Teil der Lösung werden
Text: Silvana Werren
Wir schliessen den Wertstoffkreislauf!
Die Umweltbeauftragten von Schulnetz21 an den fünf Thalwiler Schulen haben gemeinsam mit dem Hauswartsteam, der Gemeinde und Vereinen ein gesamtschulisches Recyclingkonzept auf die Beine gestellt, bei dem die Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur Sekundarschule involviert sind und so früh einen bewussten, ressourcenschonenden Umgang mit Wertstoffen lernen.
Im Schulzimmer von Heike Leuppi liegen Plastikflaschen, Konfi- türengläser, Ketchupflaschen, Konservendosen und weitere Objekte wild verteilt herum. Die Kinder folgen Frau Leuppi neugierig, als sie auf die Symbole an der Wandtafel mit den entsprechenden Titeln zeigt. Ein Kind liest laut: «Glas, PET, Altpapier ...». Die Schülerinnen und Schüler haben schnell begriffen, dass es nun darum geht, die Objekte auf dem Boden entsprechend der Zuteilung auf der Wandtafel zu sortieren. Mit viel Eifer und Freude werden die Objekte zugeteilt, und es wird darüber gesprochen, welches Objekt zu welchem Wertstoff gehört. Sobald alle Materialien wertstoffgetreu sortiert sind, werden sie in den entsprechenden Recyclingbehältern im Schulhaus entsorgt. «Die Kinder sind sehr begeisterungsfähig, wenn es um Umweltthemen geht», erläutert Frau Leuppi – DaZ-Lehrperson in Thalwil.
Gesamtschulische Umsetzung für die Kreislaufwirtschaft
Die fünf Thalwiler Schulen kümmern sich gemeinsam um eine umweltbewusste Lern- und Alltagskultur. Themen wie Konsum, Littering, Abfall und Recycling werden auf jeder Stufe sicht- und erlebbar gemacht. Getragen wird das gesamtschulische Recyclingkonzept von einer Projektgruppe, welche die Lehrpersonen unterstützt, das Konzept vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe in ihre Klassen zu tragen, um die Kinder und Jugendlichen zu einem bewussten Umgang mit Wertstoffen und Abfällen zu befähigen. Sie erkennen durch den Unterricht Handlungspers- pektiven und erleben schon vom Kindergarten an, dass Abfall nicht gleich Abfall ist, sondern es viele Wertstoffe gibt, die in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können.
Erleben, Lockerheit und Humor
Noch ressourcenschonender ist es, wenn Wertstoffe gar nicht erst recycelt werden müssen. Die Sekundarlehrerin Eva Willumat liebt praktische Beispiele, wenn sie mit den Jugendlichen arbeitet. So backen die Jugendlichen im WAH-Unterricht (Wirtschaft – Arbeit – Haushalt) eine Pizza, deren Zutaten möglichst unverpackt eingekauft wurden. «Uns ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler verschiedene Zugänge zu diesen Umweltthemen erhalten, da sie dadurch vernetzt denken lernen,» erläutert Frau Leuppi. Und Frau Willumat betont, dass der Zeige- finger dabei völlig fehl am Platz sei. Es geht dabei nicht ums Moralisieren, sondern um einen erlebnisorientierten Zugang, sodass sich die Kinder und Jugendlichen selbst eine Meinung bilden können. Lockerheit, Humor und Neugierde stehen für das Thalwiler Team dabei im Zentrum.
Entdecken, inspirieren, vernetzen
Möchten Sie mit Ihrer Schule auch einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten und sind auf der Suche nach Ideen zur Umsetzung? Dann finden Sie in der neuen Datenbank von Schulnetz21 von über 1900 Mitgliedschulen thematisch, geografisch und nach Zyklus geordnet passende Schulprojekte wie das der Thalwiler Schulen. Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer Schulen, nutzen Sie Synergien, und vernetzen Sie sich mit Ihren Berufs- kollegen und Berufskolleginnen.