Aktuell: Gemeinsam gegen Rassismus

Text: Silvana Werren

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Gemeinsam gegen Rassismus – damit die Schule ein Teil der Lösung wird

Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd hat in den USA zu landesweiten Protesten geführt. Diese Proteste rüttelten auch die Schweiz auf. Mit mehreren 10 000 Demonstrierenden prangerte man in der Schweiz zum ersten Mal in einer breiten Öffentlichkeit den auch hier strukturell verankerten Rassismus an.

Diskriminierung an Schulen steigt

Laut der Beratungsstelle für Opfer von Rassismus nehmen die Fälle von Diskriminierung in der Schule und in der Berufsbildung zu. Dies zeigen auch die aktuellen Daten der Fachstelle Rassismusbekämpfung (S.79). Aktuell treten ausländische Jugendliche signifikant seltener direkt zur Sekundarstufe II über. Ebenfalls auffällig ist, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund fast doppelt so oft ihre Ausbildung abbrechen wie Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund.

Bildung als Schlüsselfaktor

Bildung ist zentral für berufliches und soziales Fortkommen. Bildungsinstitutionen und Bildungsakteure müssen also befähigt sein, bei rassistischer Diskriminierung präventiv wie auch interventiv zu agieren. Denn die Schulen sind genau wie die Gesellschaft von rassistischen Prägungen und Strukturen betroffen.

Rassismusdialog an der Schule

Diesem Thema hat sich der Erfahrungsaustausch des Schulnetz21 verschrieben. Lehrpersonen und Schulleitende aller Schulstufen setzten sich online damit auseinander, wie ein nachhaltiger Rassismusdialog an der eigenen Schule gelingen kann. Dina Wyler, Geschäftsleiterin der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, gab eine Übersicht dazu, was Rassismus ist und wie man dieses komplexe Thema in verständlicher Sprache im Unterricht aufgreifen kann. Sie erläuterte, dass gerade an der Schule nicht nur der individuelle Rassismus, sondern eben auch der strukturelle Rassismus aktiv bekämpft werden muss. Denn Rassismus ist mehrschichtig. Man muss ihn in all seinen Facetten zuerst erkennen und verstehen, um darauf reagieren zu können.

Themenwoche an der Kanti Baden

Die Kantonsschule Baden führte eine rassismuskritische Themenwoche durch. An fünf Tagen setzten sich Schüler/innen und Lehrpersonen mit der Frage auseinander, wie sie als Schule rassismuskritischer werden und über die eigenen Defizite lernwillig und respektvoll sprechen können.

Erkenntnisse

ie kann nun ein rassismuskritischer Dialog an der Schule gelingen? Unsere Gesellschaft ist rassistisch geprägt. Dies bedeutet, dass wir an der Schule bewusst oder unbewusst Teil des Problems sind. Aber wir können uns aktiv dafür entscheiden, Teil der Lösung zu werden. Dafür müssen wir unsere eigenen Positionen konstant hinterfragen. Es braucht eine Sensibilisierung der Lehrpersonen, es braucht Gefässe und Strukturen, um aktiv gegen Rassismus vorzugehen. Dazu muss die Konflikt- und Fehlerkultur an den Schulen Rassismus aktiv mitdenken. Damit dies gelingen kann, lohnt es sich, auf Unterstützung und Fachpersonen zurückzugreifen. Dabei kann éducation21 als zentrale Anlaufstelle für Rassismus- und Antisemitismusprävention im Bildungsbereich Lehrpersonenund Schulleitende mit folgenden Angeboten unterstützen:

Unterlagen des ERFA BNE

Themendossier Respekt statt Rassismus

Finanzhilfe

Weitere Informationen

Unterlagen des ERFA BNE

Themendossier Respekt statt Rassismus

Finanzhilfe

 

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