Ökonomische Bildung
Ökonomische Bildung leistet einen Beitrag zum Erwerb von Kompetenzen, die notwendig sind, um den komplexen wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, denen jeder Mensch heute ausgesetzt ist. Diesen begegnet er in verschiedenen ökonomischen Rollen: sei es als Konsument, Produzentin, Angestellte, Arbeitgeber, Sparer, Investorin, Steuerzahlerin, Stipendien- oder Sozialhilfeempfänger, Bürger/-in etc.
In der ökonomischen Bildung lassen sich verschiedene Strömungen ausmachen: einige fördern eher eine systemreproduzierende Kompetenz (zur betriebswirtschaftlichen Führung eines Unternehmens, Budget-Erstellung für einen Haushalt, Vergleichen von Versicherungen, Ausfüllen der Steuererklärung etc.), andere fördern eher integrative Ansätze, welche die Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten auf andere Bereiche miteinbeziehen, stark wertorientiert sind und eine transformative Vision der Gesellschaft vertreten (Finanz-Ethik, verantwortlicher Konsum, grüne und Kreislaufwirtschaft, soziale Verantwortung von Unternehmungen, Gemeinwohlökonomie etc.).
Kompetenzen
Ökonomische Bildung will Schüler/-innen dazu befähigen, sich zu positionieren und Entscheidungen zu fällen, sei dies in ihrer Rolle als Konsumierende, Produzierende, Entrepreneur, Bürger/-in oder in ihrer Berufswahl. Die BNE-Kompetenzen, welche für eine Wirtschaft im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung zentral sind, sind die Folgenden (inspiriert von der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung, DeGÖB):
- Ökonomische Handlungssituationen (im Hinblick auf Nachhaltige Entwicklung) analysieren und Systemzusammenhänge erklären können;
- Wirtschaftliche Interessen und Konflikte ethisch beurteilen können;
- Entscheidungen ökonomisch begründen können;
- Rahmenbedingungen der Wirtschaft verstehen und (im Sinne einer Nachhaltigen Entwicklung) mitgestalten.
Bezug zu BNE
In einer integrativen, an einer Nachhaltige Entwicklung orientierten Perspektive, fördert ökonomische Bildung die Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bereitschaft junger Menschen Ziele und Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten zu hinterfragen, zu analysieren und entsprechend zu handeln. Dies im Sinne einer sozialen und ökologischen Verantwortung von Bürger/-innen, sowohl auf lokaler wie auch globaler Ebene. Ökonomische Bildung unterstützt einen solchen Ansatz, wenn sie wirtschaftliche Aktivitäten an den Werten Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit ausrichtet, Ressourcen und Gemeingüter nachhaltig nutzt und verantwortliches Unternehmertum fördert.
Ökonomie im Lehrplan 21
«Wirtschaft und Konsum» ist im Lehrplan 21 als fächerübergreifendes Thema unter der Leitidee Nachhaltige Entwicklung gesetzt. Im Zentrum dieses Themas steht Zusammenleben zu gestalten sowie Demokratie und Menschenrechte zu verstehen und sich dafür zu engagieren. Bezüge zur Ökonomischen Bildung finden sich im Lehrplan 21 für den 1. und 2. Zyklus v.a. im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» (v.a. NMG.6) sowie im 3. Zyklus im Fachbereich «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt» (v.a. unter WAH.1, WAH.2, WAH.3 und WAH.5). Bei den einzelnen Kompetenzen finden sich z.T. ausgewiesene Querverweise zu BNE.