre for Climate Services NCCS: Zahlen und Fakten Futura: Climat ou météo, quelle différence? Le site fédéral belge pour une information fiable sur les changements climatiques: Le Climat CNRS: Quelle est la différence entre météo et climat ?

9. Weiterführende Informationen

Klimaszenarien für die Schweiz (NCCS) Die Klimaszenarien CH2018 zeigen, wo und wie der Klimawandel die Schweiz trifft und was weltweite Klimaschutzanstrengungen dagegen ausrichten können. Die absehbaren Folgen eines ungebremsten Klimawandels für die Schweiz sind mehr Hitzetage, trockene Sommer, heftige Niederschläge und schneearme Winter. Weltweite Klimaschutzanstrengungen können den Klimawandel jedoch entscheidend eindämmen. Klimareport 2023 (IPCC)) Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) schildert in diesem Bericht die aktuelle Situation Klimasituation.

publiziert am 15.12.2023