Solidarität: ein sozialer Pakt
Bild: iStock
«Einer für alle – alle für einen». Dieses von der Schweiz seit dem 19. Jahrhundert tradierte Motto repräsentiert das Prinzip der Solidarität in unserer Gesellschaft: ein Prinzip des Engagements, um gemeinsam Ziele zu erreichen; ein Prinzip der Übernahme von Verantwortung für die soziale und natürliche Umwelt; ein Prinzip, das das soziale Band stärkt und das Menschen dazu bringt, einander zu helfen. Wie können wir heutzutage nach diesem Motto leben? Wie können wir eine Gesellschaft mit grösstmöglichem Zusammenhalt schaffen? Und wie können sich Kinder und Jugendliche während ihrer Schul- oder Ausbildungszeit in Solidarität üben? Das Themendossier «Solidarität: ein sozialer Pakt» führt Lehrpersonen an das vielschichtige Thema heran und zeigt stufenspezifische Zugänge, um das Thema mehrperspektivisch und handlungsorientiert im Unterricht zu behandeln.
- BNE
-
Die BNE-Relevanz, die BNE-Fragen und das Hintergrundwissen sind auch als Download verfügbar.
BNE-Relevanz
«Oulivié de toun gran, castagné de toun paire, amourier qu'as plantat» («Olivenbaum deines Grossvaters, Kastanienbaum deines Vaters, Maulbeerbaum, den du gepflanzt hast») – dieses Sprichwort aus der französischen Provinz Languedoc steht im Einklang mit der Definition der Nachhaltigen Entwicklung. Diese besagt, dass die Bedürfnisse der heutigen Generationen befriedigt werden sollen, ohne das Risiko einzugehen, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht erfüllen können. Die Vision einer nachhaltigen Entwicklung basiert auf dem Prinzip der Solidarität, das nicht nur national, sondern auch international angestrebt wird.
Solidarität wird seit den Soziologen Auguste Comte und Emile Durkheim als «Zement» der Gesellschaft diskutiert und manifestiert sich heute auch in der Berücksichtigung verschiedener Dimensionen einer Nachhaltigen Entwicklung. Beispiele hierfür sind die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten und Dienstleistungen, solidarische Nachbarschaften und Dörfer, die Förderung von Begegnungen zwischen Generationen und Kulturen sowie der Wunsch nach sozialer und beruflicher Integration von Menschen, die von Behinderung oder Arbeitslosigkeit betroffen sind. Auch das wachsende Interesse junger Menschen an humanitären Einsätzen, die Gründung von Netzwerken für eine soziale und solidarische Wirtschaft sowie Klimastreiks sind Ausdruck dieses Solidaritätsgedankens.
Ob familiär, sozial, humanitär, international, generationenübergreifend, ökologisch, wirtschaftlich oder gewerkschaftlich – Solidarität basiert auf einer starken gegenseitigen Abhängigkeit der Individuen. Dies birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen: Menschen schliessen sich zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam zu handeln. Solidarität und Kooperation sind besonders in Krisensituationen wichtige Strategien. Aus Sicht einer BNE bedeutet Solidarität auch, gemeinsam Verantwortung für den Erhalt der Biosphäre und für Klimagerechtigkeit zu übernehmen. Darüber hinaus umfasst sie den Willen, Produktion, Konsum, Arbeit und Wohlstand so zu gestalten, dass Respekt für Mensch und Umwelt im Vordergrund steht.
Solidarisch zu handeln fällt uns jedoch nicht immer leicht. Das Individuum befindet sich im Spannungsfeld zwischen eigenen und kollektiven Bedürfnissen sowie der Rücksichtnahme auf die natürliche Umwelt. Oft muss es sich zwischen Verzicht und Einsatz entscheiden. Dies kann zu gesellschaftlichen Diskussionen, Spannungen oder sogar Konflikten führen. Beispiele dafür sind Migration, Ressourcenverbrauch, militärische Aufrüstung oder wie jüngst die Corona-Schutzmassnahmen. Solidarität ist deshalb nicht als gegebenes Prinzip oder festes Verständnis zu sehen, sondern erfordert ein gesellschaftliches Aushandeln, Kooperieren und Konfliktlösungsverständnis.
In der Schule und im Ausbildungsbetrieb wird Solidarität mit der Fähigkeit zur Zusammenarbeit, der Entwicklung von Empathie und dem Engagement für die Mitmenschen und Umwelt verknüpft. Es geht darum, sicherzustellen, dass die gesamte Schulgemeinschaft – insbesondere die Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende – gleiche Möglichkeiten haben, ihre Ansichten zu entwickeln, zu äussern und in der Gemeinschaft argumentativ zu vertreten. Ebenso wichtig ist es, die Auswirkungen heutiger Entscheidungen auf zukünftige Generationen und die Umwelt zu berücksichtigen, wie auch individuelle und kollektive Werte und Normen zu reflektieren. Je nach Aktivität können BNE-Kompetenzen wie Antizipation, Kooperation, Perspektivenwechsel oder Verantwortung gefördert werden.
- 1. Zyklus
-
«Solidarität» ist ein Konzept mit vielen Facetten. Das Themenfeld bietet daher unterschiedliche Zugänge im Unterricht. Im ersten Zyklus geht es primär darum, das Zusammenleben in der Gemeinschaft zu fördern, welches als Fundament der gesellschaftlichen Solidarität gesehen werden kann. Die Schülerinnen und Schüler formulieren Möglichkeiten für ein gelingendes Zusammenleben, und üben sich in fairer Konfliktlösung (NMG 10.1). Dabei kann diskutiert werden, was Gerechtigkeit bedeutet (NMG 11.4) und welche weiteren Werte den Schülerinnen und Schüler in ihrem Alltag begegnen (NMG 11.3). Um ein Verständnis für kulturelle und weltanschauliche Vielfalt zu entwickeln, nehmen Schülerinnen und Schüler z.B. religiöse und säkulare Vorstellungen im Leben von Menschen wahr und erkennen, was sie für sie bedeuten (NMG 12.5). Sie setzen sich aber auch mit lokalen (NMG 7.1) und globalen Lebensweisen (NMG 7.2) von Menschen auseinander und vergleichen diese mit der eigenen.
Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht
BNE-Fragen geben Lehrpersonen eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Kontext «Solidarität» auseinander zu setzen.
Film
Die Steinsuppe
In Krisensituationen können Ängste und Unsicherheiten schon mal überwunden werden, um sich zusammenzuschliessen. So auch bei den Tieren im Film die zusammen eine Steinsuppe kochen.
Lernmedien
So war das! Nein, so! Nein, so!
Wer ist schuld, dass der Turm eingestürzt ist? Das Eichhörnchen mahnt: «Wenn ihr euch nicht zuhört, könnt ihr einander nicht verstehen». Das Bilderbuch eignet sich, um Wege zur Konfliktlösung suchen.
ich mit dir, du mit mir
Das Bilderbuch und dazugehörige Unterrichtsmaterial fokussiert solidarisches Handeln. Spielerisch setzen sich die Schüler/innen mit den Themen Besitz, Armut, Geld, Freundschaft und Tauschen/Schenken auseinander.Schauplatz Ethik
Ausgehend von Schauplätzen aus der Lebenswelt der Schüler/innen, üben sich diese im empathisch Zuhören, Fragen stellen, Perspektiven wechseln, aber auch sich sachlich mit einem Problem auseinanderzusetzen, verschiedene Sichtweisen und Interessen einzubeziehen, Diskussionen zu führen und nachvollziehbar zu argumentieren.Das Lamm, das kein Schaf sein wollte
Nach dem Motto «Zusammen ist man stark» thematisiert das Bilderbuch die Themen Zivilcourage, Widerstand, Gemeinschaft und Solidarität in eindringlichen Illustrationen und Texten.Mireille Meise
Als im Frühling die Nachbarn von Mireille Meise in ihren Apfelbaum zurückkehren, werden rauschende Feste organisiert - bis es dem Baum immer schlechter geht. An einer Sitzung beschliessen die Vögel schlussendlich Regeln für ein gerechteres Zusammenleben und zum Schutz des Baumes.Du bist nicht allein, kleiner Aletschfloh - Bilderbuch
Gemeinsam aktiv werden, um den Klimawandel zu bekämpfen: Die Wildtiere aus dem Aletschgebiet machen den ersten Schritt und organisieren einen Protestmarsch, um die Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen.Die Zukunft gehört uns
«Anderen zu helfen, bringt uns einander näher und deshalb kommt es allen zugute.» Zwölf Geschichten von engagierten Kindern aus aller Welt, die Mut machen, sich für eine bessere Welt einzusetzen.Steck mal in meiner Haut!
Das Bilderbuch thematisiert alltagsnah, wie Sprache verletzen und diskriminieren kann und beschreibt verschiedene Perspektiven von Rassismus. Die Kinder werden zum Reflektieren von Normen und Werten angeleitet.Wer tanzt schon gern allein?
Mit 25 Geschichten und Gedichten bekommen die Schüler/innen Einblicke in das vielfältige Zusammenleben von Menschen. In der Klasse werden die unterschiedlichen Werte diskutiert.Quer
Hypsi, eine Fledermaus, die nur auf dem Rücken fliegen kann, wird von den anderen Fledermäusen ausgelacht und ausgeschlossen. Das Bilderbuch veranschaulicht, wie Ungleichheiten entstehen und wirken. Es diskutiert auch Möglichkeiten, wie Solidarität hergestellt und gestärkt werden kann.Praxisbeispiele
Willkommen im Gartenclub!
Eine Schule eingebettet zwischen Wäldern und Fluss hat sich zum Ziel gesetzt, das Miteinander zu fördern und der Bezug zur Natur zu stärken.REFUGEES WELCOME
Wieso verlassen Menschen ihre Heimat? Was erleben sie auf der Flucht? Die Primarschule Gönhard zeigt auf, wie Schüler/innen im Rahmen einer Projektwoche für das Thema sensibilisiert werden können.Ausserschulische Angebote
Kolumbien: Frieden aufbauen
Anhand eines Märchens entdecken die Schüler/innen die Lebensbedingungen von gleichaltrigen Kindern am anderen Ende der Welt. Schüler/innen werden mit diesem Bildungsprogramm für die Thematik Kinderrechte und nachhaltige Entwicklung sensibilisiert. - 2. Zyklus
-
Im zweiten Zyklus ist «Solidarität» gemäss Lehrplan 21 als verbindlicher Inhalt zu behandeln. Schülerinnen und Schüler erkennen und beschreiben das Engagement von Menschen und nehmen die damit einhergehenden Werte wahr. Neben fremden Werten erkennen die Schülerinnen und Schüler auch ihre eigenen und lernen, diese zu vertreten (NMG 11.3). Neben dieser Wertereflexion soll das Zusammenleben in der Gemeinschaft gefördert werden, indem die Schülerinnen und Schüler entsprechende Aktivitäten partizipativ planen und durchführen. Dabei übernehmen sie Verantwortung für das Wohlergehen aller und üben sich in Empathie (NMG 10.1). Sie setzen sich aktiv mit der Herkunft und Zugehörigkeiten von Menschen auseinander, hinterfragen Vorurteile und Stereotypen gegenüber anderen Lebensweisen (NMG 7.1) und entwickeln Ideen, wie damit umgegangen werden kann (NMG 7.2). Die Schülerinnen und Schüler gehen respektvoll mit unterschiedlichen weltlichen und religiösen Vorstellungen um (NMG 12.5).
Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht
BNE-Fragen geben Lehrpersonen eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Kontext «Solidarität» auseinander zu setzen.
Film
Eine Giraffe im Regen
Eine Giraffe zwischen Einsatz für Gerechtigkeit, Ausschluss und abgelehntem Asylantrag. Ernsthafe Themen, die mit humorvollen Bildern und Szenen umgesetzt und zugänglich gemacht werden.
Lernmedien
Wie wollen wir zusammen leben? (Kooperation)
Anhand von Rollenspielen, Dilemmadiskussionen, Lebensgeschichten etc. werden personale und soziale Kompetenzen geübt, welche für kooperatives und solidarisches Handeln unerlässlich sind.Schauplatz Ethik
Ausgehend von Schauplätzen aus der Lebenswelt der Schüler/innen, üben sich diese im empathisch Zuhören, Fragen stellen, Perspektiven wechseln, aber auch sich sachlich mit einem Problem auseinanderzusetzen, verschiedene Sichtweisen und Interessen einzubeziehen, Diskussionen zu führen und nachvollziehbar zu argumentieren.Die Zukunft gehört uns
«Anderen zu helfen, bringt uns einander näher und deshalb kommt es allen zugute.» Zwölf Geschichten von engagierten Kindern aus aller Welt, die Mut machen, sich für eine bessere Welt einzusetzen.Ich so du so
Was heisst schon normal? Das kreativ gestaltete Buch bietet einen reichen Fundus für die Auseinandersetzung mit Fragen rund um Vielfalt und Anderssein. Mit Humor werden Klischees demontiert und der Mut zur Besonderheit gefeiert.Partizipation
Das Heft zeigt, wie schon Primarschüler/innen die Gesellschaft mitgestalten können. Sie lernen verschiedene Demokratiewerkzeuge kennen und erproben ein kleines politisches Projekt in der Klasse.Mit Grundschulkindern über Diskriminierung und Rassismus sprechen
Unterschiede wertschätzen, Stereotype hinterfragen, Ungerechtigkeiten ansprechen, bewusst mit Sprache umgehen... Das Lehrmittel greift verschiedene Aspekte auf, die für ein friedliches, solidarische Zusammenleben wichtig sind.ZACK!
Ein Kartenspiel für Viererteams: Die Karten beschreiben schwierige Situationen aus dem Schulalltag. Die Schüler/innen diskutieren diese, positionieren sich und suchen gemeinsam nach Lösungen.Gärtnern für eine bessere Welt
Das Buch verdeutlicht, wie der Erhalt der Artenvielfalt und die Schonung natürlicher Ressourcen im eigenen Garten beginnen können. Schüler/innen werden für Themen wie Sharing Economy, Upcycling sowie für Fragen nach Genuss, Glück und Dankbarkeit sensibilisiert und erfahren, dass ein Engagement für die natürliche Umwelt lohnenswert ist.Wer tanzt schon gern allein?
Mit 25 Geschichten und Gedichten bekommen die Schüler/innen Einblicke in das vielfältige Zusammenleben von Menschen. In der Klasse werden die unterschiedlichen Werte diskutiert.Gesellschaft gestalten
Das Ziel des Aktionshefters ist es, dass ich Schüler/innen als Teil dieser Welt wahrnehmen und ihr Potential zur Mitgestaltung nutzen lernen. Für die Arbeit in der Gruppe stehen innovative und Methoden und Aktionsideen zur Auswahl.Praxisbeispiele
Intergenerationeller Austausch
Solidarität entsteht mit der gemeinsam verbrachten Zeit. Das Projekt der Primarschule von Mont-sur-Rolle umfasst einen regelmässigen Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern des Zyklus 2 und pensionierten Personen aus dem Dorf.Willkommen im Gartenclub!
Eine Schule eingebettet zwischen Wäldern und Fluss hat sich zum Ziel gesetzt, das Miteinander zu fördern und der Bezug zur Natur zu stärken.Zusammenleben
Achtmal pro Jahr nimmt sich die Primarschule von Echallens Zeit, um innezuhalten und sich gemeinsam einer Aktivität für das Zusammenleben zu widmen.Solidarische Energiekonsument/innen
Beim Projekt «Robin de Watts» beteiligen die Schüler/innen sich an einer Solidaritätsaktion und werden gleichzeitig für ihren Energieverbrauch sensibilisiert.Ausserschulische Angebote
Kritischer Konsum am Beispiel Schokolade
Schülerinnen und Schüler werden informiert und sensibilisiert, dass das eigene Konsumverhalten Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen anderswo hat und die aktive Mitgestaltung unserer Welt möglich ist.Luutstarch
Junge Menschen werden ermutigt, sich kreativ an das Thema Geld heranzuwagen und sich eine Meinung zu Armut und Konsum zu bilden. So kann der sozialen Ausgrenzung von Armutsbetroffenen entgegen gewirkt werden.Interkulturelle Austauschprojekte
In der Projektwoche leben die Schüler/innen im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen und begegnen dort einer Gruppe Gleichaltriger aus Osteuropa. Im direkten Austausch setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit anderen Kulturen auseinander. - 3. Zyklus
-
Das Thema «Solidarität» wird im dritten Zyklus insbesondere aus den Perspektiven Ethik, Religionen, Gemeinschaft (ERG) und Räume, Zeiten, Gesellschaft (RZG) behandelt. Dabei engagieren sich Schülerinnen und Schüler für die Gemeinschaft (ERG 5.4) und diskutieren ausgehend von alltäglichen Situationen grundlegende Werte (ERG 2.1). Sie begegnen der Vielfalt von Überzeugungen und religiösen Traditionen sowie den Bemühungen um Toleranz, Integration und Verständigung mit Respekt (ERG 4.4). Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Vorurteilen, Stereotypen und Feindbildern auseinander und analysieren diese (ERG 5.5). Soziale Ungleichheiten lernen sie zu beschreiben, zu erklären und zu beurteilen und kreieren eigene Massnahmen zur Verringerung (RZG 2.2).
Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht
BNE-Fragen geben Lehrpersonen eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Kontext «Solidarität» auseinander zu setzen.
Film
Animal
Bella und Vipulan sind beide 16 Jahre alt und setzen sich aktiv mit dem Klimawandel und dessen ökologischen Folgen auseinander. In ihren Bemühungen, die Gesellschaft davor zu warnen und aufzufordern, selbst aktiv zu werden, sehen sie zu wenig Wirkung. Also beschliessen sie, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei stellen sie fest, dass die Beziehung zwischen den Menschen und der natürlichen Umwelt abhandengekommen ist und wieder gestärkt werden muss.Die Betroffenen
Kurz bevor das Flugzeug abheben will, weigert sich eine Passagierin ihren Platz einzunehmen. Sie will die Abschiebung eines Mannes nach Afghanistan verhindern. Die Flugcrew und die Passagiere werden aus ihrer Routine gerissen und sind plötzlich damit konfrontiert, Position zu beziehen.One Word
«We are not drowning, we are fighting» heisst der Untertitel des Films «One Word». Diese Haltung vertreten die Einwohnerinnen und Einwohner der Marshallinseln und sprechen über Visionen wie und wo sie in Zukunft leben werden.Lernmedien
Schauplatz Ethik
Ausgehend von Schauplätzen aus der Lebenswelt der Schüler/innen, üben sich diese im empathisch Zuhören, Fragen stellen, Perspektiven wechseln, aber auch sich sachlich mit einem Problem auseinanderzusetzen, verschiedene Sichtweisen und Interessen einzubeziehen, Diskussionen zu führen und nachvollziehbar zu argumentieren.Wie wollen wir zusammen leben? (Kooperation)
Anhand von Rollenspielen, Dilemmadiskussionen, Lebensgeschichten etc. werden personale und soziale Kompetenzen geübt, welche für kooperatives und solidarisches Handeln unerlässlich sind.Wie wollen wir leben? Standpunkte hinterfragen und diskutieren
Das Ja-Nein-Spiel fordert die Schüler/innen auf, sich zu «schwierigen» gesellschaftlichen Fragen zu positionieren. Die anschliessende Diskussion trägt zum Perspektivenwechsel und zur Auseinandersetzung mit eigenen Wertvorstellungen bei.Ich und «das Andere»
Die Jugendlichen setzen sich spielerisch mit Fragen von Normalität und Anderssein auseinander und werden dazu angeregt, sich mit anderen Lebensweisen, Religionen oder sexuellen Orientierungen zu befassen.Schule und Vielfalt
Das Lehrmittel sensibilisiert Schüler/innen gegenüber Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus, fördert das Eintreten für demokratische Werte und Handlungskompetenzen für ein gelingendes Zusammenleben.ToleranzOn
Die Lernenden erhalten einen App-Zugang, der sie anonym und selbsterklärend durch die Themen Rassismus, Diskriminierung und Hate Speech führt. Der Leitfaden für Lehrpersonen biete stufenorientierte Umsetzungsvorschläge.Bookmarks
Hassreden im Internet nehmen zu. Das Lernmedium beleuchtet das Verständnis und den Umgang damit sowohl im Online- als auch im Offline-Bereich und schlägt eine Brücke zu den Menschenrechten.GerechtICHkeit
Was ist schon gerecht? Das Aktionsheft beleuchtet Gerechtigkeit aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln: von philosophischen Gedanken über global relevante Themen wie Migration und Klimaschutz bis hin zum Mobbing an der Schule.Gesellschaft gestalten
Das Ziel des Aktionshefters ist es, dass ich Schüler/innen als Teil dieser Welt wahrnehmen und ihr Potential zur Mitgestaltung nutzen lernen. Für die Arbeit in der Gruppe stehen innovative und Methoden und Aktionsideen zur Auswahl.Das Boot ist voll
Mittels fiktiver Audio-Dialoge werden die Schüler/innen an gesellschaftsrelevante Themen wie Migration oder Kinderarbeit herangeführt. Am Ende spitzen sich die Gespräche zu Dilemmasituationen zu, die die Schüler/innen argumentativ diskutieren.Praxisbeispiele
Willkommen im Gartenclub!
Eine Schule eingebettet zwischen Wäldern und Fluss hat sich zum Ziel gesetzt, das Miteinander zu fördern und der Bezug zur Natur zu stärken.«Mitenang – fürenang»
Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie Gesundheitsförderung durch klassenübergreifende Projekte gestärkt werden kann.Zusammenwachsen: Werte und Identität der Schule
Die Sekundarschule Camignolo zeigt auf, wie eine Institutionskultur, die auf Austausch, Zusammenarbeit und Wohlbefinden basiert gepflegt wird.Ausserschulische Angebote
Zivilcourage
Die Schülerinnen und Schüler lernen in Konflikten, bei Diskriminierung oder Ungerechtigkeiten wirksam zu reagieren. Zivilcourage zeigt sich in der Solidarität mit Schwächeren.Begegnungswoche
In einer Begegnungswoche lernen und wirken Schweizer Schüler/innen und jugendliche Geflüchtete miteinander im Bergwald. Beim gemeinsamen Anpacken wird die Sprache zweitrangig und unvoreingenommene Begegnungen möglich.Kritischer Konsum am Beispiel Schokolade
Schülerinnen und Schüler werden informiert und sensibilisiert, dass das eigene Konsumverhalten Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen anderswo hat und die aktive Mitgestaltung unserer Welt möglich ist.An der Challenge wachsen
3 Tage mit der Klasse auf der Tanzbodenhütte leben, ohne Strom und fliessend Trinkwasser, dafür mit unzähligen Möglichkeiten gemeinsam etwas zu erleben und etwas zur Gemeinschaft beizutragen. time!N organisiert und leitet die 3 Tage, sodass die Lehrperson die Möglichkeit hat, die Prozesse in der Klasse zu beobachten und diese in den Schulalltag mitzunehmen.Migration: Kinder auf der Flucht
Der Workshop startet mit einer kurzen Simulation zum Thema Flucht. Mit einem Migrationspiel entdecken die Schüler/innen anschliessend, dass es viele Gründe für Migration gibt und sie lernen den Unterschied zwischen Migranten und Flüchtlingen verstehen.Im Gespräch mit Geflüchteten
Über 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Das Angebot ermöglicht den Teilnehmenden den persönlichen Austausch mit mehreren anerkannten Flüchtlingen und trägt so zum gegenseitigen Abbau von Barrieren und Vorurteilen bei.Solidarität und Verantwortung
In diesem Angebot widerlegen die Schüler/innen in einer Serie von Spielen und Aktivitäten Mythen und plakative Aussagen in Bezug auf Geflüchtete und erleben, inwiefern sich Solidarität auszahlen kann.Interkulturelle Austauschprojekte
In der Projektwoche leben die Schüler/innen im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen und begegnen dort einer Gruppe Gleichaltriger aus Osteuropa. Im direkten Austausch setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit anderen Kulturen auseinander.Luutstarch
Junge Menschen werden ermutigt, sich kreativ an das Thema Geld heranzuwagen und sich eine Meinung zu Armut und Konsum zu bilden. So kann der sozialen Ausgrenzung von Armutsbetroffenen entgegen gewirkt werden. - Sek II
-
«Solidarität» ist ein Konzept mit vielen Facetten. Das Themenfeld bietet daher unterschiedliche Zugänge im Unterricht. Auf der Sekundarstufe II geht es angesichts von aktuellen Herausforderungen (Arbeitslosigkeit, Armut insbesondere von prekär Beschäftigten, soziale Ungleichheit, Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, Folgen des Klimawandels usw.) darum, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme zu untersuchen. Dabei sollen die politischen Instrumente zur Sicherung von sozialer Gerechtigkeit und Solidarität (AHV, IV, Sozialhilfe, Klimagerechtigkeit usw.) unter (umwelt)ethischen Gesichtspunkten beurteilt werden.
Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht
BNE-Fragen geben Lehrpersonen eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Kontext «Solidarität» auseinander zu setzen.
Film
Animal
Bella und Vipulan sind beide 16 Jahre alt und setzen sich aktiv mit dem Klimawandel und dessen ökologischen Folgen auseinander. In ihren Bemühungen, die Gesellschaft davor zu warnen und aufzufordern, selbst aktiv zu werden, sehen sie zu wenig Wirkung. Also beschliessen sie, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei stellen sie fest, dass die Beziehung zwischen den Menschen und der natürlichen Umwelt abhandengekommen ist und wieder gestärkt werden muss.
Die Betroffenen
Kurz bevor das Flugzeug abheben will, weigert sich eine Passagierin ihren Platz einzunehmen. Sie will die Abschiebung eines Mannes nach Afghanistan verhindern. Die Flugcrew und die Passagiere werden aus ihrer Routine gerissen und sind plötzlich damit konfrontiert, Position zu beziehen.
Lernmedien
Schule und Vielfalt
Das Lehrmittel sensibilisiert Schüler/innen gegenüber Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus, fördert das Eintreten für demokratische Werte und Handlungskompetenzen für ein gelingendes Zusammenleben.Steuern und Steuerflucht
Unterrichtsmaterial zum Thema «Steuern und gesellschaftlicher Zusammenhalt» sowie zur Problematik der Steuergerechtigkeit als Basis für eine solidarische Gesellschaft, funktionierende Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung.Klimaneutral und sozial gerecht
Die Lernenden bearbeiten die Themen «Klimawandel und globale Gerechtigkeit», «Mobilität der Zukunft», «Finanzen-Steuern-Klima». Sie untersuchen, wie die Politik mit diesen Fragestellungen umgeht und wie sie selber aktiv werden können.Das Boot ist voll
Mittels fiktiver Audio-Dialoge werden die Schüler/innen an gesellschaftsrelevante Themen wie Migration oder Kinderarbeit herangeführt. Am Ende spitzen sich die Gespräche zu Dilemmasituationen zu, die die Schüler/innen argumentativ diskutieren.Gesellschaft gestalten
Das Ziel des Aktionshefters ist es, dass ich Schüler/innen als Teil dieser Welt wahrnehmen und ihr Potential zur Mitgestaltung nutzen lernen. Für die Arbeit in der Gruppe stehen innovative und Methoden und Aktionsideen zur Auswahl.
GerechtICHkeit
Was ist schon gerecht? Das Aktionsheft beleuchtet Gerechtigkeit aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln: von philosophischen Gedanken über global relevante Themen wie Migration und Klimaschutz bis hin zum Mobbing an der Schule.
Praxisbeispiele
Wissen inspiriert zum Handeln, Handeln schafft Wissen
«Wir können handeln und Menschen helfen. Das fühlt sich gut an.» Das Realgymnasium Rämibühl zeigt auf, wie sich Schülerinnen und Schüler für soziale Projekte engagieren.
Ausserschulische Angebote
Migration: Kinder auf der Flucht
Der Workshop startet mit einer kurzen Simulation zum Thema Flucht. Mit einem Migrationspiel entdecken die Schüler/innen anschliessend, dass es viele Gründe für Migration gibt und sie lernen den Unterschied zwischen Migranten und Flüchtlingen verstehen.Im Gespräch mit Geflüchteten
Über 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Das Angebot ermöglicht den Teilnehmenden den persönlichen Austausch mit mehreren anerkannten Flüchtlingen und trägt so zum gegenseitigen Abbau von Barrieren und Vorurteilen bei.
Solidarität und Verantwortung
In diesem Angebot widerlegen die Schüler/innen in einer Serie von Spielen und Aktivitäten Mythen und plakative Aussagen in Bezug auf Geflüchtete und erleben, inwiefern sich Solidarität auszahlen kann.
Interkulturelle Austauschprojekte
In der Projektwoche leben die Schüler/innen im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen und begegnen dort einer Gruppe Gleichaltriger aus Osteuropa. Im direkten Austausch setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit anderen Kulturen auseinander.
Luutstarch
Junge Menschen werden ermutigt, sich kreativ an das Thema Geld heranzuwagen und sich eine Meinung zu Armut und Konsum zu bilden. So kann der sozialen Ausgrenzung von Armutsbetroffenen entgegen gewirkt werden.
Zivilcourage
Die Schülerinnen und Schüler lernen in Konflikten, bei Diskriminierung oder Ungerechtigkeiten wirksam zu reagieren. Zivilcourage zeigt sich in der Solidarität mit Schwächeren.
Begegnungswoche
In einer Begegnungswoche lernen und wirken Schweizer Schüler/innen und jugendliche Geflüchtete miteinander im Bergwald. Beim gemeinsamen Anpacken wird die Sprache zweitrangig und unvoreingenommene Begegnungen möglich.
Bezüge zum Lehrplan
Berufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan ABU (PDF; 102 KB)
Lernbereich Gesellschaft: Aspekt Ethik, Identität und Sozialisation, Ökologie, Politik, Recht.Berufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan für die BM (PDF; 2,159 MB)
Schwerpunktbereich: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht.
Ergänzungsbereich: Geschichte und Politik, Wirtschaft und Recht.Maturitätsschulen: EDK-Rahmenlehrplan (PDF; 397 KB)
Fächer: Geschichte, Wirtschaft und Recht, Philosophie, Religion, Biologie.Fachmittelschule (FMS): Rahmenlehrplan für FMS (PDF; 429 KB)
Zweiter Lernbereich: Biologie.
Dritter Lernbereich: Geschichte, Wirtschaft und Recht, Philosophie, Soziologie. - Schule
-
Um wichtige BNE-Themen tiefgreifend und langfristig in der Schule zu verankern, bietet sich der gesamtinstitutionelle Ansatz an – auch Whole School Approach genannt. Unterricht ist dabei ein Teil im Gesamtgefüge weiterer Aktivitäten und Massnahmen im System Schule. Die Schule wird dabei als ein übergreifender Lern-, Arbeits- und Lebensraum gesehen. In dieser Betrachtungsweise werden unter anderem auch das Schulumfeld und ausserschulische Akteure miteinbezogen. Solidarität zeigt sich in einer Schule durch gelebte Vielfalt und Gemeinschaft. Das Erlernen von Toleranz und Rücksichtnahme durch Perspektivenwechsel und Empathie sind zentrale Bestandteile des Zusammenlebens im Schulalltag.
Gesamtschulische Aktivitäten zum Thema Solidarität könnten sein:
• Nutzungskonzept: Durch gemeinsame und partizipative Planung und Steuerung der Nutzungszeiten von Schulräumen und -areal das Zusammenleben für alle fair und angenehm gestalten.
• Service-Learning: Mit lokalen Behörden oder Organisationen bei Gemeinschaftsprojekten zusammenarbeiten.
• Nord-Süd-Partnerschaft: Mit einer Schule oder einer Organisation im globalen Süden einen langfristigen Austausch und Kooperationen aufbauen.
Instrumente für die Schulentwicklung
Qualitätskriterien Schulnetz21 (Kapitel C4 Diversität)
Die Qualitätskriterien unterstützen Schulteams bei der Durchführung einer themenspezifischen Bedarfserhebung und der Entwicklung von Massnahmen. Solidarität lässt sich im Umgang mit Diversität erlernen. Die Schule als ein Ort des Zusammenlebens von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen bietet ein reales Lernfeld.Impulse zur Standortbestimmung - Unsere Geschichte
«Unsere Geschichte» bietet anhand verschiedener Schulsituationen Anregungen zur Verankerung von BNE an einer Schule. Basierend auf einer szenischen Einleitung diskutieren Schulteams Möglichkeiten, wie der Umgang mit Vielfalt erlernt und gelebt werden kann. Wie sich die Schule für Menschen von aussen verschiedenen Alters und Herkunft öffnet und zu einem angenehmen Schulklima für alle beiträgt (S. 6).
Praxisbeispiele
Die Schule - ein verbindender Quartiermittelpunkt für Alle
Partizipativ und gemeinsam wurde der Aussenraum der Schule mit Schüler/innen und Lehrpersonen, Quartierbewohner/innen von jung bis alt und verschiedenen Vereinen zu einem Begegnungsort für alle umgestaltet.Wissen inspiriert zum Handeln, Handeln schafft Wissen
Bewegt durch die tragische Tsunamikatastrophe 2004 im Indischen Ozean haben Schülerinnen und Schüler des Realgymnasiums Rämibühl einen Solidaritätsverein ins Leben gerufen. Schulübergreifend werden Aktivitäten geplant, welche nationalen oder internationalen Projekten zugutekommen. Das soziale Engagement ist im Rahmen von BNE im Schulleitbild verankert.
Weitere Angebote
Verantwortungsvoller Konsum
Das eigene Konsumverhalten hat auch Auswirkungen auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Mit dem Bildungsangebot will Public Eye die Schülerinnen und Schüler am Beispiel Schokolade dafür sensibilisieren. Mittels Planung von Aktivitäten werden gleichzeitig Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung aufgezeigt.Luutstarch
Armut in der Schweiz ist nach wie vor tabuisiert und Betroffene werden stigmatisiert. Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik zeigt Zusammenhänge zwischen Konsum und Armut auf. Schülerinnen und Schüler erkennen die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Solidarität und setzen sich mit ihrem eigenen Konsum auseinander. Finanzkompetenzen können so erlernt werden. Ihre Erkenntnisse stellen die Schülerinnen und Schüler mittels kreativer Methoden dar. - Hintergrundwissen
Aktualisiert am 16.12.2024