Das schönste Klassenzimmer der Welt
14.06.2022
Winter ist die ideale Jahreszeit, um mit den Schülerinnen und Schülern die Farben und Aromen zu planen, die im nächsten Jahr im neuen Schulgarten gedeihen sollen – und nach draussen zu gehen. In der Natur unterrichten, auch im Winter? Die Themendossiers Schulgarten und Draussen unterrichten bieten viele konkrete Ideen – BNE-orientiert und schulstufengerecht.
Gedanklich wird bereits das Rüebli aus der Erde gezogen, auf Holzbänken zwischen Gräsern und Blumen unterrichtet und das Insektenhotel gebaut. Bevor jedoch die Hände in die Erde gesteckt, der Humus gerochen und gut gelaunt im Freien unterrichtet werden kann, sind Planung und Zusammenarbeit angesagt. Es ist wichtig, als Team die Arbeitsschritte genau durchzugehen und zu verteilen, Unterstützung zu suchen und natürlich auszuwählen, was im Frühjahr spriessen soll, damit das Schulgartenprojekt ein Erfolg wird.
Der ideale Spielplatz für BNE
Wenn alle in der Schule miterleben, wie der geplante Schulgarten entsteht und sich entwickelt, entfaltet sich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fast von selbst. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiten zusammen, übernehmen Verantwortung und leben sich kreativ aus. So lassen sich die fachlichen und methodischen sowie sozialen und persönlichen Kompetenzen von BNE ideal kombinieren.
Darüber hinaus erfahren die Schüler und Schülerinnen durch den Schulgarten alle anfallenden Arbeiten vom Planen bis zum Ernten und sie erkennen die Abhängigkeiten und Zyklen von Boden, Wetter, Nützlingen und Schädlingen. So lernen sie unter anderem, was mit organischen Abfällen geschieht und wie sie wieder in Kompost und Blumenerde umgewandelt werden. Diese Rückverbindung mit der Natur öffnet den Zugang zu Menschlichkeit, Sinn sowie Emotionen und steigert Widerstandsfähigkeit und Empathie.
Ortswechsel für Perspektivenwechsel
Draussen zu unterrichten bedeutet, dass das Lernen in realen Situationen und zu allen Jahreszeiten stattfindet. Es geht darum, das Lernen, die körperliche Aktivität, die sozialen Beziehungen, die Motivation und das Wohlbefinden der Lernenden durch innovative Lernmethoden, Problemlösungsansätze, Experimente, Zusammenarbeit und Spiel zu fördern.
Der Wechsel des Lernumfeldes führt automatisch zu einem Wechsel der Perspektive. Dadurch entwickeln sich das Verhalten und die Denkmuster der Schülerinnen und Schüler weiter. Neue, manchmal ungeahnte Fähigkeiten kommen zum Vorschein. Draussen zu unterrichten – sei es im schuleigenen Garten oder sonst in der Natur – und damit BNE-Kompetenzen zu fördern wird so zu einem unvergesslichen und wertvollen Erlebnis. In den Themendossiers von éducation21 finden Sie dazu eine breite Palette an Ideen und Werkzeugen.