Wie geht es uns?

Was hält uns gesund und wie können wir unser Wohlbefinden fördern? Gesundheit und Wohlbefinden werden von einer Vielzahl physischer, psychischer, sozialer und ökologischer Faktoren beeinflusst. Dies erfordert eine umfassende Herangehensweise, welche unterschiedliche Perspektiven integriert. Im Themendossier «Wie geht es uns?» wird die Komplexität des Themenfeldes beleuchtet und aufgezeigt, wie Schülerinnen und Schüler ihre Gesundheitskonzepte und -kompetenzen erweitern können. 

BNE

Die BNE-Relevanz, die BNE-Fragen und das Hintergrundwissen sind auch als Download verfügbar. 

BNE-Relevanz

Das dritte Nachhaltigkeitsziel (SDG 3) der Vereinten Nationen (UNO) strebt danach, ein gesundes Leben für Menschen jeden Alters sicherzustellen und ihr Wohlbefinden zu fördern. Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit «als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen» zu sehen (1946). Um Gesundheit im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung zu verstehen, ist die explizite Berücksichtigung der ökologischen Dimension unabdingbar, die in bisherigen Verständnissen nur implizit einbezogen wurde. 

Fortschritte durch die industrielle Revolution haben zu bedeutenden Wohlstandsgewinnen geführt, wie etwa verbesserte Gesundheitseinrichtungen in Industriestaaten und weniger Mangelernährung trotz Bevölkerungswachstum. Gleichzeitig treibt die Aufrechterhaltung dieses Wohlstandsniveaus in hochentwickelten Industrieländern den anthropogenen Klimawandel voran. Dieser entwickelt sich zunehmend zur grössten Herausforderung für die menschliche Gesundheit weltweit. Höhere Temperaturen führen zu einem Anstieg diverser Krankheiten, Stress und letztlich zu einer Zunahme von Todesfällen. Weitere Umweltveränderungen, wie zum Beispiel der Verlust der Biodiversität, beeinträchtigen unser Ernährungssystem und führen ebenso zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Solche multiplen Krisen können nicht nur psychische Belastungen wie z.B. Öko-Angst (engl. eco-anxiety) verursachen, sondern auch die Wirtschaft negativ beeinflussen und soziale Spannungen verstärken.  

Diese Komplexität, die sich im Themenfeld «Gesundheit und Wohlbefinden» manifestiert, ist im BNE-Unterricht zu thematisieren. Ziel ist es, ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit aufzubauen. Ein solches Verständnis integriert psychische, physische, soziale und ökologische Aspekte. Dazu soll transdisziplinäres Wissen erarbeitet und die Befähigung im systemischen Denken angestrebt werden. Ebenso erforderlich ist die Förderung gesundheitsrelevanter Kompetenzen. Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, sowohl ihre individuelle Gesundheit als auch die planetare Gesundheit zu fördern und zu erhalten. Hierfür ist es notwendig, bestehende Strukturen kritisch zu reflektieren sowie Werte und Normen zu hinterfragen. 

1. Zyklus

Jüngere Schülerinnen und Schüler (SuS) erkennen den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Krankheit oft noch nicht. Daher ist es wichtig, ihr Bewusstsein dafür zu schärfen und ihr Gesundheitsverständnis insgesamt im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung auszubauen. In einem ersten Schritt wird die individuelle Ebene fokussiert. Die SuS nehmen Gefühle wahr und beschreiben diese (NMG 1.1). Sie übernehmen Mitverantwortung für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit, indem sie lernen sich vor Gefahren zu schützen (NMG 1.2) und über ihre Ernährungsgewohnheiten nachdenken (NMG 1.3). Neben diesen zu erlernenden individuellen Gesundheitskompetenzen ist die soziale und ökologische Dimension in den Aufbau des Gesundheitsverständnisses einzubeziehen.  Aus sozialer Perspektive trägt ein gutes Klassenklima zum individuellen Wohlbefinden bei. Es hilft den SuS, zu einem gelingenden Zusammenleben beizutragen (NMG 10.1). Aus ökologischer Sicht ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen einer intakten Umwelt und der individuellen Gesundheit zu verstehen. Die SuS lernen daher die Bedeutung von Licht, Wärme, Luft und Wasser für Pflanzen, Tiere und Menschen kennen und sensibilisieren sich für ihre eigene Beziehung zu natürlichen Lebensräumen (NMG 2.2).  Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht Mittels BNE-Fragen werden die SuS angeregt, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Themenfeld «Gesundheit und Wohlbefinden» auseinanderzusetzen. Lehrpersonen geben sie eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten.  Unterrichtseinheiten
	Zurzeit haben wir zu diesem Thema leider keine passenden Unterrichtseinheiten im Angebot.
Film
	Zurzeit haben wir zu diesem Thema leider keine passenden Filme im Angebot.
Lernmedien
	Unsere Umwelt, unsere Gesundheit Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Themen Umwelt und Gesundheit zu verbinden. Um sie umzusetzen, macht das Online-Dossier Vorschläge, welche auf der Erfahrung und Beobachtungen aus der Unterrichtspraxis der gesundheitsfördernden und nachhaltigen Schulen basieren.
	Kinderrechte 2024: Psychische Gesundheit und Kinderrechte Die Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist eng mit den Kinderrechten verbunden. Mit dieser Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderrechte und psychische Gesundheit lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Emotionen, ihre Sorgen und ihre Stressfaktoren zu erkennen und Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen und ihre eigene Resilienz zu stärken.
	Was brauche ich zum Wohlfühlen? Die Unterrichtsanregung leitet die Kinder dazu an, herauszufinden und zu benennen, wann und wieso sie sich wohl fühlen. Ein Waldbesuch regt zur individuellen Achtsamkeit an, wobei auch Perspektivenwechsel und Kooperation geübt werden.
	Achtsamkeit in der Natur Neben theoretischen Grundlagen zur Achtsamkeit ermöglicht das Buch mit 101 naturbezogenen Übungen vielfältige Zugänge zu einer achtsamen Naturerfahrung alleine oder in Gruppen. Ergänzend zum Buch ist ein Kartenset (Format A5) mit Leitfaden und Übungen erhältlich.
	Die hässlichen Fünf Das Projektheft mit 8 Unterrichtsideen lädt die Kinder ein, sich spielerisch und kreativ mit Fragen der Wahrnehmung, Wertvorstellung, Norm und Gruppendynamik zu beschäftigen. Dabei werden das Empathievermögen, der Perspektivenwechsel und die Akzeptanz gegenüber dem Anderssein geübt.
	Der Wert von Werten Werte geben eine Orientierungshilfe für ein friedliches, harmonisches, kreatives und zufriedenes Leben. Gemeinsam mit den Kindern werden die eigenen Denk- und Handlungsweisen erforscht und der Wert von Werten im eigenen Leben bewusst entdeckt.
	Pedibus und seine Freunde Die vier Hauptpersonen sind zu Fuss unterwegs, um den Schulweg zu erleben, sich zu bewegen und um sich mit anderen Kindern anzufreunden. Das Begleitmaterial bietet didaktisch unterschiedliche Zugänge und zeigt den Schüler/innen den Mehrwert auf, weshalb es sich lohnt, den Schulweg zu Fuss zu absolvieren.
	Kinderrechte 2020: «Gemeinsam gesund!» Im Dossier für Lehrpersonen wird das Thema beschrieben und es werden Unterrichtsaktivitäten für die Zyklen 1 bis 3 vorgeschlagen. Für jeden Zyklus sind Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler verfügbar.
	Das reinste Vergnügen, Bilderbuch Eine erfrischende Geschichte, die Kindern das Wassertrinken näher bringt. Mit Unterrichtsideen als Download.
	Draussen unterrichten Mit rund 300 lehrplangerechten Unterrichtsinspirationen wird erläutert, wie in den Fächern Sprache, Mathematik, NMG, Gestalten, Musik sowie Sport von der positiven Wirkung des naturnahen Unterrichts profitiert werden kann.
Praxisbeispiele
	Zusammen gesund​ Fächerübergreifend zu einer gesamtschulischen Gesundheitsförderung. ​​Einen gesunden Lern-, Gestaltungs- und Arbeitsraum für Schüler/innen und Lehrpersonen zu schaffen, ist eine Vision der Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Das vorgestellte Schulprojekt greift diese Vision auf und zeigt eine mögliche Umsetzung in der Praxis.
	Die Schule - ein verbindender Quartiermittelpunkt für alle Das Praxisbeispiel zeig auf, wie eine Schule mit ihrer Umgebung vernetzt werden kann und so zum Mittelpunkt des Quartiers wird.
	Das Wohlbefinden der Schüler/innen: eine Priorität Um einen gesunden Lebens- und Lernraum zu garantieren, engagiert sich die Schule La Réselle seit mehreren Jahren für einen aktiven Schulalltag. Mit punktuellen und wiederkehrenden Aktivitäten sorgen die Schulleitung und die Lehrpersonen dafür, dass die Schüler/innen engen Kontakt mit der Natur haben, sich körperlich betätigen und von Unternehmungen zugunsten ihres generellen Wohlbefindens profitieren.
	Gesundheitsförderung im Schulalltag eingebettet Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine gelebte Gesundheitsförderung als gesamtschulischer Ansatz aussehen kann.
	Wir dürfen Gefühle haben! Das Praxisbeispiel zeit auf, wie eine Schule das Programm «Denk-Wege» der Universität Zürich umsetzt, um proaktiv und vorbeugend Mobbing und Gewalt zu begegnen.
	Für eine Schule, in der sich Aktion auf Partizipation reimt! Dieses Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine Schule die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler partizipativ in Form von Projektarbeiten in die Schulentwicklung einfliessen lässt.
Ausserschulische Angebote
	Globulo GLOBULO ist ein Projekt für die ganze Klasse. Im Projekt werden überfachliche Kompetenzen aufgebaut und mittels Kultureller Bildung (KuBi) mit Kompetenzen der BNE verknüpft.
	MoMento – Achtsamkeit zur Förderung von Lebenskompetenzen In diesem flexibel gestaltbaren Workshop entdecken die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen, spielerischen Übungen, wie sich zum Beispiel achtsames Hören oder achtsames Bewegen und Spielen im Unterricht anfühlen kann.
	Greentopf Projects In den Projektarbeiten setzen sich Schülerinnen und Schüler multisystemisch mit einem Inhalt bzw. einer Fragestellung auseinander. Über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgt das Projekt die Absicht, einer nachhaltige Wirkung in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu erreichen und sie so in ihrer Selbstwirksamkeit zu fördern.
	Parkourzipation In den «Parkourzipation»-Workshops können die Schüler/innen Parkour mit einem Profi ausprobieren und erleben. Sie lernen, physische und psychische Hindernisse zu überwinden und erhalten ein ganzheitliches Lernerlebnis mit viel Partizipation und Spass an der Bewegung.
	Naturnahe und partizipativ geplante Pausenräume Der Pausenplatz ist Begegnungs-, Erlebnis- und Bildungsraum zugleich. Partizipativ beteiligen sich Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der schulischen Aussenräumen und erleben so Selbstwirksamkeit.

2. Zyklus

Im zweiten Zyklus geht es darum, das Gesundheitsverständnis von Schülerinnen und Schülern (SuS) weiter auszubauen. Dazu lernen die SuS weitere Möglichkeiten kennen, ihre Gesundheit zu erhalten und das Wohlbefinden zu stärken (z.B. Bewegung, Schlaf, Ernährung, Körperpflege, Freundschaft) (NMG 1.2).  Im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung sollen dazu sowohl die soziale als auch die ökologische Dimension berücksichtigt und in das Gesundheitsverständnis integriert werden.  Das Themenfeld «Ernährung» bietet dazu vielfältige Anknüpfungspunkte. Zum Beispiel erkennen die SuS die Bedeutung von Wasser und Nährstoffen, Ernährungsmodelle (z.B. Lebensmittelpyramide oder Planetary Health Diet, vgl. Hintergrundwissen) werden diskutiert und der Umgang mit ausgewählten Lebensmitteln behandelt (NMG 1.3).  Neben der «Ernährung» spielt auch das Themenfeld «Mobilität» eine zentrale Rolle für die individuelle und planetare Gesundheit. Dazu werden die SuS angehalten, über ihr persönliches Mobilitätsverhalten nachzudenken, das Mobilitätsverhalten von früher mit dem heutigen zu vergleichen und die Folgen auf die Lebensqualität der Menschen sowie der Natur einzuschätzen (NMG 7.3).  Nicht zuletzt trägt ein gutes Klassenklima ebenfalls zur individuellen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Die SuS übernehmen Mitverantwortung für das Wohlergehen aller, indem sie sich in andere Menschen hineinversetzen und deren Gefühle, Bedürfnisse und Rechte respektieren (NMG 10.1).  Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht Mittels BNE-Fragen werden die SuS angeregt, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Themenfeld «Gesundheit und Wohlbefinden» auseinander zu setzen. Lehrpersonen geben sie eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten.  Unterrichtseinheiten
	Zusammen gesund Wie will ich mich in Zukunft gesund ernähren, so dass sich auch unser Planet wohlfühlt? Mit dieser BNE-Frage beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit. Dabei erwerben sie notwendige Sachkenntnisse, wie beispielsweise das Konzept der «Planetary Health Diet», um eine eigene Vision ihrer künftigen Ernährungsweise zu entwickeln und mögliche Handlungsstrategien zu antizipieren.
Film
	Was passiert am Himmel? Der Kurzfilm «Was passiert am Himmel?» thematisiert die Interaktion des Menschen mit der Natur. Im dazugehörigen Begleitmaterial wird anhand eines Comics die Mensch-Umwelt-Beziehung herausgearbeitet und nachhaltige Lösungsansätze für die eigene Umwelt und Umgebung gesucht.
Lernmedien
	Unsere Umwelt, unsere Gesundheit Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Themen Umwelt und Gesundheit zu verbinden. Um sie umzusetzen, macht das Online-Dossier Vorschläge, welche auf der Erfahrung und Beobachtungen aus der Unterrichtspraxis der gesundheitsfördernden und nachhaltigen Schulen basieren.
	Kinderrechte 2024: Psychische Gesundheit und Kinderrechte Die Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist eng mit den Kinderrechten verbunden. Mit dieser Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderrechte und psychische Gesundheit lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Emotionen, ihre Sorgen und ihre Stressfaktoren zu erkennen und Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen und ihre eigene Resilienz zu stärken.
	Achtsamkeit in der Natur Neben theoretischen Grundlagen zur Achtsamkeit ermöglicht das Buch mit 101 naturbezogenen Übungen vielfältige Zugänge zu einer achtsamen Naturerfahrung alleine oder in Gruppen. Ergänzend zum Buch ist ein Kartenset (Format A5) mit Leitfaden und Übungen erhältlich.
	Kinderrechte 2020: «Gemeinsam gesund!» Im Dossier für Lehrpersonen wird das Thema beschrieben und es werden Unterrichtsaktivitäten für die Zyklen 1 bis 3 vorgeschlagen. Für jeden Zyklus sind Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler verfügbar.
	Draussen unterrichten Mit rund 300 lehrplangerechten Unterrichtsinspirationen wird erläutert, wie in den Fächern Sprache, Mathematik, NMG, Gestalten, Musik sowie Sport von der positiven Wirkung des naturnahen Unterrichts profitiert werden kann.
Praxisbeispiele
	Zusammen gesund​ Fächerübergreifend zu einer gesamtschulischen Gesundheitsförderung. ​​Einen gesunden Lern-, Gestaltungs- und Arbeitsraum für Schüler/innen und Lehrpersonen zu schaffen, ist eine Vision der Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Das vorgestellte Schulprojekt greift diese Vision auf und zeigt eine mögliche Umsetzung in der Praxis.
	Die Schule - ein verbindender Quartiermittelpunkt für alle Das Praxisbeispiel zeig auf, wie eine Schule mit ihrer Umgebung vernetzt werden kann und so zum Mittelpunkt des Quartiers wird.
	Ein positives, gerechtes und nachhaltiges Klima in der Klasse entwickeln Wie kann man in der Schule personale und soziale Kompetenzen fördern? Dieses Praxisbeispiel bietet Erklärvideos, die die Aneignung von BNE-Tätigkeiten, je nach den Gegebenheiten der Klasse und der Lehrkraft, fördern.
	Das Wohlbefinden der Schüler/innen: eine Priorität Um einen gesunden Lebens- und Lernraum zu garantieren, engagiert sich die Schule La Réselle seit mehreren Jahren für einen aktiven Schulalltag. Mit punktuellen und wiederkehrenden Aktivitäten sorgen die Schulleitung und die Lehrpersonen dafür, dass die Schüler/innen engen Kontakt mit der Natur haben, sich körperlich betätigen und von Unternehmungen zugunsten ihres generellen Wohlbefindens profitieren.
	Zusammenleben Workshops zur Stärkung des Zusammenhalts zwischen Schülerinnen und Schülern. Ausgehend von der Beobachtung, dass die Gewaltbereitschaft in der Schule zugenommen hat, organisierten Schülerinnen und Schüler von 10 Klassen gemeinsam zwei Vormittage.
	Gesundheitsförderung im Schulalltag eingebettet Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine gelebte Gesundheitsförderung als gesamtschulischer Ansatz aussehen kann.
	Für eine Schule, in der sich Aktion auf Partizipation reimt! Dieses Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine Schule die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler partizipativ in Form von Projektarbeiten in die Schulentwicklung einfliessen lässt.
Ausserschulische Angebote
	GORILLA Workshop Junge Freestylesportler/innen zeigen auf ihre frische Art und Weise, wie Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ein nachhaltiger Lebensstil zusammenhängen.
	An der Challenge wachsen 3 Tage mit der Klasse auf der Tanzbodenhütte leben, ohne Strom und fliessend Trinkwasser, dafür mit unzähligen Möglichkeiten, gemeinsam etwas zu erleben und etwas zur Gemeinschaft beizutragen. time!N organisiert und leitet die 3 Tage, sodass die Lehrperson die Möglichkeit hat, die Prozesse in der Klasse zu beobachten und diese in den Schulalltag mitzunehmen.
	Naturnahe und partizipativ geplante Pausenräume Der Pausenplatz ist Begegnungs-, Erlebnis- und Bildungsraum zugleich. Partizipativ beteiligen sich Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der schulischen Aussenräume und erleben so Selbstwirksamkeit.
	Globulo GLOBULO ist ein Projekt für die ganze Klasse. Im Projekt werden überfachliche Kompetenzen aufgebaut und mittels Kultureller Bildung (KuBi) mit Kompetenzen der BNE verknüpft.
	MoMento – Achtsamkeit zur Förderung von Lebenskompetenzen In diesem flexibel gestaltbaren Workshop entdecken die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen, spielerischen Übungen, wie sich zum Beispiel achtsames Hören oder achtsames Bewegen und Spielen im Unterricht anfühlen kann.
	Greentopf Projects In den Projektarbeiten setzen sich Schülerinnen und Schüler multisystemisch mit einem Inhalt bzw. einer Fragestellung auseinander. Über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgt das Projekt die Absicht, eine nachhaltige Wirkung in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu erreichen und sie so in ihrer Selbstwirksamkeit zu fördern.
	Parkourzipation In den «Parkourzipation»-Workshops können die Schüler/innen Parkour mit einem Profi ausprobieren und erleben. Sie lernen, physische und psychische Hindernisse zu überwinden und erhalten ein ganzheitliches Lernerlebnis mit viel Partizipation und Spass an der Bewegung.

3. Zyklus

Im dritten Zyklus geht es darum, das vorhandene Gesundheitsverständnis der Schülerinnen und Schüler (SuS) im Kontext der Nachhaltigen Entwicklung zu vertiefen und zu erweitern. Dazu lernen die SuS das Zusammenspiel verschiedener Faktoren (z.B. soziale, politische, kulturelle, ökonomische und ökologische) auf die Gesundheit kennen (WAH 4.1). Ihren Alltag lernen sie gesundheitsfördernd zu gestalten, indem sie Massnahmen gegen häufige Erkrankungen beurteilen (NT 7.4) und Handlungsmöglichkeiten für eine gesunde Ernährung kennen lernen (WAH 4.2/WAH 4.3). Die SuS wissen, wie sie in Problemsituationen Hilfe holen können (ERG 5.1). Ihr Mobilitätsverhalten reflektieren sie unter Berücksichtigung gesundheitsfördernder und nachhaltiger Kriterien (RZG 2.4). Insgesamt lernen die SuS Gesundheit als Ressource kennen (WAH 4.1).  Um die Relevanz einer intakten Umwelt für die eigene Gesundheit zu verstehen, entwickeln die SuS individuelle Ideen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur (vgl. Konzept Co-Benefits im Hintergrundwissen) (NT 9.3).  Nicht zuletzt trägt ein gutes Klassenklima ebenfalls zur individuellen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei. Daher sollen die SuS die Gemeinschaft aktiv mitgestalten (ERG 5.4). Dazu nehmen sie ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten wahr und bringen diese ein (ERG 5.1). Sie äussern persönliche Anliegen, nehmen Konflikte wahr und suchen nach Lösungen (ERG 5.6).  Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht Mittels BNE-Fragen werden die SuS angeregt, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Themenfeld «Gesundheit und Wohlbefinden» auseinander zu setzen. Lehrpersonen geben sie eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten.  Unterrichtseinheiten
	Zurzeit haben wir zu diesem Thema leider keine passenden Unterrichtseinheiten im Angebot.
Film
	Animal Bella und Vipulan sind beide 16 Jahre alt und setzen sich aktiv mit dem Klimawandel und dessen ökologischen Folgen auseinander. In ihren Bemühungen, die Gesellschaft davor zu warnen und aufzufordern, selbst aktiv zu werden, sehen sie zu wenig Wirkung. Also beschliessen sie, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei stellen sie fest, dass die Beziehung zwischen den Menschen und der natürlichen Umwelt abhandengekommen ist und wieder gestärkt werden muss.
	Kiss The Ground «Kiss The Ground» zeigt auf, dass unsere Böden das Potenzial haben, das Klima der Erde und deren Ökosysteme wieder zu stabilisieren oder gar wiederherzustellen. Der Film klärt über den Treibhauseffekt und vor allem über die Funktion und den Kreislauf von Kohlenstoff in der Atmosphäre auf.
	The Lonely Orbit Angelangt in seinem Traumjob, versucht der Satellitentechniker Dan seine Einsamkeit am Arbeitsplatz zu bewältigen, indem er virtuell in ständigem Kontakt mit seinen alten Freunden steht. Als er seine Aufgaben vernachlässigt, verlässt ein Satellit seinen Orbit, was zu einer Kettenreaktion und zum Kollaps des gesamten Funknetzwerks führt.
	Was passiert am Himmel? Der Kurzfilm «Was passiert am Himmel?» thematisiert die Interaktion des Menschen mit der Natur. Im dazugehörigen Begleitmaterial wird anhand eines Comics die Mensch-Umwelt-Beziehung herausgearbeitet und nachhaltige Lösungsansätze für die eigene Umwelt und Umgebung gesucht.
Lernmedien
	ResponsAbilita In diesem Unterrichtsangebot geht es um die Übernahme und das Erkennen von individueller und gesellschaftlicher Verantwortung für ein gesundes Leben. Die vier Module bieten methodisch abwechslungsreiche Zugänge und können unabhängig voneinander im Unterricht eingesetzt werden.
	Unsere Umwelt, unsere Gesundheit Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Themen Umwelt und Gesundheit zu verbinden. Um sie umzusetzen, macht das Online-Dossier Vorschläge, welche auf der Erfahrung und Beobachtungen aus der Unterrichtspraxis der gesundheitsfördernden und nachhaltigen Schulen basieren.
	Kinderrechte 2024: Psychische Gesundheit und Kinderrechte Die Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist eng mit den Kinderrechten verbunden. Mit dieser Unterrichtseinheiten zum Thema Kinderrechte und psychische Gesundheit lernen die Schülerinnen und Schüler, ihre Emotionen, ihre Sorgen und ihre Stressfaktoren zu erkennen und Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen und ihre eigene Resilienz zu stärken.
	Achtsamkeit in der Natur Neben theoretischen Grundlagen zur Achtsamkeit ermöglicht das Buch mit 101 naturbezogenen Übungen vielfältige Zugänge zu einer achtsamen Naturerfahrung alleine oder in Gruppen. Ergänzend zum Buch ist ein Kartenset (Format A5) mit Leitfaden und Übungen erhältlich.
	Kinderrechte 2020: «Gemeinsam gesund!» Im Dossier für Lehrpersonen wird das Thema beschrieben und es werden Unterrichtsaktivitäten für die Zyklen 1 bis 3 vorgeschlagen. Für jeden Zyklus sind Arbeitsblätter für die Schülerinnen und Schüler verfügbar.
	Food Trends Das fächerübergreifende Unterrichtsmaterial thematisiert in vier kurzen Modulen Ernährungsweisen und Food Trends. Dabei geht es um den Erwerb von Wissen (Begriffe und Fakten), aber auch um eine differenzierte Auseinandersetzung mit Haltungen und Werten, z.B. in einer PingPong-Diskussion über omnivore oder fleischlose Ernährung.
	One Health Warum hat Massentierhaltung Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen? Diese und viele weitere BNE-relevante Fragen rund um die Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt können mit der digitalen Lernplattform «One Health» erarbeitet werden.
	Wie geht's dir? Mit den Unterrichtsmodulen und der dazugehörigen App werden die psychische Gesundheit von Jugendlichen gestärkt, die Resilienz gegenüber Belastungen trainiert und Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft gesucht.
Praxisbeispiele
	Der «No Stress Room» als Oase für alle​ Mit Design-Thinking und Partizipation lernen Schülerinnen und Schüler ihren Schulalltag stressfreier zu gestalten.
	Zusammenwachsen: Werte und Identität der Schule Bei ihrer Arbeit stützt sich die Scuola media in Camignolo auf die Entwicklung und Pflege einer Schulkultur, die gemeinsame Werte, Zusammenarbeit und das Wohlbefinden aller fördert. Die fächerübergreifenden Aktivitäten für die Schüler/innen, wie beispielsweise im Rahmen von Projekttagen, werden seit vielen Jahren organisiert.
	«Mitenang – fürenang» Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie Gesundheitsförderung durch klassenübergreifende Projekte gestärkt werden kann.
	STARK & clean Ausgehend vom Grundgedanken «Wohlbefinden fördert den Schulerfolg» verfolgt die Oberstufe Sonnenhof eine umfassende Gesundheitsförderung an der Schule. Das heisst Förderung des Wohlbefindens aller durch Stärkung des Selbstwertgefühls, Förderung der individuellen Stärken, Unterstützung bei Konflikt- und Krisenbewältigung, Erlernen von Konfliktlösungsstrategien, Entwickeln eines Wir-Gefühls und Förderung des Demokratieverständnisses.
	Gesundheitsförderung im Schulalltag eingebettet Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine gelebte Gesundheitsförderung als gesamtschulischer Ansatz aussehen kann.
	Mosaiksteine für das weitere Leben Die Gesundheitsförderung ist essentieller Bestandteil der Schulkultur an der Scuola Media in Acquarossa. Kernelement ist die fächerübergreifende Arbeit, an der sich alle Lehrpersonen in ihrer Arbeit im Schulzimmer und an den Projekttagen beteiligen.
	Belästigung betrifft uns alle! An der Sekundarschule Haut-Sorne beschäftigen sich die Schüler/innen, Lehrpersonen und Eltern alle drei Jahren mit einem Oberthema. Als im Jahr 2016 zahlreiche Belästigungsfälle bemerkt wurden, beschloss die Schule dies zu thematisieren. Daraufhin fanden mehrere Informationsveranstaltungen für Lehrpersonen, Eltern und Schüler/innen statt.
Ausserschulische Angebote
	GORILLA Workshop Junge Freestylesportler/innen zeigen auf ihre frische Art und Weise, wie Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ein nachhaltiger Lebensstil zusammenhängen.
	An der Challenge wachsen 3 Tage mit der Klasse auf der Tanzbodenhütte leben, ohne Strom und fliessend Trinkwasser, dafür mit unzähligen Möglichkeiten gemeinsam etwas zu erleben und etwas zur Gemeinschaft beizutragen. time!N organisiert und leitet die 3 Tage, sodass die Lehrperson die Möglichkeit hat, die Prozesse in der Klasse zu beobachten und diese in den Schulalltag mitzunehmen.
	Naturnahe und partizipativ geplante Pausenräume Der Pausenplatz ist Begegnungs-, Erlebnis- und Bildungsraum zugleich. Partizipativ beteiligen sich Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der schulischen Aussenräume und erleben so Selbstwirksamkeit.
	MoMento – Achtsamkeit zur Förderung von Lebenskompetenzen In diesem flexibel gestaltbaren Workshop entdecken die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen, spielerischen Übungen, wie sich zum Beispiel achtsames Hören oder achtsames Bewegen und Spielen im Unterricht anfühlen kann.
	Greentopf Projects In den Projektarbeiten setzen sich Schülerinnen und Schüler multisystemisch mit einem Inhalt bzw. einer Fragestellung auseinander. Über einen längeren Zeitraum hinweg verfolgt das Projekt die Absicht, eine nachhaltige Wirkung in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zu erreichen und sie so in ihrer Selbstwirksamkeit zu fördern.
	Parkourzipation In den «Parkourzipation»-Workshops können die Schüler/innen Parkour mit einem Profi ausprobieren und erleben. Sie lernen, physische und psychische Hindernisse zu überwinden und erhalten ein ganzheitliches Lernerlebnis mit viel Partizipation und Spass an der Bewegung.
	Vom Vorurteil zur Ausgrenzung Wie entsteht Ausgrenzung, was richtet sie an und was können wir gegen sie unternehmen? Dieser Workshop nimmt die Schülerinnen und Schüler mit auf Spurensuche.

Sek II

In der Sekundarstufe II wird darauf abgezielt, das bestehende Gesundheitsverständnis der Schülerinnen und Schüler (SuS) weiterzuentwickeln und kritisch zu prüfen. Dabei sind sowohl soziale, ökologische und ökonomische Aspekte einer Nachhaltigen Entwicklung zu berücksichtigen. Insbesondere die ökologische Dimension gewinnt in medizinischen Fachkreisen zunehmend an Bedeutung, was zur Entwicklung wissenschaftlicher Konzepte wie One Health oder Planetary Health geführt hat. Solche Konzepte können im Unterricht behandelt und kritisch diskutiert werden. Dabei ist anzustreben, das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren auf die Gesundheit interdisziplinär zu erarbeiten. Neben dem Aufbau des systemischen Wissens und der kritischen Reflexion sind die SuS zu befähigen, einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu führen. Dabei können verschiedene Themenfelder wie Ernährung, Mobilität, soziales Umfeld, psychische Gesundheit und Suchtprävention als Ausgangspunkte dienen. Umsetzung von BNE-Fragen im Unterricht Mittels BNE-Fragen werden die SuS angeregt, sich mit Fragen der Nachhaltigen Entwicklung im Themenfeld «Gesundheit und Wohlbefinden» auseinander zu setzen. Lehrpersonen geben sie eine inhaltliche Orientierungshilfe, um den Fokus im komplexen, gesellschaftsrelevanten Thema zu behalten.  Unterrichtseinheiten
	Gesund unterwegs!  In dieser Unterrichtseinheit erkunden die Schülerinnen und Schüler die komplexen Zusammenhänge zwischen Mobilität, Gesundheit und Umwelt. Sie setzen sich zukunftsorientiert und handlungsbezogen mit der Frage auseinander: «Wie sieht mein/unser gesundes Mobilitätsverhalten innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen aus?».
Film
	Animal Bella und Vipulan sind beide 16 Jahre alt und setzen sich aktiv mit dem Klimawandel und dessen ökologischen Folgen auseinander. In ihren Bemühungen, die Gesellschaft davor zu warnen und aufzufordern, selbst aktiv zu werden, sehen sie zu wenig Wirkung. Also beschliessen sie, dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei stellen sie fest, dass die Beziehung zwischen den Menschen und der natürlichen Umwelt abhandengekommen ist und wieder gestärkt werden muss.
	Kiss The Ground «Kiss The Ground» zeigt auf, dass unsere Böden das Potenzial haben, das Klima der Erde und deren Ökosysteme wieder zu stabilisieren oder gar wiederherzustellen. Der Film klärt über den Treibhauseffekt und vor allem über die Funktion und den Kreislauf von Kohlenstoff in der Atmosphäre auf.
	Seed Warriors Die Pflanzenvielfalt ist akut bedroht. Der Film zeigt zwei Handlungsansätze, die sich um eine Erhaltung der Nahrungssicherheit bemühen: Der internationale Saatgut-Tresor im hohen Norden für den Schutz der Artenvielfalt und die Züchtung neuer Pflanzen im Süden. Er schafft damit einen Zusammenhang zwischen Biodiversität, Nahrungsmittelversorgung und Klimawandel.
	The Lonely Orbit Angelangt in seinem Traumjob, versucht der Satellitentechniker Dan seine Einsamkeit am Arbeitsplatz zu bewältigen, indem er virtuell in ständigem Kontakt mit seinen alten Freunden steht. Als er seine Aufgaben vernachlässigt, verlässt ein Satellit seinen Orbit, was zu einer Kettenreaktion und zum Kollaps des gesamten Funknetzwerks führt.
Lernmedien
	Unsere Umwelt, unsere Gesundheit Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Themen Umwelt und Gesundheit zu verbinden. Um sie umzusetzen, macht das Online-Dossier Vorschläge, welche auf der Erfahrung und Beobachtungen aus der Unterrichtspraxis der gesundheitsfördernden und nachhaltigen Schulen basieren.
	Food Trends Das fächerübergreifende Unterrichtsmaterial thematisiert in vier kurzen Modulen Ernährungsweisen und Food Trends. Dabei geht es um den Erwerb von Wissen (Begriffe und Fakten), aber auch um eine differenzierte Auseinandersetzung mit Haltungen und Werten, z.B. in einer PingPong-Diskussion über omnivore oder fleischlose Ernährung.
	Lernfeld One Health Der «One Health»-Ansatz strebt das gemeinsame Wohl von Mensch, Tier und Umwelt an. Anhand der Fleischproduktion werden wichtige Teilthemen miteinander verknüpft und mit spannenden, zweckmässigen Methoden von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet.  Der Lehrperson kommt in der für zweieinhalb Tage  konzipierten Projektwoche vor allem eine moderierende Funktion zu. Ziel ist es, die heutige Situation der Fleischproduktion zu analysieren, die Grundlage für eigene Konsumentscheidungen zu verbessern und insgesamt für einen reduzierten Fleischkonsum zu sensibilisieren.
	Wie geht's dir? Mit den Unterrichtsmodulen und der dazugehörigen App werden die psychische Gesundheit von Jugendlichen gestärkt, die Resilienz gegenüber Belastungen trainiert und Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft gesucht.
Praxisbeispiele
	Das eigene Wohlbefinden wie auch das der Anderen! In der «école de Commerce et Culture Générale de Monthey» wird die Philosophie gelebt, dass man sich nicht um sein eigenes Wohlbefinden kümmern kann, ohne auch die Mitmenschen und die Umwelt mit einzubeziehen.
Ausserschulische Angebote
	Vom Vorurteil zur Ausgrenzung Wie entsteht Ausgrenzung, was richtet sie an und was können wir gegen sie unternehmen? Dieser Workshop nimmt die Schülerinnen und Schüler mit auf Spurensuche.
	GORILLA Workshop Junge Freestylesportler/innen zeigen auf ihre frische Art und Weise, wie Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ein nachhaltiger Lebensstil zusammenhängen.
	Naturnahe und partizipativ geplante Pausenräume Der Pausenplatz ist Begegnungs-, Erlebnis- und Bildungsraum zugleich. Partizipativ beteiligen sich Schülerinnen und Schüler an der Gestaltung der schulischen Aussenräume und erleben so Selbstwirksamkeit.
	Parkourzipation In den «Parkourzipation»-Workshops können die Schüler/innen Parkour mit einem Profi ausprobieren und erleben. Sie lernen, physische und psychische Hindernisse zu überwinden und erhalten ein ganzheitliches Lernerlebnis mit viel Partizipation und Spass an der Bewegung.
Bezüge zum Lehrplan Berufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan ABU (PDF; 102 KB)  Lernbereich Gesellschaft: Aspekt Ethik, Identität und Sozialisation, Ökologie. Berufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan für die BM (PDF; 2,159 MB) Schwerpunktbereich: Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften. Maturitätsschulen: EDK-Rahmenlehrplan (PDF; 397 KB)  Fächer: Biologie, Geografie, Chemie, Philosophie, Sport.  Fachmittelschule (FMS): Rahmenlehrplan für FMS (PDF; 429 KB) Zweiter Lernbereich: Biologie, Geografie, Chemie. Dritter Lernbereich: Philosophie, Soziologie. Fünfter Lernbereich: Sport.

Schule

Um wichtige BNE-Themen tiefgreifend und langfristig in der Schule zu verankern, bietet sich der Gesamtinstitutionelle Ansatz an – auch Whole School Approach genannt. Unterricht ist dabei ein Teil im Gesamtgefüge weiterer Aktivitäten und Massnahmen im System Schule. Die Schule wird dabei als ein übergreifender Lern-, Arbeits- und Lebensraum gesehen. In dieser Betrachtungsweise werden unter anderem auch das Schulumfeld und ausserschulische Akteure miteinbezogen.  Instrumente für die Schulentwicklung
	Qualitätskriterien Schulnetz 21 (Kapitel D, Gesundheitsförderung)Die Qualitätskriterien unterstützen Schulteams bei der Durchführung einer themenspezifischen Bedarfserhebung und der Entwicklung von Massnahmen. Ein Drittel der 24 Themenmodule sind der Gesundheitsförderung gewidmet und umfassen die Psychosoziale Gesundheit von Schulleitungen, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern oder bieten Unterstützung zu Sucht- und Gewaltprävention, Sexuelle Gesundheit, Ernährung, Bewegung und Entspannung.
	Impulse zur Standortbestimmung – Unsere Geschichte «Unsere Geschichte» bietet anhand verschiedener Schulsituationen Anregungen zur Verankerung von BNE an einer Schule. Basierend auf einer szenischen Einleitung diskutieren Schulteams Möglichkeiten, wie Strukturen und Aktivitäten zu einem gesundheitsförderlichen Schulumfeld beitragen können (S. 13).
	Unsere Umwelt, unsere Gesundheit Das Dossier für Lehrpersonen und Schulleitungen zeigt die Verbindung zwischen Umweltbildung und Gesundheitsförderung auf. Es inspiriert mit konkreten Beispielen und Angeboten für Klassen- und Schulprojekte.
Praxisbeispiele
	Zusammen gesund​ Fächerübergreifend zu einer gesamtschulischen Gesundheitsförderung. ​​Einen gesunden Lern-, Gestaltungs- und Arbeitsraum für Schüler/innen und Lehrpersonen zu schaffen, ist eine Vision der Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Das vorgestellte Schulprojekt greift diese Vision auf und zeigt eine mögliche Umsetzung in der Praxis.
	«Mitenang – fürenang» Das Praxisbeispiel zeigt auf, wie Gesundheitsförderung durch klassenübergreifende Projekte gestärkt werden kann.
	Für eine Schule, in der sich Aktion auf Partizipation reimt! Dieses Praxisbeispiel zeigt auf, wie eine Schule die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler partizipativ in Form von Projektarbeiten in die Schulentwicklung einfliessen lässt.
	Das eigene Wohlbefinden wie auch das der Anderen! In der «école de Commerce et Culture Générale de Monthey» wird die Philosophie gelebt, dass man sich nicht um sein eigenes Wohlbefinden kümmern kann, ohne auch die Mitmenschen und die Umwelt mit einzubeziehen.
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	Kompetenzzentrum Gesunde Schulen Radix Die Schweizerische Gesundheitsstiftung Radix bietet für Schulen verschiedenste Unterstützungsangebote und Umsetzungsprojekte (zum Beispiel «Naturnahe Spiel- und Pausenplätze), sowohl auf Ebene der Schulentwicklung wie auch für den konkreten Unterricht.
	bildung+gesundheit Netzwerk Schweiz bildung+gesundheit ist ein nationales Netzwerk zur Implementierung von Prävention und Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Es fördert die Zusammenarbeit und Koordination der verschiedenen Akteure, erarbeitet jedoch auch konkrete Handlungsempfehlungen und Grundlagendokumente für Schulen.
	DENK-WEGE – Programm zur Förderung personaler und sozialer Kompetenzen DENK-WEGE fördert über sozial-emotionales Lernen die überfachlichen Kompetenzen, psychische Gesundheit und Resilienz der Schülerinnen und Schüler. Das Programm leistet so einen Beitrag zur Prävention von Verhaltensproblemen, Gewalt und Mobbing. Das Schulklima als Ganzes wird verbessert. DENK-WEGE wird seit rund 20 Jahren weiterentwickelt; dessen Wirksamkeit wurde mehrmals evaluiert.
	Draussen unterrichten Draussen unterrichten bzw. draussen lernen hat vielfältige positive Wirkungen auf Kompetenzerwerb, Motivation und Gesundheit – denn die Natur ist der angestammte Lern- und Entwicklungsort von Kindern. SILVIVA unterstützt Lehrpersonen, Schulleitungen, Bildungsverantwortliche und Eltern auf vielfältige, systemische Weise dabei, den Schülerinnen und Schülern Lernerfahrungen zu ermöglichen, welche zu einer qualitativ hochwertigen, zukunftsfähigen Bildung beitragen.

Hintergrundwissen

1. Was bedeutet gesund sein?

Die Vision des dritten Nachhaltigkeitsziels (SDG 3) der Vereinten Nationen (UNO) verfolgt die Gewährleistung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters und die Förderung ihres Wohlbefindens. Doch was verbirgt sich hinter den Begriffen «Gesundheit» und «Wohlbefinden»?  Bereits im Jahr 1946 definierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) «Gesundheit» als «einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen». Demnach ist Gesundheit ein holistischer Zustand, der nicht nur das Freisein von Krankheiten umfasst, sondern auch das Wohlergehen auf körperlicher, geistiger und sozialer Ebene berücksichtigt. Dies bedingt einerseits Wissen darüber, was den Menschen krank macht (Pathogenese), aber auch was den Menschen, trotz Risiken und Belastungen, gesund hält (Salutogenese).  Die physische Gesundheit («körperliche Ebene») bezieht sich auf den allgemeinen, körperlichen Zustand, der sowohl vom Fehlen jeglicher Organ(-system) bezogener Erkrankungen bis hin zur körperlichen Fitness alles berücksichtigt. Psychisch gesund («geistige Ebene») ist ein Mensch, wenn er sein intellektuelles und emotionales Potenzial ausschöpfen kann. Die psychische Gesundheit umfasst Aspekte wie Wohlbefinden, Zufriedenheit, Selbstbewusstsein, Beziehungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit. Soziale Gesundheit («soziale Ebene») bezieht sich darauf, wie gut eine Person in ihr soziales Umfeld integriert ist und von einem unterstützenden Netzwerk umgeben ist. Hier spielen auch Faktoren wie beispielsweise Einkommen, Wohnsituation oder Chancengerechtigkeit eine Rolle. Um Gesundheit im 21. Jahrhundert, und auch im Sinne der Nachhaltigen Entwicklung zu verstehen, ist der explizite Einbezug einer vierten Ebene in Form der ökologischen Dimension unabdingbar. Im WHO-Verständnis vor ca. 80 Jahren fand sich diese nur implizit und nachgeordnet in die soziale Ebene integriert. Es wurde zu wenig mitberücksichtigt, dass menschengemachte Umweltveränderungen zu physischen und psychischen Krankheiten führen können. Oder auch umgekehrt: Intakte Ökosysteme mit vielfältigen Grünräume und einer reichen Tier- und Pflanzenwelt können die physische, psychische und soziale Gesundheit fördern. Aus diesem Grund haben sich unterschiedliche, holistische Wissenschaftsansätze wie zum Beispiel Eco Health, One Health oder Planetary Health herausgebildet. Insbesondere die zwei letztgenannten Konzepte, One Health und Planetary Health, haben eine weite Verbreitung und Popularität in der Wissenschaft gefunden. Beide versuchen mit einer systemischen, transdisziplinären Herangehensweise die Zusammenhänge im Bereich Umwelt und Gesundheit in den Blick zu nehmen und dabei synergetische Lösungen für Herausforderungen in beiden Forschungsfeldern zu finden.  Nicht alle genannten Aspekte müssen jedoch ständig umfassend erfüllt sein, damit man sich gesund fühlt. Laut der WHO ist Gesundheit das Resultat komplexer und dynamischer Zusammenhänge zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Als Verdeutlichung der engen Verschränkung von psychischer, sozialer und ökologischer Ebene kann ein Blick auf die Selbstwirksamkeit dienen. Diese gilt als interne Ressource für eine gute psychische Gesundheit. Unter Selbstwirksamkeit versteht man das individuelle Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Handlungen kompetent und erfolgreich ausführen zu können. Auf persönlicher Ebene kann Selbstwirksamkeit auch als das Ergebnis erfolgreich angewandter Lebenskompetenzen gesehen werden.    Lebenskompetenzen (life skills) umfassen Fähigkeiten, die es einer Person ermöglichen, mit den Herausforderungen des täglichen Lebens umzugehen (Broschüre gesundheitsfoerderung.ch; PDF, 2,8 MB) Lebenskompetenzen sind:    Beziehungsfähigkeit Empathie Effektive Kommunikationsfertigkeiten Selbstwahrnehmung / Achtsamkeit Emotionsregulation Stressbewältigung Kreatives und kritisches Denken Entscheidungen treffen Problemlösefertigkeiten    Entscheidend bei der Förderung der Selbstwirksamkeit ist auch das soziale Umfeld. So beeinflusst beispielsweise das Vertrauen, das einer Person entgegengebracht wird, sowie der zur Verfügung gestellte Handlungsspielraum massgeblich die Möglichkeit, selbstwirksame Erfahrungen zu machen. Ökologische Krisen wie die Klimakrise und der Verlust an biologischer Vielfalt können das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit verringern und so zu einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens führen. Umgekehrt machen aber das Engagement und der Einsatz für den Erhalt unserer natürlichen Mitwelt die Selbstwirksamkeit positiv erfahrbar. Die vorherigen Erläuterungen verdeutlichen, dass Gesundheit und Wohlbefinden komplex und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden müssen. Physische, psychische, soziale und ökologische Faktoren sind zu berücksichtigen, wobei ein systemisches Denken gefragt ist. Um Gesundheit zu fördern und zu erhalten, müssen alle Dimensionen gemeinsam beachtet werden. Sie ist viel mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit bzw. deren Bekämpfung durch Medizin. Quellen Bundesamt für Gesundheit [BAG] (2015): Bericht Psychische Gesundheit Schweiz. Bestandesaufnahme und Handlungsfelder, abgerufen unter: www.gesundheitsfoerderung.ch (PDF; 1.74 MB), Stand: 08.05.2024. Bundesamt für Gesundheit [BAG] (2022): Frühe Kindheit beeinflusst Gesundheit ein Leben lang, abgerufen unter: www.bag.admin.ch, Stand: 08.05.2024. Bundesamt für Umwelt [BAFU] (2019): Umwelt und Gesundheit in der Schweiz, abgerufen unter: www.bafu.admin.ch, Stand: 08.05.2024.  Gesundheitsförderung Schweiz (2020): Soziale Ressourcen. Förderung sozialer Ressourcen als wichtiger Beitrag für die psychische Gesundheit und eine hohe Lebensqualität, abgerufen unter: www.gesundheitsfoerderung.ch (PDF; 2,3 MB), Stand: 08.05.2024.  Gesundheitsförderung Schweiz (o.J.): Psychische Gesundheit. Lebenskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen fördern, abgerufen unter: www.gesundheitsfoerderung.ch, Stand: 08.05.2024.  Gesundheitsförderung Schweiz (o.J.): Psychische Gesundheit. Selbstwirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen fördern, abgerufen unter: www.gesundheitsfoerderung.ch, Stand: 08.05.2024.  Wenker, Mary (2020): Kinderrechte 2020. Gemeinsam gesund, abgerufen unter: www.childsrights.org (PDF; 1,03 MB), Stand: 08.05.2024.

2. Wie geht es Schweizer Kindern und Jugendlichen?

Die nationale Studie «Health Behavior in School-aged Children» (HBSC-Studie, 2022) zeigt, dass 85% der 11- bis 15-Jährigen ihr Gesundheitszustand als gut bis ausgezeichnet einschätzen. 67% der befragten Kinder und Jugendlichen (11 – 15 Jahre) bewerten ihr psychisches Wohlbefinden als mittel bis hoch. Dennoch zeigt die Studie, dass die Einschätzungen des Gesundheitszustandes und des Wohlbefindens der Schweizer Kinder und Jugendlichen seit der letzten Messung im Jahr 2018 zurückgegangen sind.  Kinder und Jugendliche fühlen sich häufig gestresst, was sich negativ auf die Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirkt. Laut der Stressstudie der Pro Juventute (2021) berichtet fast ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen von Stress. Dabei zeigen sich sprachregionale Unterschiede: Während 31% der Schülerinnen und Schüler in der Deutschschweiz eine hohes Stressniveau angeben, sind es in der Romandie 34% und im Tessin sogar 39%. Besonders stark betroffen sind junge Frauen über 14 Jahre (59%).  Doch was bedeutet Stress bei Kindern und Jugendlichen? Viele der Befragten fühlen sich den gestellten und erlebten Anforderungen, Erwartungen und Aufgaben nicht gewachsen und zeigen ein unsicheres, ängstliches Verhalten. Bei Mädchen geht das Stressempfinden zudem mit einem geringeren Wohlbefinden, niedrigerer Selbstwirksamkeit einher und mit dem Gefühl, nicht zu genügen oder sogar als Versagerin dazustehen. Die Ursachen für den Rückgang des Gesundheits- und Wohlbefindens sind vielfältig. Beispielsweise können globale Stressoren wie der Krieg in der Ukraine oder mit dem Klimawandel verbundene Ängste eine Rolle spielen. Laut der Stressstudie der Pro Juventute gehören jedoch vor allem soziale Stressoren wie Streit mit den Eltern, Mobbing und Konflikte in den Schulklassen zu den häufigsten Auslösern von Stress.  Mitentscheidend ist auch der Faktor «Freizeitgestaltung»: Kinder und Jugendliche mit geringem Stressempfinden geben häufiger an, ausreichend Zeit zur Erholung zu haben. Sie investieren ihre Freizeit oft in Aktivitäten wie Sporttraining, Musikunterricht oder Treffen mit Freunden und Freundinnen. Im Gegensatz dazu empfinden Kinder und Jugendliche mit hohen Stresswerten ihre Freizeitaktivitäten oft als belastend, da sie diese Zeit mit Hausaufgaben oder Geldverdienen verbringen. Zudem zeigt die Studie, dass ein erhöhter Konsum von elektronischen Medien zur Steigerung der Stresswerte führt.  Entscheidend für das Wohlbefinden sind auch familiäre und schulische Einflussfaktoren. Hohe Erwartungen der Eltern können sich negativ auf das Empfinden der Kinder und Jugendlichen auswirken. Die Studienergebnisse der Pro Juventute zeigen auch, dass sich das Stressempfinden verringert, wenn die Kinder und Jugendlichen bei der Freizeitgestaltung und zu Hause mitentscheiden können und das Gefühl haben, dass sich ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten für sie interessieren.  Im schulischen Umfeld spielen vor allem Schulleistungen eine entscheidende Rolle. Schlechte Schulleistungen können das Empfinden von Stress erhöhen. Demgegenüber kann eine gesundheitsfördernde Schulkultur das Stressempfinden senken. Zu einer gesundheitsfördernden Schulkultur zählt zum Beispiel das Bereitstellen von Bewegungs- und Erholungsräumen auf dem Schulareal. Wie die Stressstudie der Pro Juventute ermittelt hat, trägt auch die Kollegialität unter Lehrpersonen zu einer gesundheitsfördernden Schulkultur bei. Starke Belastungen der Lehrpersonen durch Ansprüche der Eltern und ihrer Kinder oder des Kollegiums wirken sich hingegen negativ auf die Schulkultur und somit auch auf das Stressempfinden der Schülerinnen und Schüler aus.  Um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen zu erhalten oder zu stärken, ist es laut «Sucht Schweiz» relevant, sie zu ermutigen und zu befähigen, einen gesunden Lebensstil zu führen. Dazu gehören ausreichend Bewegung und Schlaf, eine gesunde und ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf den Konsum psychoaktiver Substanzen sowie eine angemessene Nutzung von Online-Diensten. Weiter sind Ansätze zu verfolgen, welche die psychosozialen Kompetenzen (Lebenskompetenzen) fördern und stärken. Eine solche Gesundheitsförderung steht auch im Einklang mit dem Erhalt der planetaren Gesundheit. Wie dies funktioniert, wird in Kapitel 5 «Wie könnten wir unsere und die planetare Gesundheit gemeinsam fördern?» beschrieben. Bildquelle: Sucht Schweiz Quellen Albrecht I., Kottlow M., Stocker P., Ziegler H. (2021): Rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz ist gestresst – Erkenntnisse für Jugendliche, Eltern und Schulen, Pro Juventute Schweiz, Zürich, abgerufen unter: www.projuventute.ch (PDF; 2,6 MB), Stand: 29.05.2024.  Balsiger N., Delgrande Jordan M. & Schmidhauser V. (2023). Gesundheit und Wohlbefinden bei Jugendlichen. Factsheet HBSC 2022. Lausanne: Sucht Schweiz, abgerufen unter: www.suchtschweiz.ch, Stand: 29.05.2024.  Sucht Schweiz (2022): Nationale Studie bei Jugendlichen: Das Wohlbefinden nimmt ab – bei den Mädchen mehr als bei den Jungen, abgerufen unter: www.suchtschweiz.ch, Stand: 29.05.2024.

3. Wie geht es unserem Planeten Erde?

Seit dem Beginn der Industriellen Revolution vor 200 Jahren greifen die Menschen - und hier vor allem diejenigen der industrialisierten, ökonomisch hochentwickelten und privilegierten Weltregionen und Gesellschaftsschichten - so schnell und tiefgreifend in das Erdsystem ein, dass einige Forscherinnen und Forscher von einem neuen geologischen Zeitalter sprechen – dem Anthropozän (Traidl-Hoffmann et al., 2021). Dies führt immer wieder zu Schlagzeilen wie z.B.: Hat die Erde Fieber? Aber was bedeutet das und zeigt die Erde noch andere Krankheitssymptome? Die weltweite Durchschnittstemperatur lag bereits 2020 ca. 1,2 o C höher als vor der Industrialisierung.  2023 war das wärmste Jahr seit 2'000 Jahren überhaupt, im Juli 2024 wurde ein weiterer Hitzerekord geknackt. Grund dafür sind die von Menschen bei der Verbrennung fossiler Energiequellen (Kohle, Erdöl, Erdgas) verursachten (anthropogenen) Emissionen von Treibhausgasen (CO2, Methan, Lachgas). Wobei die Hälfte dieser Emissionen in den vergangenen 30 Jahren verursacht wurden. Auffallend ist, dass die Erderwärmung nicht gleichmässig über alle Regionen der Erde verteilt stattfindet.  In der Arktis erfolgt sie doppelt so schnell wie im globalen Mittel. Europa ist derjenige Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Eine besondere Gefahr des anthropogenen Klimawandels besteht darin, dass das Überschreiten bestimmter Temperaturschwellen in gewissen Gebieten unumkehrbare Prozesse in Gang setzt, (Kippunkte oder point of no return). So führt beispielsweise das Abschmelzen von Eisflächen zu einer geringeren Reflexion der Sonnenstrahlen, was wiederum zu weiteren Temperaturanstiegen führt. Parallel dazu steigt der Meeresspiegel an, was zu Überschwemmungen von küstennahen Städten und somit zu Flucht und Migration führen kann. Mit der globalen Erwärmung gehen auch extreme Wetterereignisse wie Brände, Überflutungen, Dürren, Hitzewellen und Stürme einher (siehe auch: Themendossier Klima / éducation21).  Der durch menschliche Aktivitäten verursachte Klimawandel hat neben weiteren Faktoren auch negative Auswirkungen auf die Biodiversität. Dabei spielen die Landwirtschaft (Einsatz von Stickstoffdünger, veränderte Landnutzung), invasive Arten oder die Überfischung eine Rolle. Seit Beginn des Ackerbaus vor rund 11'000 Jahren ist die Gesamtmenge an pflanzlichem Material (terrestrische Vegetation) um rund 50% zurückgegangen, was mit einem Verlust von etwa 20% der Biodiversität einhergeht. In den letzten 500 Jahren wurde das Aussterben von mehr als 700 Wirbel- und 600 Pflanzenarten dokumentiert, wobei weitaus mehr Arten unbemerkt verschwunden sind. Auch die ozeanische Artenvielfalt ist durch die vom Menschen gemachte Klimakrise bedroht: Ozeane absorbieren einen grossen Teil des Wärmeüberschusses wie auch des CO2 aus der Atmosphäre und übersäuern, was wiederum Artensterben zur Folge hat. So haben sich beispielsweise die Korallenpopulationen in den letzten 200 Jahren halbiert. Ein solches Artensterben führt zu weitreichenden Störungen in den Ökosystemen und lässt ganze Nahrungsketten zusammenbrechen. Auch das Insektensterben wirkt sich negativ auf unsere Ernährungssicherheit aus, denn 35% der globalen Nahrungsmittelproduktion ist auf Bestäubung durch Insekten angewiesen (siehe auch: Themendossier Biodiversität / éducation21).   Der Planet hat neben dem Klimawandel und dem Biodiversitätsverlust mit weiteren Herausforderungen zu kämpfen. Luft wird beispielsweise durch Feinstaub, Stick- und Schwefeloxide oder bodennahem Ozon belastet. Menschengemachte neue chemische Substanzen (z.B. per- und polyfluorierte Substanzen, PFAS), persistierende   Rückstände von Medikamenten, Kunststoffe (Mikroplastik) oder Pestizide kontaminieren Böden und Gewässer und sind teils auch in den entlegensten Gebieten der Welt nachweisbar. Durch verunreinigte Ackerböden gelangen Chemikalien in die Nahrungsketten und können die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Eine intensive Landnutzung führt zudem zum Verlust an bewaldeten Flächen (v.a. im tropischen Regenwald) und fruchtbaren Böden durch Erosion. Übermässiger Einsatz von phosphor- und stickstoffhaltigen Düngern bewirkt eine Anreicherung von Nährstoffen in Fliessgewässern (Eutrophierung) mit Konsequenzen für die aquatische Biodiversität. Weiter werden nutzbare Süsswasserreserven knapp – sowohl das sogenannte blaue Oberflächenwasser (Flüsse, Seen) als auch das sogenannte grüne, pflanzenverfügbare Grundwasser. Vier Milliarden Menschen leiden schon jetzt mindestens 1 Monat pro Jahr an schwerer Wasserknappheit, was neben ökonomischen auch zu sozialen Spannungen führen kann. Es wird also deutlich, dass unser Planet Erde nicht nur an Fieber erkrankt ist, sondern weitere multiple Beeinträchtigungen seiner «Gesundheit» und seines «Wohlergehens» erleidet, welche durch menschliche Einflüsse verursacht sind. Zusammenfassen lässt sich dies mit dem Konzept der planetaren Grenzen: Seit 2009 haben zahlreiche Erdsystemforscher/innen unter Führung von Johan Rockström & Will Steffen neun Erdsystemprozesse identifiziert, deren Funktionsfähigkeit für einen stabilen (= gesunden) Planeten Erde unabdingbar sind. Für diese «lebenswichtigen» Prozesse haben sie biophysikalische Grenzen definiert, bei deren Überschreiten mit deutlich zunehmenden Risiken für eine gravierende und potenziell irreversible Destabilisierung des Ökosystems Erde gerechnet werden muss. In der jüngsten Einschätzung zum Zustand dieser Grenzen aus dem Jahr 2023 hatten bereits sechs von neun ihre sicheren Zonen überschritten (Biochemische Flüsse, Veränderung des Süsswassers, Veränderung der Landnutzung, biosphärische Unversehrtheit, Klimawandel, Einbringung neuartiger Substanzen und Organismen). Bildquelle: science.org Quellen Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteo Schweiz (2023): Europa erwärmt sich schneller als andere Regionen der Welt, abgerufen unter: www.meteoschweiz.admin.ch, Stand: 22.05.2024. Foederatio Medicorum Helveticorum [FMH] (2021): Planetary Health – Strategien zu den Handlungsmöglichkeiten der Ärzteschaft in der Schweiz zum Klimawandel, abgerufen unter: www.fmh.ch (PDF; 1,9 MB), Stand: 22.5.24.  Thompson, Andrea (2024): The summer of 2023 was the hottest in 2’000 years, abgerufen unter: www.scientificamerican.com, Stand: 22.5.2024. Traidl-Hoffmann, Claudia et al. (2021): Planetary Health. Klima, Umwelt und Gesundheit im Anthropozän.  Zschachlitz, Tomke et al. (2023): Die Bedeutung der Konzepte One Health und Planetary Health für die Umweltmedizin im 21. Jahrhundert, abgerufen unter: www.springer.com, Stand: 08.05.2024.

4. Wie beeinflusst die planetare Gesundheit meine Gesundheit?

Fortschritte der Industrialisierung haben zu bedeutenden Wohlstandsgewinnen geführt, wie zum Beispiel verbesserte Gesundheitseinrichtungen in Industrieländern oder eine Verringerung von Mangelernährung trotz Bevölkerungswachstum. Trotzdem wirken sich anthropogene Einflüsse zunehmend negativ auf das Ökosystem Erde und somit auch auf unsere Gesundheit aus. Insbesondere der Klimawandel, welcher mit dem Verlust biologischer Vielfalt einher geht, entwickelt sich allmählich zur grössten Bedrohung für die menschliche Gesundheit, was auch die WHO anerkennt. Im Folgenden werden gesundheitliche Konsequenzen der planetaren Veränderungen – vorwiegend am Beispiel des Klimawandels - genauer beleuchtet.  Nichtübertragbare Erkrankungen Es gibt verschiedene Treiber für nichtübertragbare Krankheiten. Die zunehmende Luftverschmutzung, insbesondere Feinstaub, der durch das Verbrennen fossiler Energieträger entsteht, ist ein solcher Treiber. Modellrechnungen zeigen, dass weltweit mehrere Millionen Todesfälle pro Jahr vermieden werden könnten, wenn auf solche Energieträger verzichtet würde. Eine Dekarbonisierung des Transport- und Industriesektors würde zudem die Häufigkeit chronischer Krankheiten und die damit verbundenen Kosten senken.  Neben der Luftverschmutzung gewinnt auch Hitze als Gesundheitsrisiko an Bedeutung. Hitze kann nicht nur zum Tod vulnerabler Personen führen, sondern beeinträchtigt ebenso die Schlafqualität und das Treiben sportlicher Aktivitäten. Steigende Temperaturen werden auch mit einer Zunahme von Stress, aggressivem Verhalten, depressiven Verstimmungen oder mit einer erhöhten Suizidrate in Verbindung gebracht. Ausserdem führen klimabedingte Wetterextreme zu Verletzungen, dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen oder sogar zum Tod. Der Klimawandel begünstigt zudem eine verlängerte Pollensaison und invasive Pflanzenarten. Allergien, und als Folge davon Asthma, können entstehen. Nicht zuletzt begünstigt eine erhöhte Sonneneinstrahlung das Auftreten von Hautkrebs. Neben hitzebedingten Beeinträchtigungen und verminderter Luftqualität, sind Menschen insbesondere in Grossstädten einer erhöhten Lärmbelastung ausgesetzt. Dies kann zu einer Erhöhung des Stressempfindens führen. Mit der Verstädterung geht auch ein Mangel an Grünflächen einher und folglich halten sich Menschen weniger im «Grünen» auf. Naturbegegnungen wirken sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Fehlen solche Möglichkeiten, beeinflusst dies sowohl die physische wie auch die psychische Gesundheit negativ.  Infektionskrankheiten Klimatische Veränderungen stören zunehmend das Gleichgewicht in natürlichen Systemen. Dadurch können Gebiete entstehen, in denen Krankheitserreger und Überträger (Vektoren) überleben und sich vermehren. Exemplarisch zeigt sich dies an der Verbreitung von Malaria, Gelbfieber oder Dengue-Fieber. In Europa nimmt durch das vermehrte Auftreten von Zecken die Verbreitung von Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu. In milden Wintern breiten sich Zecken nicht nur in höhere oder nördlichere Regionen aus, sondern überleben auch besser. Das enge beieinander Leben von Menschen und Tieren begünstigt Zoonosen. Von Zoonosen spricht man bei Infektionskrankheiten, die aus dem Tierreich auf den Menschen überspringen. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume, enge Wohnverhältnisse (zum Beispiel in Städten) und globale Mobilität (Luftfahrt) begünstigen das epidemische Auftreten solcher neuen Infektionskrankheiten. Typische Beispiele von Zoonosen sind Pest oder Ebola.  Psychische Gesundheit Die Auswirkungen globaler Umweltveränderungen betreffen nicht nur die physische Gesundheit, sondern auch die psychische. Naturkatastrophen oder steigende Meeresspiegel können zur Migration zwingen. Eine Süsswasserverknappung begünstigt zivile Konflikte. Ökologische Veränderungen wirken sich dementsprechend auch auf unsere sozialen Systeme aus. Dies belastet zum Beispiel unsere Gesundheit in Form von langanhaltenden posttraumatischen Belastungsstörungen. Letztlich kann das steigende Bewusstsein für Umweltkrisen zu Gefühlen der Überforderung, Machtlosigkeit, Verlust oder Angst (eco-anxiety/Öko-Angst) führen. Dennoch sollte die psychische Gesundheit nicht ausschliesslich defizitorientiert betrachtet werden. Sowohl individuelles als auch kollektives Engagement für eine lebenswerte Zukunft können das Gefühl der Selbstwirksamkeit stärken und zur Entwicklung persönlicher Resilienz beitragen. Quellen Foederatio Medicorum Helveticorum [FMH] (2021): Planetary Health – Strategien zu den Handlungsmöglichkeiten der Ärzteschaft in der Schweiz zum Klimawandel, abgerufen unter: www.fmh.ch (PDF; 1,9 MB), Stand: 22.5.24.  Traidl-Hoffmann, Claudia et al. (2021): Planetary Health. Klima, Umwelt und Gesundheit im Anthropozän.  Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen [WBGU] (2023): Zusammenfassung. Gesund leben auf einer gesunden Erde, abgerufen unter: www.wbgu.de, Stand: 08.05.2024.

5. Wie könnten wir unsere und die planetare Gesundheit gemeinsam fördern?

Wie wir essen, uns bewegen, wohnen, arbeiten oder unsere Freizeit gestalten, wirkt sich nicht nur auf unsere individuelle, sondern auch auf die planetare Gesundheit aus. Veränderungen im individuellen und gesellschaftlichen Verhalten tragen nicht nur zur menschlichen Gesundheit, sondern auch zum Erhalt der natürlichen Umwelt bei. In der wissenschaftlichen Literatur spricht man dabei vom Konzept der Co-Benefits, bei dem vor allem drei Handlungsfelder hervorgehoben werden:  Co-Benefits bezeichnen Massnahmen, die der menschlichen Gesundheit zugutekommen und Umweltbelastungen reduzieren. Das Konzept der Co-Benefits verfolgt demnach einen doppelten Nutzen.  Ernährung Was und wie wir essen, ist nicht nur bedeutend für die Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, sondern auch ein relevanter Gesundheitsfaktor. Obwohl Mangelernährung im letzten Jahrhundert abgenommen hat, prognostizieren die Vereinten Nationen (UNO) eine erneute Zunahme. Parallel dazu steigen nichtübertragbare Erkrankungen durch Fehlernährung (z. B. Bluthochdruck, Fettleibigkeit, Diabetes) vor allem in industrialisierten Ländern an. Ungesunde Ernährungsweisen ist eine der führenden Todesursachen weltweit.  Auch aus ökologischer Perspektive ist das Ernährungssystem ein Brennpunkt. So fallen 21-37% der globalen Emissionen an Treibhausgasen im Ernährungssektor an. Zudem werden Böden durch den exzessiven Einsatz von Chemikalien (Dünger, Pestizide) übernutzt, was zu Erosion, Verlust der Artenvielfalt und Verschmutzung von Boden und Wasser führt. Dadurch sinkt nicht nur der landwirtschaftliche Ertrag, sondern dies führt auch zu einem Qualitätsverlust bei den Nahrungsmitteln. Denn eine geringere Biodiversität sowie eine verringerte Anzahl von Bestäubern führen zu Ernterückgänge bei vitamin- und nährstoffreichen Pflanzen. Ein hoher CO2-Gehalt in der Atmosphäre treibt zudem den Rückgang von Nährstoffen wie Eisen und Zink in Grundnahrungsmittel an (z.B. bei Weizen und Reis). Nicht zuletzt verursachen durch die Klimaerwärmung begünstigte Wetterereignisse Ernteausfälle.  Diese Ausführungen verdeutlichen, dass ein nachhaltiges Ernährungssystem innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen auszurichten ist. Für die Landwirtschaft bedeutet dies, dass Ökosysteme vermehrt geschützt werden müssen. Weiter ist das Konsumverhalten in Industriestaaten zu überdenken. Der hohe Fleischkonsum begünstigt nicht nur nichtübertragbare Erkrankungen, sondern belastet gleichzeitig, durch den hohen Wasser- und Landbedarf, den Planeten. Aus diesem Grund wurde das Konzept der Planetary Health Diet entwickelt. Diese Ernährungsform sieht eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit reduziertem und bewusstem Einsatz tierischer Proteine (Fleisch, Fisch, Milchprodukte) vor. Damit könnten nicht nur 11 Millionen vorzeitige Todesfälle durch Fehlernährung weltweit vermindert werden, sondern auch ökologische Grenzen respektiert und die gesamte Weltbevölkerung ausreichend ernährt werden. Zudem könnten Probleme der Massentierhaltung wie Antibiotikaresistenzen, Überdüngung und ethische Bedenken (Tierwohl) minimiert werden. Nicht zuletzt gilt es den Food Waste zu reduzieren. Ein Drittel aller erzeugten Nahrungsmittel gehen heute dabei verloren (siehe auch: Themendossier Ernährung / éducation21).  Naturbegegnungen Um das Bewusstsein für die Relevanz natürlicher Systeme zu stärken und der zunehmenden Entfremdung der Menschen von der Natur entgegenzuwirken, sollten Naturbegegnungen vermehrt in den Alltag integriert werden. Der Kontakt mit der Natur wirkt sich sowohl kurz- wie auch langfristig positiv auf die menschliche Gesundheit aus. Studien belegen, dass der Aufenthalt in der Natur mit einer Senkung des Blutdrucks, der Verringerung des Risikos an Diabetes Typ II zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden einhergeht. Auch haben Kinder, die genügend Zeit in der Natur verbringen, eine verbesserte psychische Gesundheit. Dies wirkt sich positiv auf die Stressbewältigung oder ADHS aus. Darüber hinaus fördert der Zugang zu urbanen Gärten, Parks und anderen Grünflächen soziale Interaktionen und gemeinschaftliche Aktivitäten. Solche realen Begegnungen sind nach dem Konzept der Co-Benefits virtuellen Kontakten vorzuziehen, da eine zu hohe Bildschirmzeit sowohl physische (z.B. Bluthochdruck, Übergewicht) als auch psychische Gesundheitsprobleme (z.B. Schlafstörungen) hervorrufen kann. Zudem verursachen unsere Online-Aktivitäten einen ähnlich grossen ökologischen Fussabdruck wie der globale Luftverkehr (siehe auch: Themendossier Gesundheit, Bewegung, Natur / éducation21). Aktive Mobilität  In der Schweiz verbraucht der Verkehr 38% des gesamten Energiehaushalts und produziert dabei einen Drittel der landesweiten Treibhausgasemissionen (Flugverkehr ausgenommen). Ins Gewicht fällt dabei der Individualverkehr. Das Konzept der Co-Benefits empfiehlt die Förderung aktiver Mobilitätsformen wie Radfahren oder Gehen. Derzeit erreichen viele Menschen die von der WHO empfohlenen Bewegungseinheiten nicht, obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine aktive Mobilität in Verbindung mit weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs steht. Zudem trägt eine aktive Mobilität zur mentalen Gesundheit bei. Durch die Förderung aktiver Mobilität werden Luft- und Lärmbelastungen verringert, das Risiko von Verkehrsunfällen minimiert und Kosten gesenkt. Dies erfordert neben individuellen Entscheidungen auch strukturelle Veränderungen, wie zum Beispiel entsprechende Infrastrukturen bereitzustellen (siehe auch: Themendossier Mobilität: Hin und zurück / éducation21).  Bildquelle: WHO publication on walking and cycling-eng.pdf (unece.org) Quellen Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit [KLUG] (2021): Co-benefits: Gut fürs Klima – Doppelt gut für den Menschen, abgerufen unter: www.klimawandel-gesundheit.de, Stand: 08.05.2024.  Gonzales Holguera, Julia et al. (2020): Health and Environment Co-benefits: Concepts and recommendations for clinical practice, abgerufen unter: www.revmed.ch (PDF; 526 KB), Stand: 08.05.2024.  Gonzales Holguera, Julia; Senn, Nicolas (2021): Das Konzept der «Co-benefits» von Gesundheit und Umwelt, abgerufen unter: www.samw.ch, Stand: 08.05.2024.

 
Publiziert am 14.10.2024